Tausend und eine Möglichkeiten
Lasse, so viel du kannst, Vorbedingungen und Befinden los. Lasse alte Geschichten los, die du dir selber erzählst. Du hast die Neigung, dort Regeln aufzustellen, wo es keine Regeln gibt. Du schaffst es, bestimmte Bedingungen für notwendig zu erklären. Du verknüpfst Ursache und Wirkung, so, als wären sie aneinander eingehakt, so, als wären Ursache und Wirkung ein Paar angeschirrter Ochsen, die einen Karren ziehen, so, als müsse per Gesetz eine Sache einer anderen folgen. Es gibt kein Gesetz, und sobald du eines aufstellst, wird ihm nicht notwendigerweise Folge geleistet.
Du sagst, Keime verursachen Erkältungen. Darin bist du dir sicher. Du bist dir ebenso sicher, dich nicht ausreichend warm zu halten verursache Erkältungen. Was für Studien hast du genau betrieben, dass du Gesetze akzeptierst, die jemand in die Öffentlichkeit gebracht hat und denen du fraglos Folge leistetest? Wie viele Male hast du dir keine Erkältung eingefangen?
So wie Ich die Dinge sehe, sind sogenannte Ursachen eher Vorwände als Ursachen. Oh, ja, wenn dir ein Löffel aus der Hand rutscht, fällt er hinunter. Trotzdem, Ich möchte darauf wetten, dass es Zeiten gibt, wann dir ein Löffel aus der Hand rutscht und du ihn auffängst, bevor er hinunterfällt, oder sonstwer fängt ihn auf. Besser ist es durchaus, sich nicht in Details oder Beweise zu verfangen. Zu welchem Nutzen? Zu welchem Nutzen sind Prozentzahlen? Zu welchem Nutzen ist ein Beleg?
Da gibt es beiläufige Faktoren, die du in Gesetze einbringst. Einiger von ihnen wirst du dir wohl nicht gewahr sein. Manchmal bist du dir ihrer gewahr. Allzuoft erklärst du Behauptungen zu Tatsachen:
„In Computer-Sachen bin ich nicht gut. Ich bringe immer alles durcheinander. Falls es irgendwo eine Schwierigkeit gibt, ich bin sicher, sie kommt mir unter.
Bei Tests war ich nie gut.
Geometrie kann ich nicht.
Immer hatte ich entsetzliche Bosse.
Ich bin einfach nicht in der Lage, irgendwo rechtzeitig dazusein.“
Nun möchte Ich Meine zuvor gegebene Angabe umdrehen. Es stimmt. Was deinem Dafürhalten nach eine Ursache ist, ist eine Ursache. Womit du rechnest, das wird oft Wirklichkeit. Was du oft sagst, wird oft wahr. Das ist Einem fast garantiert. Deine Gedanken machen es gewiss. Ab und an gibt es Ausnahmen.
In einer jeden Lage existieren in jeder Lage tausendundeine Möglichkeiten. Ist es derart schwer, die Chancen zu deinen Gunsten zu wenden?
Wende die Chancen zu deinen Gunsten, indem du aus dem früheren Bedingungen-Stellen herauskommst. Was war, hat nicht immer so zu sein.
Was gibt es, was ein Menschenseinswesen außerstande ist zu tun? Was gibt es, was ein Menschenseinswesen nicht getan hat?
Manchmal scheint es dir wichtig zu sein, dir zu beweisen, dass du bei einer Folgerung recht hast, selbst dann, wenn die Folgerung gegen deine Interessen läuft.
„Schau, ich sage dir, diese Gehaltserhöhung werde ich nicht bekommen.“
„Schau, in Geometrie war ich nie gut.“
„Schau, in Sport bin ich nicht gut.“
Möchtest du freundlicherweise deine Melodie ändern? Gib dir selber eine Chance. Ist es möglich, dass du deine Denkart ändern und damit die Resultate verwandeln kannst? Kannst du dir keine Außenseiterchance einräumen?
Ich bitte dich nicht einmal, dass du dich selber in etwas hinein redest. Du hast dich in die Dinge nicht hinein zu reden, du seist bei Tests, du seist in Sport oder was auch immer großartig. Ich bitte, Ich ersuche dich, Ich bestehe darauf, dass du aufhörst, Bedingungen und Verfasstheiten in Stein einzumeißeln, dass du aufhörst, Beschaffenheiten festzuschreiben und herauszubilden, die du gar nicht möchtest – oder möchtest du sie? Möchtest du die abgrenzende Auszeichnung an dir haben, stets eine Erkältung zu bekommen, nicht dauernd bei Tests fabelhaft abzuschneiden, immer dies oder immer das?
Falls du darauf beharrst, dich selber zu begrenzen, kannst du nicht gleichermaßen darauf beharren, dich selber von Begrenzungen frei zu setzen?
Sei lieber beflügelt als fatalistisch. Hat es nicht Männer und Frauen gegeben, die bei einem Unfall ihre Beine verloren, und die trotzdem Rennen liefen und den Sieg davon trugen? Sind nicht diejenigen, die stotterten, zu großartigen Rednern geworden?
Ich bitte dich, bitte nicht allzu früh aufzugeben. Ich bitte dich, sobald es um etwas geht, was dir von Belang ist, bitte überhaupt nicht aufzugeben. Beschränkungen sind Wahrnehmungen. Ihr müsst keine Beschränkungen wahrnehmen. Habt Wahrnehmungen über Beschränktheiten hinaus.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: http://www.heavenletters.org/tausend-und-eine-moeglichkeiten.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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