Heavenletter # 2019 Spart euch eure Worte, Geliebte
Gott redete …
Wenn ihr meint, etwas sei wunderbar, oder wenn ihr meint, etwas sei entsetzlich, sind das beides Bewertungen. Lob ist nicht weniger eine Bewertung als Spott. Sowie Bewertungen beiseitegelegt sind, wird das Leben alsbald nicht gestoppt und nicht zum Starten veranlasst. Dann fließt das Leben.
Sofern ein Fluss an deinem Haus vorbeifließt, was ist dabei die Debatte? Sofern jemand von dem Fluss trinken möchte und du nicht, bist du zu dem Ordnungshüter des Flusses geworden, um einen anderen Menschen zu überzeugen oder ihm zu widerraten? Du bist einfach jemand am Ufer, so wie jene. Sie haben ihr Recht, sich zu entscheiden, so wie du. Dein Recht verdrängt allerdings das ihrige nicht.
Sowie du das Leben als eine Frage von richtig und falsch siehst, machst du dich selber zu einem Spender oder Zurückhalter des Lebens.
Geliebte, wie viele Male habt ihr euren Sinn geändert? Wie viele Male wart ihr euch sicher, der eine Pfad sei der richtige, bloß um später sicher zu sein, ein anderer sei besser? Sofern ihr euch irren könnt, ist es da möglich, dass es ein Anderer nicht tut? Ist es möglich, dass es nicht darauf ankommt, was du denkst? Ist es möglich, dass dir nicht angeordnet wurde, eine Schildwache der Welt zu sein? Ist es möglich, dass es nicht an dir ist, den Fluss des Flusses zu regulieren?
Ein jeder Erwachsener hat das Recht, seine eigenen Schritte zu gehen, ungeachtet dessen, was du denkst. Sofern eine Person auf eine Stufe tritt, ist es sodann seine Stufe. Selbst wenn du die Stufe als lose betrachtest, ist es nichtsdestotrotz das Recht des Anderen, sie zu nutzen.
Sobald du weniger richtest, wird es für dich weniger zum Bewerten geben.
Aufgrund was für einer Autorität hast du das Gefühl, du müssest einen Anderen warnen?
Kein einziger hat so zu denken wie du. Sie sind zu ihren eigenen Gedanken berechtigt, sowie zu ihren eigenen Vorlieben und Abneigungen. Es ist weder an dir, jemanden in etwas hineinzureden noch ihn aus etwas herauszureden. Die Welt ist nicht das Feld eurer Gerichtsbarkeit, Geliebte.
Bei Bewandtnissen des Geistes und des Herzens, da wirst du nicht gehört werden, oder du wirst, falls du gehört wirst, misstrauisch gehört werden. Es gilt dir nicht, beispielsweise bei dem, was jemand gerne studieren möchte, dazwischenzugehen. Du hast deine eigenen Präferenzen, und sie die ihren. Das meiste, was du haben kannst, ist eine Meinung. Wann waren deine Meinungen in ihrem Gewicht mit Gold aufzuwiegen?
Dein Geschmack ändert sich. Heute ist etwas das Beste, und morgen nicht. Es ist ersetzt worden. In jenen Belangen, Geliebte, Geliebter, da schaue auf dein eigenes Leben, und belasse Andere bei dem ihrigen. Lebe dein Leben, und gib Anderen statt, das ihre zu leben. Spart euch eure Worte, Geliebte.
Sofern es euch danach ist, die Gedanken von jemanden zu ändern, dann ändere die deinen. Dies ist dein Recht und Vorrecht. Die Chancen, jemandes Denken zu ändern, sind mager. So oder so, versuche nicht, den Kurs des Lebens eines anderen Menschen umzugestalten.
Wofür sich ein Anderer entscheidet, ist sein Geschäft. Er hat nicht deine Glaubensüberzeugungen zu haben. Er hat nicht irgendwas von dir zu haben. Du würdest ihm seine Meinung wegstehlen. Es stimmt, dein Wunsch ist es, etwas an Ort und Stelle zu belassen, das aber entlastet dich nicht davon, ungeniert sein Haus zu betreten und ihm in seiner Gegenwart etwas wegzunehmen zu versuchen. Lasse Andere deren Leben ohne deine Erlaubnis leben. Betretet euer eigenes Haus, Geliebte, und bewegt die Dinge hin und her, wie immer ihr mögt.

