HEAVEN # 4968 Die Rolle, die ihr spielt
DIE ROLLE, DIE IHR SPIELT
Gott redete …
Das physische Leben ist wie eine Scharade. Du betrittst es vollauf, und dennoch ist es eine Scharade. Wir können euer Leben auf Erden als eine Rolle, die du spielst, betrachten. Auf einer gewissen Ebene bist du dir im Klaren, dass es bloß eine Rolle ist. Du weißt, dass die Wahrheit tiefer reicht. Es ist gleichsam, als sei euer weltliches Leben ein Farbüberzug auf einer Wand aus Gold. Da ein Anstrich Farbe, dort ein Anstrich Farbe. Eine ganze Menge Farben. Heitere Farben. Aufflammende Farben. Pastellfarben, Neonfarben. Dennoch liegt unterhalb des Farbüberzugs Gold. Oben drauf ist Farbe, die das echte Gold verdeckt. Heruntergekocht bedeutet das, wie sonst kannst du das Leben in der Welt beschreiben? Oh, ja, Wir können es als eine Geschichte beschreiben. Das ist es gewiss zudem.
Wir könnten sagen, das Leben in der Welt ist eine Szene, wo du dir Scheuklappen über die Augen ziehst. Du ziehst dir eine Maske über, durch die für dich schwer zu schauen ist. Gewiss, du bist nicht in Stein gemeißelt. Veränderlich ist dein physisches Leben, von einer gewissen Hinsicht her wechselt es in einer Minute um Meilen, von einer anderen Sicht her wandelt es sich nicht rasch genug. Das Leben in der Welt scheint gewiss beliebig.
Das Leben in der Welt hat trotzdem ein Motiv. Dein Leben in der Welt hat einen Leitgedanken. In einer gewissen Weise bist du wie ein Wohnungseinrichtungs-Stil. Davon gibt es zahlreiche. Oder ihr seid wie eine Découpage. Oder ihr seid ein Kaleidoskop, wo alle Teile, zufällig wie sie zu sein scheinen, Gestalt annehmen und nicht lange so bleiben, sondern sich selber emsig umbauen.
Wie normal das Leben in der Welt doch gelegentlich scheint, und, dem hingegen, wie schwer es doch ist, sich über es klar zu werden. Ist es nicht seltsam, das Leben, alles an ihm? Deine Knochen haben Gelenke, die sich anwinkeln, und Wahrheit, die nachgibt, und du kannst von der Rolle sein. Manchmal kennst du die Tageszeit nicht wirklich. Du weißt nicht, wo du bist oder wohin du im Königreich des Lebens auf Erden gehst. Dem Wald des Lebens unterliegend ist ein Ruhig-Heiterer See, welcher dich unvermeidlich zu Mir trägt.
Und dann ist da der Joker – du bist nie von Mir gewichen, obschon du denkst, du habest es getan. Du schlugst dich selber breit, du habest es getan.
Wonnige Mysterien des Lebens. Und dann ist da die Liebe, Liebe, mehr als eine hübsche Frühlingshaube, Liebe, mit allem Drum und Dran, Liebe, die Letztendliche Einung, welche dir in Kleinteilen kenntlich ist, und die du noch nicht vollauf zusammengefügt hast. Dies ist Liebe, die niemals auseinander klaffte.
Liebe ist die Wahrheit, und Erdenleben ist Fantasie. Wie tief drinnen ihr in der Fantasie seid. Ihr wusstet anscheinend nicht, was ohne sie anzufangen ist, denn wie real ist euch die Fantasie doch. Natürlich ist sie das. Sie ist die Bühne, auf der ihr euch befindet. Es ist ein stattliches Schauspiel, und es ist das eure auf euer Ansuchen hin. Ihr habt allerdings nicht um es zu ersuchen, da ihr euch bereits in ihm befindet. Ihr wollt mit der Sprache nicht heraus, und ihr schreit laut heraus und ihr heult still. Alldieweil ihr tief in der Geschichte drinnen seid, weint ihr Krokodilstränen, Geliebte, denn Kummer und Klagen sind in keiner Hinsicht wahrheitsgemäß.
Es gibt in euch eine Schicht, wo euch dies klar ist. Eine Schicht in euch gewahrt durchaus, dass keine dieser Aufregungen und Verschränktheiten wahrhaftig sein kann. Alles was sich begibt, wird etwa gar nicht geschehen, denn in Wahrheit ist es eine Fata Morgana von todesverachtenden Ausmaßen, der ihr hörig seid. Ihr meint, ihr hättet das alles in Zahlung gegeben, und, dem hingegen, tauscht ihr es nicht ein. Ihr lasst es nicht los. Ihr wollt es nicht los lassen. Ihr wisst nicht, wie es los lassen geht, denn ihr seid auf es angewiesen, so, als hinge euer Leben von ihm ab, so, als ob ihr ohne es nicht existiert, dermaßen bildhaft ist eure Einbildungskraft.