Tief, der Ozean
Wenn du deine Augen schließt, hältst du Ablenkung außen vor.
Augen schließen ist eine Technik. Deine Augen schließen hilft dir, nach innen zu gehen. Eine Zeitlang wird die Welt, wenn du die Augen schließt, auf Eis gelegt. Die Augen schließen kann Stille hervorlocken.
Die Stille ist immer da, das verstehst du. Du bist niemals ohne Stille, aus der du herkamst. Freilich werden deine Gedanken wie Mäuse über deinen Geist wuseln, und du wirst die Stille vergessen. Falls du herumtrippelst, kannst du sicher sein, dass du die Stille, die dein ist, vergessen hast. Sie ist deine Unterströmung.
Stille ist mehr als Stille. Sie ist Tiefe, und in den Tiefen der Stille, da schwebst du empor. Stille ist der Ozean. Die Wellen sind die Welt. Woher kommt die Welt außer aus der Tiefe des Ozeans? Ozean ist Ozean, und Wellen sind Wellen. Wellen werden aus dem Kleid des Ozeans herausgeschnitten. Ohne Ozean gäbe es keine Wellen.
Alles ist nicht, wie es scheint. Die Welt scheint das zuvorderste, und dennoch ist sie ein Nachgedanke. Sie ist ein schieres Aufwühlen des Ozeans. Schenke dem Ozean Glauben und bestätige, dass du in seinen Gewässern schwimmst. In diesem Falle hältst du deinen Kopf nicht überm Wasser. In diesem Falle, da tauche in die Tiefen und reite mithin den Wal des Lebens.
Das Leben ist aus so viel mehr zusammengestellt als aus den Felshängen, an denen du vorüberkommst. Das Leben ist so viel mehr, und die Welt ist ein Part. Sie ist nicht der wichtigste Spielzug. Sie ist eine Hilfskraft. Das Leben ist das allwaltende, und das Licht der Liebe ist das allwaltende.
Tatsächlich gibt es nicht eine Sache ohne Liebe. Es gibt nichts ohne den Ozean, auf dem ihr segelt. Das Schiff, auf dem ihr segelt, hat einen Bug und ein Heck. Das Schiff, das du abschilderst, ist Illusion.
Wer vermag Liebe abzuschildern, und dennoch ist Liebe wahr.
Wer kann Gott beschreiben, und dennoch ist Gott wahr.
Du weißt nicht, wie dich selber zu beschreiben zu machen ist, und doch bist du wahr. Unter den Überschüssen bist du echt. Unter dem Ego, da bist du. Auf der Oberfläche, da bist du scheinbar zusammengesetzt, indes sind es die Tiefen von dir, die von Belang sind. Die Materie zählt für dich, und doch ist sie nicht die Essenz. Sie ist ein in die Länge gezogener Faden. Sie ist nicht alles. Sie ist bei weitem nicht alles.
Dein Herz und deine Seele sind alles. Dein Seien ist alles. Unser Sein ist alles. Einssein ist alles. Die äußere Welt ist nicht alles. Sie ist schier die Oberfläche. Für eine jede Oberfläche gibt es ein Fundament. Ihr, Geliebte, seid auf Liebe gegründet. Ruft euch Liebe ins Gedächtnis, und macht euch aus Aufruhr nichts. Liebe ist echt und wahr, und Unruhe ist aus Schwankung hergestellt.
Was schwankt, ist nicht echt. Die Stille im Inneren ist unbeweglich, und ihr, die Wahrheit von Euch, seid unbesiegbar.
Die Oberfläche des Lebens ist ein Scharmützel. Die Tiefe des Lebens ist Stille. Von der Stille her seid ihr gekommen. Aus der Stille tratet ihr in Erscheinung. Ihr lieft aus einem Ozean der Stille heraus. Wohin ihr auch geht, Stille läuft mit euch. Ihr könnt die Stille vergessen. Ihr könnt auf ihr gehen, und dennoch ist sie die Fabrikation, die euch fügte. Ihr könnt Stille nicht machen. Ihr könnt sie bloß sein.
In der Welt rührt ihr die Stille um. Ohne die Stille gäbe es für euch nichts zum Umrühren. Einerlei wie stark ihr die Tiefen der Stille umrührt, Stille ist unversehrt. Stille ist ein Fluss, der unter aller Beunruhigung entlangströmt. Beunruhigung ist bloß Beunruhigung. Stille andererseits ist Alles, und ihr seid aus Stille gemacht, und demnach seid ihr der Fluss, seid ihr der Ozean in aller Tiefe.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: http://www.heavenletters.org/tief-der-ozean.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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