HEAVEN #2812 Der Ruf der Wiesenlerche oder der Nachtigall
DER RUF DER WIESENLERCHE ODER DER NACHTIGALL
Was immer jemand tut, egal, wie es womöglich auf dich einwirkt, es ist dessen Privileg, das zu tun, so wie er es sieht. Es mag sein, du fühlst dich so, als hätte dich jemand im Stich gelassen. Geliebte, wenn ihr euch derart fühlt, habt ihr euch selbst im Stich gelassen. Hast du dir etwas, was ein Anderer als Wahl traf, zueigen gemacht, so, als wäre es deine eigene Verantwortung? Machtest du einen Teil deines Lebens davon abhängig, was ein Anderer als Wahl traf, indessen dein gesamtes Leben von eben dir abhängt? Besser, man macht nicht einen Anderen zu dem, oder gibt ihm nicht statt, derjenige zu sein, der das Sagen darüber hat, wie in deinem Leben oder bei einem Teil von ihm zu reagieren sei.
Die Leute lieben es, dir gefällig zu sein, dennoch werden sie ihre Wahlen nicht davon abhängig machen, was du willst oder als richtig erspürst, auch dann, wenn sie gesagt haben, sie würden das tun. Bräute und Bräutigame sind vor dem Altar wieder weggegangen. Du bist an der Straßenecke von jemand sitzen gelassen worden, der nicht aufkreuzte, auch dann, als du derjenige warst, der dazu bereit war, einen Gefallen zu tun. Die Menschen folgen ihren eigenen Sternen und haben auch ihre eigenen Launen.
Hier besteht eine Gelegenheit für euch, diesen berühmten Gleichmut zu erlangen, den ihr euch so sehr herbei wünschtet, Geliebte – an dem Ort sein, wo ihr nicht so durch das aufgepolstert oder verzweifelt seid, was Andere zu jedem beliebigen gegebenen Augenblick zu tun wählen oder nicht zu tun wählen. Bejaht mit vollem Herzen die Erhebung, die euch Andere vielleicht geben, seid aber nie durch das entmutigt, was sie nicht geben oder worin sie ihren Sinn ändern. Sonst seid ihr ein prellender Ball in der Hand eines Anderen. Geliebte, es ist an euch, in der Welt euren eigenen Weg zu machen, unabhängig davon, was Andere zu tun wählen. Das ist ihr Recht. Sei dein eigener Stern, der scheint und dich zu deinem Bestimmungsort leitet.
Wenn du mit einem Zug fährst, und der Zug sollte kaputt gehen, ist das nicht das Ende eures Reisens. Das ist keine Tragödie. Wenn also ein Freund zur abgemachten Zeit nicht erscheint, mag das etwas Unangenehmes sein, aber es ist keine Tragödie. In Wirklichkeit ist das nicht einmal ein Vergehen, auch dann nicht, wenn du sicher bist, das sei der Fall.
Sei froh, mit jemandem zusammen zu sein, und mache dir nichts draus, wenn derjenige nicht mehr länger da ist. Er hörte seinen eigenen, weiter entfernten Ruf der Wiesenlerche oder der Nachtigall, und er ging, unbeschadet deiner, seinen eigenen Weg. Er mag dich vielleicht sehr respektieren, und sich dennoch dir oder dem, was er früher gesagt oder versprochen haben mag, nicht verpflichtet fühlen. Er mag es so gemeint haben. Es war einmal für ihn wahr, doch jetzt nicht mehr. Er kann weder zur Vergangenheit zurückgehen, noch solltest du ihn dazu bewegen mögen. Alle Verträge werden aufgelöst. Es gibt da Jene, die vielleicht frühere Verträge mit dem, was du Ehre nennst, auflösen, und Etliche, die sie ohne Derartiges auflösen. Einige entsinnen sich nicht einmal, worin das Einvernehmen bestand. In jedem Fall, die einzige Übereinkunft, die zählt, ist diejenige, die sich eben jetzt auf deinem Tablett befindet.
Siehst du, worum Ich euch bitte? Ich bitte euch, nicht durch die Wahlen Anderer erschüttert zu werden. Richtig oder falsch, sie haben recht, ihre eigene Wahl zu treffen, wie immer du dich darüber fühlst. Du solltest dein Leben weder gemäß deren Ansichten und Bestreben führen, noch auch sollen sie das ihre gemäß deinen Ansichten und Bestreben führen. Auch dann, wenn du durch alles recht hast, was du erkennst, ist es immer noch deren Recht, zu wählen. Siehst du jetzt - - sofern du Andere von den Schranken befreist, befreist du dich selbst? Geliebte, - gleich, wie allem Anschein nach unschuldig -, Schranken sind eine Form der Tyrannei. Ihr seid nicht dafür bestimmt, ein Tyrann zu sein. Ihr seid dafür bestimmt, ein Pharao zu sein, der seine Leute gehen lässt.

