Heavenletter # 2142 Auf der Tanzfläche
Gott redete …
Was ist Donner und Blitz anderes als Donner und Blitz, ein Gewitter was unvermeidbar vorübergeht. Was sind Stürme im Leben, wenn nicht eben dasselbe? Sie kommen, sie gehen. Ihr trotzt ihnen. Ihr geht durch sie hindurch. Stürme sind nur Stürme. Das Leben ist euer, egal was. Es gibt beim Leben kein Heraustreten, ihr freilich seid dermaßen mit der trügerischen Illusion vertraut – ihr seid dermaßen mit ihr vertraut, ihr nehmt sie für Wahrheit.
Ihr könnt euch im Leben nicht aus dem Fenster lehnen. Gewiss scheint das so, aber scheinen ist nicht wie es ist. Die einzige Wahrheit ist Wahrheit. Ich kann euch die Wahrheit nicht genug darlegen, dass ihr und Ich Eins sind, unzertrennlich. Du bist Eins unter Gott – nicht eine Person, nicht eine Nation, nicht ein Planet, nicht eine Erde –, sondern ein pulsierendes Herz und eine widerhallende Seele.
Ob du Anspruch auf Mich erhebst oder nicht, Ich habe Anspruch auf dich erhoben. Ich erschuf dich als Mein, und demnach, bist du Mein, rastlos Mein. Nicht unterbrochenerweise Mein, sondern ohne Unterlass, Mein ohne Ausnahme, immerzu Mein. Du bist stets Mein, und du warst das immer. Ihr seid niemals von Mir abgegangen, Geliebte.
Ob ihr es Mir nun glaubt oder nicht, ihr seid niemals weggegangen. Ihr seid niemals irgendwo anders gewesen als mittendrin in Meinem Herzen. Mein Herz hat kein Ende. Wie es auch stürmt, Mein Herz sinkt nicht, Mein Herz flattert hochoben.
Wir könnten sagen, ihr entwischt in Mein Herz, aber wie könnt ihr dorthin entwischen, wo ihr stets gewesen seid? In etwa so, wie gehst du zu einer Party, wenn du bereits dort bist? Wie gehst du zu einer Filmaufführung, wenn du bereits in den Kino bist? Komm schon, halte dich an die Realität, nicht daran, was du als Realität bezeichnest, nicht an jenen Ersatz für Wahrheit, nicht an jene Vogelscheuche, die vom Wind angeblasen wird, nicht an jenes Schreckgespenst, das du Leben nennst und welches du dich in Schrecken versetzen lässt.
Ist es dir nicht klar, dass Ich überall bin? Es ist nicht so, dass das Ewige Leben irgendwann einmal dein ist, oder später. Es ist jetzt euer. Euer Leben wird von ewiger Elektrizität betrieben, nicht von einer flackernden mentalitätsmäßig eingerichteten Batterie.
Das Physische ist physisch. Ein Sturm ist ein Sturm. Ihr seid sozusagen im Auge des Sturms, bloß, es gibt keinen Sturm. Wo Stille das gegebene ist, kann Sturm nicht losgehen. Wo ewiges Leben ist, kann es Unterbruch nicht geben. Ihr seid im Leben fürs Leben. Es gibt keinen Balkon außerhalb des Lebens, um sich dorthin zu begeben. Es gibt kein Heraustreten aus dem Leben. Ihr könnt ihm bloß getreu sein.
Was ist euer Körper anderes als Dichte, die dich beschreibt? Er schildert dich in dem ab, was dich umgibt, aber er ist schier eine Beschreibung, eine kleine Zeichnung von dir, eine physische Annäherung an dich, eine von dir aufgehängte Dartscheibe, unterdessen du deiner Wege gehst, du aber bist weitaus mehr als jegliche Beschreibung von dir. So wie Ich unbeschreiblich bin, so bist du das. So wie Ich attributlos bin, so bist du das. Ich, Der Ich Alles Bin, bin attributlos. Ich bin unumänderbar. Ich bin jenseits der Sinne, und dementsprechend seid ihr.
Ihr habt Sinne zum Gebrauch, so wie ihr ein Werkzeug aus der Schublade in Gebrauch nehmt. Werkzeuge dienen einem Zweck, aber sie sind nicht der Zweck.
Körperlichkeit ist nicht euer Zweck. Die Sinne sind nicht euer Zweck. Leben und Liebe sind euer Zweck. Seien ist euer Zweck.
Eine Blume blüht. Eine kleine Blume kennt ihren Zweck, derweil ihr auf der Suche nach einem Zweck seid. Ihr möchtet ihm gerne einen Namen geben. Ihr möchtet in der Lage sein, zu sagen: „Dies ist mein Zweck im Leben.“ Alldieweil ist euer Zweck das Leben selber.
Ein Titel wird gespielt, und ihr tanzt zu ihm. Was ist euer Zweck auf dem Tanzboden? Es ist, zu tanzen.
Unterdessen ihr in einem Körper leben habt, was ist euer Zweck? Aufs Ausgiebigste zu leben, derweil ihr in einem Körper weilt, wohl wissend, dass dies bloß eine temporäre Liaison ist. Ihr habt eine permanente Liaison, eine ewigeVeranlassung, die ewige Veranlassung von euch. Ewig, das ist nicht ab und zu. Wir sind für immer, Geliebte. Unser Tanz geht nie zu Ende. Die Musik spielt und spielt. Wir leben, Wir lieben.

