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Heavenletter # 2023 Sowie der Maestro seinen Stab hebt

Gott redete …

Nimm einen Atemzug. Gib deinem Herzen nach. Alles spielt sich gut ein. Egal wie deine Gedanken darüber ausfallen, alles liegt in der Zeit. Jeder hat im Orchester Platz genommen, und sowie der Maestro den Stab hebt, werden die Musiker spielen und beginnt die Musik.

Einem Musiker im Leben gleich, bist du Teil des Konzerts. Geprobt oder nicht, es gibt ein Konzert. Die Holzbläser kommen herein, um dein Herz zum Schmelzen zu bringen. Die Geigen spielen ihr Vibrato. Eine Diva singt. Der Pianist lehnt sich vornüber. Du kommst auf ein Stichwort hinzu. Selbst wenn du eine Viertelstunde zu spät oder zu früh eintriffst, bist du wie gerufen. Es gibt weder zu spät noch zu früh.

Der Titel, der erklingt, ist der Titel, der gespielt wird. Wer soll sagen, es hätte einen anderen Titel geben sollen, oder dass er zu einer anderen Uhrzeit hätte gespielt werden sollen?

Jemand lauscht der Musik, und dessen Herz fiebert mit.

Die Trommeln wirbeln. Zwischen den Schlägen kommt einem überdies großer Donner zu Ohren.

Der Stab des Dirigenten geht in die Höhe. Er schwebt dort. Dein Herz sieht erwartungsvoll dem großen Moment entgegen. Der große Moment kommt. Du bist Teil von ihm, gleichwohl kannst du es nicht veranlassen, dass die Glocke erklingt. Regen fällt, wann er fällt. Eventuell kommt er deinem Wunsch gemäß, oder er kommt ohnedies, oder er wartet damit bis zum kommenden Tag.

Du steuerst deinen Wagen zum Bestimmungsort, wer aber sollte das Sagen haben, wann du dein Fahrtziel erreichen sollest? Es könnte zu einer Umleitung oder zu einem Verkehrsstau kommen, oder du hast eine Tankstelle anzufahren und dich dort in die Schlange zu stellen. Du kommst an, wann du ankommst, und dies ist der Augenblick deiner Ankunft.

Dein Leben ist eine Balance zwischen Geduld und Ungeduld, obschon beides nicht vonnöten ist. Du hast dir einen Zeitplan erstellt, und wenn du hinter oder vor der Zeit oder rechtzeitig bist, stattest du den Moment mit Geduld oder Ungeduld aus. Ihr vermögt die Gezeiten nicht zu drängen, Geliebte. Das Leben ist immerzu rechtzeitig.

Ein kleines Kind möchte gerne rasch großwerden, aber es wächst, wie es wächst. Und nachdem das Kind viele Jahre gelebt hat, kann es ebenso nicht die Gezeiten aufhalten. Gar das Imperfekte hat seine Perfektion. Die verschüttete Milch hat obendrein eine Gelegenheit bei sich. Wer sollte sagen, die Milch hätte nicht verschüttet gehört? Wer kann sagen, es sei unbedingt erforderlich, dass sie nicht verschüttet wird? Wer ist es, der aussagen kann, dass dieser Augenblick der Zeitlosigkeit nicht vollendet ist, so wie er ist, verschüttete Milch oder nicht?

Du bist in Eile. Menschengefertigtes Leben hat Fristen, und du sagst, es sei dir zum Nachteil, wenn du sie nicht einhältst. Du möchtest gerne die Zeit an den Schultern packen und sie schütteln, aber du kannst um die Zeit nicht die Hände herumbekommen. Egal auch was du gerne möchtest, der Sand der Zeit wird seinen Lauf verfolgen. Er ist nicht Pferde, auf die du einpeitschen kannst, damit sie schneller laufen. Sofern sich der Schritt des Lebens nicht laut deinen Wünschen ändern lässt, hast du vielleicht dein Schritttempo zu ändern.

Aufgrund von beliebiger Zeit werden Dinge als dringlich erachtet. Dringlich ist eine willkürliche Bezeichnung, die du entworfen, ausgeschnitten, angeklebt hast. „Dringlich“ steht auf der Etikette. „Spät“ steht auf deiner Etikette, oder „Früh“ steht auf deinem Schild. Mache dir ein neues Schild, auf dem steht „Im Zeitrahmen“.

Geliebte, was ist euch zu tun, wenn sich der Zug verspätet hat? Ruhelos hin und her gehen? Oder einen Spaziergang im Park machen, während ihr wartet? Es bringt nichts, dass ihr euch durch ein Empfinden von Eile eine Zugfahrt vergällen lasst. Ein Empfinden von Dringlichkeit hat Vielen eine Zugfahrt verdorben.

Kein Warten ist das gegebene, Geliebte. Es gibt bloß Aufeinandertreffen. Gehe auf das ein, was ankommt, wann es ankommt, und heiße es willkommen. Sage nicht: „Du bist zu spät dran.“ Sage: „Willkommen, du kommst zur rechten Zeit. Du bist zum bestmöglichen Zeitpunkt angekommen, und ich bin soeben hier eingetroffen.“