Heavenletter # 2110 Die Pracht eures Selbst
Gott redete …
Ihr seid vom Leben auf Entfernung. Selbst dann wenn euch das Leben übermannt, schaut ihr ihm zu. Ihr seid spornstreichs mitten in ihm, und doch seid ihr an den Seitenlinien ein Zuschauer. Ihr seht eurem Leben zu. Euer Leben bewegt sich, ihr aber seid unbeweglich. Es ist, als ständet ihr an der Küste.
Ja gar wenn ihr euch in einem Taumel befindet, gibt es einen Part von euch, der still ist, der sich überschlägt und Tja sagt.
Euer Erregungszustand spielt sich gleichsam wie ohne eure Beteiligung ab. Ihr fahrt mit einer Töff-Töff-Eisenbahn, die über Berg und Tal entlanghumpelt. Die Fahrt ist eventuell rumpelig, und ihr werdet herumgeschubst, zur selben Zeit sitzt ihr, mit gefalteten Händen, zimperlich da, ein schlichter Passagier in dem Zug des Lebens. Ihr seht euch selber zu wie in einem Spiegel. Dessen ungeachtet was ihr alles sich abspielen seht, spielt sich nichts ab. Ihr seid Stille, die dem wechselhaften Bewegen zusieht. Das Schiff des Leben pflügt sich durch die Wellen.
Sei es, euer Körper ist wach, sei es, er schläft, ihr guckt zu, gleichsam wie mit einem offenen Auge. Ein Erspüren eures weiterhin sich fortsetzenden Lebens liegt auf euch. Ihr spielt eine Rolle, wo ihr - zur selben Zeit - auf der Bühne wie auch Offstage seid. Ihr seht euch selber zu. Ihr seid die ganze Schau, eingepackt in eine. Ihr seht anscheinend einen Beginn, ein Dazwischen und ein Ende, während ihr in einem Aufzug fahrt, der nie stoppt und von dem ihr nicht herunterkommt.
Manchmal erscheint euch das Leben überweltlich. Mit Sicherheit gibt es andere Welten, die ihr bevölkert. Sie sind scheinbar jenseits eures Gesichtskreises, nicht aber jenseits eures Erlebens. Ihr lebt in einem mehrfach gestaffelten Universum. Ihr ruft euch wenig in euer Bewusstsein. Es ist als hättet ihr, ihr, die ihr Ganzsein seid, ein kleines Stück von euch abgehauen, zur Hälfte euch dahingehend überredend, das kleine Stück von euch belaufe sich auf alles. Ihr gerietet kurzsichtig, Geliebte. Ihr examiniert euch wiederholt unter einem Mikroskop und überseht, dass Weitsicht existiert.
Unabhängig davon, alles wird am Ende richtig herauskommen. Ihr werdet aus einem Teich voller Licht herauslaufen und euch eurer selbst erinnern. Ihr werdet euch wieder-beachten. Aus euch wird all das Wissen, welches ihr eurer Meinung nach besitzt, herausgewaschen sein, und mithin wird aus euch Unverstand herausgewaschen sein, und ihr werdet flimmernd hervorkommen. Ihr werdet wie ein neugeborener Säugling des Universums sein, und ihr werdet ein Kenner sein.
Die ganze Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird weggeschwemmt sein, und ihr werdet euer Ursprüngliches Selbst sein, ein Kraftwerk der Liebe und Herrlichkeit. Ihr werdet in einer langen Reihe stehen, welche niemanden sonst an sich hat. Ihr werdet das gesamte Universum umfangen, und in allen Richtungen auf euch selber stoßen, obschon Richtungen wie etwa Osten und Westen weder vermerkt noch zugänglich sind. Richtungslosermaßen, werdet ihr zweckvoll sein. An diesem Punkt, bewegungslosermaßen, werdet ihr euch erheben, nicht wie eine Rakete, sondern wie eine große Figur, die aus der See emporsteigt, ohne dabei die Wogen durcheinanderzubringen. Ihr werdet undurchdringbar sein, obschon dies nicht das rechte Wort ist. Ihr werdet unverwundbar sein, obgleich dies ebenso nicht das rechte Wort ist. Es gibt nichts, dem gegenüber ihr unverwundbar sein werdet, wie könnt ihr mithin unverwundbar sein? Ihr werdet ganz einfach emporsteigen, und Breite und Tiefe umfassen, selbst obschon jene nicht existieren. Ihr werdet sozusagen das Innere nach außen kehren, und erkennen, dass ihr das Universum umhüllt, dass es insgesamt in euch inbegriffen ist, dass ihr Weite, am sich Ausweiten, seid.
Stellt euch eine Lichtfigur vor, die aus dem blauen Ozean emporsteigt. Das ist du. Ihr erhebt euch unerschütterlich. Ihr steigt in die Höhe. Wasserperlen kullern kreisend von euch ab. Von der Sonne getrocknet, steigt ihr unentwegt in die Höhe, erhebt euch zurück zu der unentstellten Pracht eures Selbst.