Heavenletter # 1984 Sehnliche Verlangen Sternen gleich
Gott redete …
Ich habe euch angehalten, Bestrebungen nachzugehen, Bestreben auf Bestreben aufzuhäufen, da Bestrebungen die Lampen sind, die euren Pfad anstrahlen. Gleichzeitig habe Ich euch angehalten, nicht an euren Verlangen angehaftet zu sein. Begehrt sehnlich, was alles in den Schatten stellt. Und gleichzeitig, lasst eure Bestreben los. Ihr haltet nicht an ihnen fest. Ihr lasst sie ihren eigenen Weg nehmen.
Es ist, als wärt ihr ein Maler. Ihr setzt den Pinsel in Bewegung. Und doch lasst ihr ihm in eurer Hand ein Leben für sich. In jenem Sinne gehört das Malen nicht euch. Es gehört zu sich selbst.
In derselben Weise sind Bestreben euer, und dennoch nicht euer. Sie sind wie Sterne am Himmel. Ihr könnt einen jeden zu eurem Herzen her ziehen, und gleichwohl sind Sterne Sterne, die den Nachthimmel erhellen. Sterne sind Reißzwecken gleich, die den Nachthimmel vor Ort halten. Und Sterne betreten förmlich euer Herz und erhellen es.
Ebenso mit Bestreben. Sie treten bei eurem Herzen ein und erhellen es. Ihr seid mit Begehren erleuchtet. Anhaftung an Bestreben blockiert deren Licht. Seid was eure Bestreben angeht wildwuchernd, und lasst sie wie Ballons in den Himmel hoch fliegen.
Betrachtet Bestreben wie eure Computertasten. Ihr berührt sie leicht. Ihr drückt nicht schwer auf sie ein.
Wenn ihr euer Auto anlasst, dreht ihr den Schlüssel ein Mal herum, und das ist es dann. Ihr habt nicht dauernd den Schlüssel herumzudrehen. Einmal gedreht, ist er gedreht, und der Wagen startet. Das Geräusch des Motors ist womöglich kaum zu hören. Nichtsdestotrotz wurde er angelassen. Ihr lenkt den Wagen, Geliebte, und ihr traut dem Motor, dass er euch voranbewegt.
Ihr könnt Bestreben in eurem Sinn los lassen, und dennoch sind sie auch so in Sicht.
Bestrebungen haben nicht Landkarten an sich zu haben. Sie sind keine Schnitzeljagd. Sie sind voreingestellte Flugkörper, gleichwohl könnt ihr die Zeit nicht wissen, wann sie festgelegt sind los zu gehen. Ihr könnt bloß wissen, sie werden es tun.
Bestreben sind nicht etwas Verborgenes in der Truhe eurer Großmutter auf dem Dachboden, in die ihr euch vertiefen müsst. Der Inhalt ist herausgenommen worden, um in der frischen Luft zu hängen.
Bestreben sind Apfelbäumen gleich, die gepflanzt worden sind. Sie werden zu ihrer Zeit blühen. Oder ihr findet, die Frucht eures Strebens wird ein Pfirsich sein. Oder ihr habt womöglich Äpfel und Pfirsiche.
Die Sache ist die – ihr könnt euch jede Frucht sehnlich wünschen, die ihr mögt. Vielleicht wässert ihr den Baum, das Blühen aber überlasst ihr dem Baum. Ihr schlagt nicht auf den Baum ein, dass er früher Früchte trägt. Ja, seht eure Bestreben wie Setzlinge, die ihr einpflanztet. Sie werden zu ausgewachsenen Bäume werden und Früchte tragen. Eure Verlangen werden anlanden, und sie werden Früchte tragen. In der Zwischenzeit stellt ihr nicht allzu viele Recherchen über sie an, anderenfalls macht ihr Bonsais aus ihnen.
Erwünscht euch und seht euren Bestrebungen zu, wie sie Wirklichkeit werden. Natürlich manifestiert ihr etliche sehnlichen Wünsche direkt. Wenn euer Wunsch ein Wandschrank ist, stellt ihn euch als erstes bildlich vor. Vielleicht findet ihr ihn am Straßenrand. Oder ihr kauft euch vielleicht Holz und Hammernägel. Wenn es euch sehr danach ist, Rouge zu tragen, habt ihr es aufzulegen. Ihr wartet nicht auf eine euch bislang nicht unter die Augen getretene Hand. Wenn ihr allerdings ein großes Stück zu euch kommen sehen möchtet, ist es nur so und so viel, was ihr tun könnt. Und dann seid einfach bereit, die Tür gegebenenfalls aufzumachen.
Sehnliche Verlangen gehören erstrebt. Lasst eure Bestreben Orangen sein, die ihr in die Luft hochwerft, wie es ein Jongleur tut. Und sowie sie wieder herunterkommen, fangt ihr sie auf. Macht euch keine Sorgen, ihr werdet sie fangen.

