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HEAVENLETTER # 1325 Möchtest du wirklich einen Gott, der so denkt wie du?

MÖCHTEST DU WIRKLICH EINEN GOTT, DER SO DENKT WIE DU?

Gott redete …

Bisweilen möchtest du, dass Ich wie du bin. Du möchtest einen Gott, Der sich bei Dingen aufregt, wie du es tust. Du möchtest einen Gott, Der angesichts der Unausgeglichenheit in der Welt wütet und überkocht, wie du es tust. Du möchtest, dass Ich gegen Ungerechtigkeit wettere und einen feurigen Stand einnehme. Du möchtest, dass ich ein Drache bin, der Feuer speit, wo immer und wann immer du Mich das ausführen sehen möchtest, und du möchtest, dass Ich bei dir ein Lamm bin. Zum Glück bin Ich kein Drache. Ich setze die Welt in Bewegung. Ich schob das Rad bei ihr an. Du bist das Lamm Gottes.

Selbstverständlich bejahst du Mich, in deinem Herzen der Herzen, so wie Ich bin, ein Gott der Liebe. In deinem Herzen der Herzen setzt du Liebe nicht mit salopper Desinteressiertheit gleich. In deinem Herzen der Herzen kennst du die Macht der Liebe. Dennoch nimmst du eine Haltung als gegeben an und schaffst eine Distanz zwischen den zweien - deinem Gewahrsein von der Mächtigkeit von Liebe und deinem Zuwenden von ihr. Du fragst Mich, wie es geht, wie es hergehe, in dieser Welt Liebe zu schenken, während die Dinge so sind, wie sie sind. Geliebte, Geliebter, dies ist eine hinausschiebende Frage. Dies ist ein kleiner Nebelvorhang, angebracht vor eurem Zaudern davor, Liebe zuzuwenden und mehr und mehr Liebe zuzuwenden.

Wie alles, was du an dich genommen hast, du hast Liebe allzu persönlich genommen. Du betrachtest die Pro's und Kontra's, als ginge es dabei um Geld, welches du soeben investierst, als wäre es eine riesige Entscheidung, die du fällst, als hinge dein ureigenes Leben davon ab. Nun, ja, gut, es hängt davon ab. Dein Leben hängt von Liebe ab. Und das Leben der Welt hängt ebenso von Liebe ab – von der deinen. Wir reden soeben über Liebe, welche du zuwendest ohne verknüpfte Schnürbänder, schlicht so, wie du aus deiner Tasche die einen oder anderen Dinge herausholst. Du nimmst sie einfach eines nach dem anderen heraus. Und so nimmst du Liebe aus deinem Herzen und siehst, was da ist.

Liebe ist wie ein Vogelküken, das fliegt. Das Vögelchen fragt seine Mutter nicht, wie fliegen geht. Es hat sein ganzes Leben hindurch fliegen gesehen. Noch mehr als das, die Fähigkeit zum Fliegen wurde in das Vogelküken eingebaut. Seine Stärke und sein Verlangen münden ineinander, und der junge Vogel fliegt davon. Das Vögelchen stellt keine Betrachtungen an: Soll ich fliegen, oder soll ich es nicht? Es steigt auf den Zweig, lässt los und steigt empor. Sein Vorhaben ist seine Praxis. Das innere Drängen gerät so groß, dass der Vogel ganz einfach fliegt.

Was hast du über Liebe zu wissen zu bekommen, sodass du sie hinausschiebst? Was für Maßnahmen musst du ergreifen? Wie vieles musst du in Reserve halten? Auf welcher Skala misst du die Liebe, die du rationiert austeilst? Auf der Skala ihres persönlichen Wertes für dich? Deines Ansehens in der Welt? Wieso nicht Liebe anhand Meiner Liebe für dich bemessen? Warum nicht Berge von Liebe zuwenden, weil Ich dich mit all Meiner Liebe bitte, der Welt Meine Liebe auszugeben? Ehrlich gesagt, man möchte meinen, dass du der Auffassung warst, Liebe sei dein Besitz, und du habest sie zu hüten. Du eignest die Liebe, die du zuwendest, nicht mehr, als die Liebe, die du empfängst.

Du dosierst die Luft nicht, die du in dein Haus hinein und heraus strömen lässt. Du öffnest die Fenster, und die Luft sorgt dabei selbst für sich. Öffne die Fenster deines Herzens, und lasse den Vogel fliegen. Du bist ein Mittelpunkt der Liebe, und Liebe möchte von dir ausströmen.

Betrachtet ein Radiator, der ein Haus heizt, sich selber als den Eigner seiner Hitze? Er ist sich im Klaren - er ist der Zureicher von ihr. Der Heizkörper braucht nicht die Funktionsweise, wie Hitze zukommen lassen geht, zu kennen. Er verstrahlt sie schier. Und an dir ist es lediglich, Liebe zu geben.

Lasse Mich dir zu verstehen geben, was Liebe zukommen lassen ist. Es ist dein Gewahrsein von ihr. Sowie du der Liebe gewahr bist, gibst du sie. Just soeben in diesem Augenblick, unterdessen du dich in der Woge Meiner Liebe fühlst, wendest du sie zu. Es gilt dir nicht, Liebe zu stopfen.

Horten die Blätter von Bäumen ihre Beschaffenheit des Grünseins? Versuchen sie, jene zu verkleiden? Erwägen sie, wer ihre Grün-heit sieht und wer wohl nicht?

Wieso denkt ihr – alsdann –, Liebe aus eurem Herzen sei eine Bewandtnis, die in Betracht zu nehmen sei, derweil sie ausschließlich zu geben ist?