Wessen Gedanken sind deine also? - Heavenletter # 6045 - 13. Juni 2017
Gott redete ...
Es war einmal - als du in der Zeit der Auffassung warst, du kennest das Leben, konnte das Leben nicht rasch genug verlaufen. Du sahst begierig dem entgegen, groß zu werden, und hattest das Gefühl, das Leben sei ein Ausladendes Weites Feld, vor dir vollauf ausgebreitet, eine Gold-Mine, um sie zu erschließen, vielleicht eine Glitzernde Karte, die sich selber vor dir auftun möchte, oder eine Goldene Welt, welche ihre Arme breit geöffnet hielt zum in den Arm Nehmen, derweil du in ihr herumtanztest.
Es gab eine Zeit, als das Leben direkt vor dir recht war und endlos vor dir lag. Es schien für immer und ewig. Die Aussage scheint einem möglich, du habest ein Empfinden der Unbesiegbarkeit an dir gehabt. Wo ist jenes hin? Wo ist Unbesiegbarkeit auf Lager gelegt? Fiel sie vom Rand der Welt herunter? Oder hat die Welt je wirklich mit dir in ihr existiert?
Derzeit siehst du dich eher auf mehrere Jahre und vielleicht auf eine Neigung zurückblicken, von dem Leben zu denken, es laufe sich im Nu tot, und, als dauerte die Vergangenheit überhaupt nicht lange. In der Tat, sie war ein Augenblinzeln lange. Das Verwichene ist irgendwohin gelaufen.
Du bist eventuell zu einem verschwommenen Empfinden der Nicht-Existenz von Zeit gelangt, in etwa so, wie wenn die Zeit und alle deine Jahre in ihr ein Komet wären, der dermaßen schnell vor dir vorüberbrauste, dass du dich fragst, ob dich das Leben, ohne dass du davon eine Kenntnis hast, übersprungen haben könne.
Bei diesem gegenwärtigen Tränentropfen an Zeit, gelangst du beinahe zu dem Glauben, dass Zeit, so wie du sie kennst, nicht existiert, dass sie nie jemals existierte, dass sie etwas sei, was dich hineintäuschte in das Denken, das Leben sei kein Durchgang oder gar keine Begebenheit, gleichsam als habe das Leben selber sich selber ausgedacht und als habe es mit dir nichts zu tun, gleichsam als sei das Leben, ja in der Tat, ein Traum, den du hattest, vielleicht dass das Leben, vielleicht dass dein Leben nicht einmal eine Spanne gewesen ist, dass das Leben mehr einer Anhäufung von rasch bewerkstelligten, aus den Fingern gesaugten Gedanken gleich sei, wo du dich selber durch eine Nichtsheit, welche du Denken geheißen hast, hindurch geredet hast. Deine ganze Story war vielleicht nichts mehr denn etcetera und etcetera, als wäre es dahergemurmelt. Ist dein Leben zum Ausdruck gebracht? Hast du es zum Ausdruck gebracht? Was ist das, was man Leben nennt, also wirklich?
An diesem Punkt in deinem Leben wirst du es womöglich nahezu billigen und hinnehmen, dass Zeit und Raum niemals waren, nicht, dass es dir lieb ist, dem zuzustimmen. Du möchtest gerne das Leben auf der Erde von Äußerster Bedeutung haben.
Alsdann, weiter noch, du kannst gar anheben, dich zu fragen, ob du je existiertest, ausgenommen in deinen Gedanken. Du kannst dich des weiteren wundern über die Gültigkeit gar von Gedanken, und darüber, wer sie denkt und worauf sie hinauslaufen. Wessen Gedanken sind sie, welche wie im Fluge auftauchen und verschwinden? Du fragst dich, was jene sogenannten Gedanken mit dir oder mit irgendetwas überhaupt zu tun haben.
Du kannst die Zeit nicht in deiner Hand anfassen. Die Zeit flog aus dem Fenster. In Worten, da kannst du es fast gelten lassen, dass die Zeit wirklich und wahrhaftig niemals gewesen sei, dass nichts je sich abgespielt habe, dies gleichwohl bedeutet nicht, dass du Endlosigkeit kennst oder gar eine Prise an Endlosigkeit mit dir tatsächlich in ihr spürst.
Du siehst Endlosigkeit nicht vor dir ausgebreitet. Der Nicht-Raum von Endlosigkeit und die Nicht-Zeit von Ewigkeit sind etwas anderweitiges, gleichwohl fühlst du dich mit ihnen bekannt. Jedwede solche Angeordnetheit entschlüpft dir. Du kannst dir ferners Sorgen machen, dass in der Endlosigkeit und Ewigkeit sich selbst die Vagheit von dir, welche zu existieren scheint, insgesamt verziehen werde. Hmm, wo kannst du dich selber finden, sofern du niemals auf der zeitweiligen Ebene des Lebens in der Welt in dem, was man den Kosmos heißen kann, wirklich existiertest?
Deinem Sinn ist es – noch ärger, es ist das Schlimmste von allem, wie du es siehst –, dass du dir keineswegs sicher bist, dass es dich gar viel kümmert, ob Zeit überhaupt irgendwie existiert hat. Heruntergekocht, sobald dann einmal alles gesagt und getan ist, zählt dir nichts davon genaugenommen viel. Das Leben mag anti-klimatisch sein, und nach allem und im Grunde genommen gehört in Wirklichkeit über das Leben nachgerade nicht so viel gesagt.
Ist dein Leben alles in allem auf eine Menge Trara und Getue um nichts hinausgelaufen?
Übersetzt von Theophil