Please read the Guidelines that have been chosen to keep this forum soaring high!

Die Geschichten erzählenden Künste - Heavenletter # 6140 - 16. September 2017

Gott redete ...

Inmitten eines jeden Herzens auf Erden bin Ich. So steht's. Dies ist es, was Leben ist. Es ist allesamt Mein Selbst, dem gegenüber wirst du wohl ohne Weiteres des Glaubens sein, du seist jemand sonst, derweil das Gesamt des Lebens vollauf Mich, den Einen von Uns, zum Inhalt hat. Ihr spiegelt Mich in einer Fantasie, die ihr durchspielt, wider, selbiges So-Tun-Als-Ob, auf das ihr, eurer liebgewonnenen Auffassung gemäß, zutiefst steht.

Es ist wie wenn ihr auf einem Klavier spielt, welches nicht existiert, und wie wenn ihr euch dennoch vorstellt, die Musik rühre von dem Klavier, welches nicht da ist, her. Ihr seht das Klavier. Eure Finger bewegen sich über die ausgedachten Tasten. Schichten um Schichten Töne erklingen und ertönen unentwegt weiter in der Welt, gleichwohl bekommt ihr dieses Piano in Wirklichkeit nie zu sehen oder wird es nie aufgefunden. Wie bizarr.

An und für sich seid ihr abgefahrene Fabel-Erzähler und Gläubige was eure Erzählungen angeht. Als Literat von Geheimnissen übertrefft ihr den Autor von Sherlock Holmes. Ihr seid eigentlich ein Geschichten-Verfertiger und ein Geschichten-Erzähler. In eurer Lebens-Geschichte, da überragt ihr die größten Dichter, die größten Bühnenautoren, Romanschriftsteller. Das Ausmaß eures Einbildungsvermögens kann nicht vorgestellt werden. Ihr geht über die Geschichten erzählenden Kunstformen hinaus.

Du bist ein Zauberer, der seine magischen Tricks ausführt, bloß, ihr habt euch in den Glauben hinein hypnotisiert, eure Magie sei kein Trick, sondern sie sei der Stoff, aus dem das Leben selbst gemacht ist. Tatsache ist die, dass ihr nebst Fiktivem das Echte nicht gewahrt. Ihr glaubt, das, was ihr erblickt, sei das, was ihr mitbekommt und begreift. Diese Theorie langt nur so weit, wie ihr sehen könnt, und reicht ganz und gar nicht an das Echte und Wahre heran.

Irgendwie wandert ihr die Wandelgänge des Lebens hinunter, und begünstigt dabei, Auf's und Ab's und gar Schrecken aller Art zu erblicken. Ihr saugt euch neue Erfindungen aus den Fingern, neue Praktiken und neue Krankheiten und Drosselungen dazuhin. Ihr überlasst dies euch oder jemandem, den ihr du heißt.

Ihr denkt euch Gesetze und Geschäftspraktiken, welche ob des Profits angelegt sind, aus, so, als stelle Profit eines Einzelnen das Fundament des Lebens dar, so, als sei überflügeln euer Hauptzweck. Sofern nicht überflügeln, dann ist es vielleicht euer Vorsatz, dem Leben auf die eine oder andere Weise zu entkommen, so gut ihr das zu bewerkstelligen imstande wärt.

Oder, so, als hieltet ihr alle Rechte der Welt inne, und als wärt ihr der wichtigste Flaneur auf den Straßen von Laredo oder New York.

Oder, als wärt ihr der Eigner der Welt und berechtigt, all jene draußen zu halten, die ihr ohne jedweden Grund, oder aus irgendeinem Grund, der sich euresgleichen anfühlt, draußen halten möchtet.

Sei es in einer Schule oder in einer Gang, ihr verkündet euch zur Nummer Eins kraft eurer eigenen Autorität. Inmitten des Schichtengefüges dessen, wohin ihr euch selber platziert, ordnet ihr andere Menschenwesen und fühlende Seinswesen, so, oder so, an, und Etliche bootet ihr aus, oder irgendwer tut dies. Ihr erteilt Bescheid, wie die Welt aussehen sollte, und es wird wohl recht einfach die Person mit dem größten Mundwerk sein, die die größten Auszeichnungen einfährt.

Sofern jemand Herzenskummer hat, so etwa lässt du dich was das angeht hören, gibst du zu erkennen, er verdiene dies. Nicht du verdienest das, natürlich nicht – du, du vielleicht bekommst unrechtmäßig erworbene Waren und Dinge zugestellt. Du gibst dich als die Macht und Herrlichkeit aus. Einzig du und einige wenige Auserlesene sind das. Was du dir wünschst, das ist dir anheimgestellt, es dir zu nehmen, oder mit ihm all das anzufangen und es als das auszugeben, für was du es förmlich erklären möchtest.

Da ist du, und, - mit der Ausnahme sehr weniger Anderer - fernere Menschen werden eher nicht von der Bedeutung sein, welche du verdient habest. Es sind da Wölfe und Schafe. Es sind da Höhere und Tiefere. Ideale sind läppisch. Macht - das ist das einzig wahre und richtige.

Auch so, auch so bin Ich, Gott, kenntlich. Die Natur lässt ununterbrochen Früchte wachsen. Sie setzt Jahreszeiten und das Wetter fort. Die Sonne scheint. Der Mond kupfert bei der Sonne ab. Sterne kommen heraus.

Angeblichem Verheertsein zum Trotz - es ist überdies Gütigkeit und Friede auf Erden und allen ein Wohlgefallen, und Freude und Lachen. Auf Erden ist Güte und erbarmendes Schonen und Überquellende Freude.

Liebe gebiert sich aber und abermals.

Übersetzt von Theophil