HEAVEN #124 Dein Anstaunen
DEIN ANSTAUNEN
Ich bin der Wahrheits-Sager. Sei du der Wahrheits-Hörer. Sei der der stille Zuhörer.
Es ist so leicht, Mich zu kennen. Es ist so leicht, dass du daran vorübergehst. Du bist an das Schwierige gewöhnt.
Ich komme nicht wie eine Parade. Keine Tubas, die Mich ankündigen. Keine Stehaufmännchen. Keine Stäbe-Schwenker. Es ist einfach so, Ich bin hier. Nicht plötzlich. Einfach schließlich bemerkt.
Keine Signal-Leuchtkugeln werden abgefeuert. Die Sonne geht nicht plötzlich unter. Ihr Licht war immerzu auf dir. Wenn du den Himmel sehen möchtest, musst du einfach nach oben sehen. Schaue in die Ferne und schaue hoch, und du siehst den Himmel. Ich bin da, hier. Schau zur Nähe, und Ich bin auch in der Nähe.
Wirf einen Streifblick auf Mich. Es geht nicht um Meine Aufmerksamkeit, die du zu erheischen hast. Es geht um die deine.
Es gibt auf der Erde keine Signal-Leuchtkugeln von Mir, dennoch bin Ich auf der Erde, und es gibt Signale von Mir. Du bist eines von ihnen.
Du bist ein Signalgeber von Mir. Du läutest Mich ein. Du annoncierst Mich. Deine Gegenwart verkündet Meine Gegenwart.
Du bist ein großer Lehrer von Mir. Auf die eine oder andere Weise unterrichtest du die Welt über etwas, was es mehr, was es besser zu wissen gilt, was es wert ist zu wissen. Deine Augen lehren Mich vor Anderen. Auch dann, wenn du von Mir weg siehst, lehrst du Andere, dass es etwas Großartiges gibt, von dem du weg siehst.
Allerdings, weswegen wegschauen? Schau Mich an. Fürchte dich nicht. Ich bin nicht zum Fürchten. Ich bin zum Lieben.
Wenn deine Augen in die Weite du-weißt-nicht-wohin blicken, blickst du Mich an. Du blickst auf die Möglichkeit von Mir. Dein Blick ging über die Einzelheiten der Welt hinaus. Du siehst nicht etwas. Du siehst. Man könnte sagen, du siehst die Sicht. Sicht-Gewahrsein.
Sei nicht derart aktiv. Lass Mir etwas Platz zum Eintreten. Es ist wahr, Ich bin überall. Ich bin sogar im hektischen Treiben, allerdings ist es wahrscheinlicher, dass du Mich in der Stille bemerken wirst. Mache Platz für Mich. Irgendwie ist es so - wenn du einen wilden Ansturm auf Gott machst, läufst du an Mir vorüber. Es ist nicht Mein Wunsch, dir zu entkommen. Es ist Mein Wunsch, durch dich gefunden zu werden.
Ich bin die Mitte eines klaren Teichs mit Strudeln. Lass deine Augen sich auf die Mitte konzentrieren, und nicht auf die sich bewegenden Wirbel. Blick auf die Mitte, und deine Sicht dehnt sich aus. Deine Augen sind still, und sie sehen unbegrenzt. Es ist nicht so, dass du dich hypnotisierst, indem du auf die Mitte schaust. Du hast dich hypnotisiert, indem du auf das Wirbeln des Teichs geschaut hast.
Du kannst auf die Strudel schauen, du kannst dir dort ein Haus bauen, aber dann hast du ein Haus, das auf beweglichem Wasser errichtet ist. Baue im Zentrum der Stille des Teichs, und du hast Beständigkeit. Also, Beständigkeit hast du, wo immer du baust, ob du darum weißt oder nicht. Wenn du aber an der Peripherie baust, bist du wie jemand, der eine Papiertasse mit einem Loch immer und immer wieder mit Wasser füllt; das Wasser fließt ab, und du wirst zu einem fortwährenden Auffüller von entschwindendem Wasser.
Ich biete dir Ganzheit. Ich biete dir eine Tasse, die überfließt. Ich biete dir das Stillen des Dursts. Möchtest du dem ersteren den Vorzug geben gegenüber dem Durststillen?
Trinke das Wasser Meiner Liebe. Es stellt wie kein anderes Getränk zufrieden. Und Ich halte es für dich vor.
Komm zu den stillen Wassern Meiner Liebe. Zu Meiner simplen Liebe. Ich bitte, dass du es trinkst. Ich reiche es an deine Lippen, trinken freilich musst du. Ich kann anbieten und anbieten. Ich biete an und biete an, aber trinken kann Ich nicht für dich. Ich kann nicht für dich das reine Wasser der Liebe entgegennehmen, mit dem Ich dich umgeben habe. Trinke davon, damit du weißt, du trinkst davon. Trinke davon, damit du weißt, deine Lippen sind nicht ausgedörrt. Komm hierhin und trinke Meine Liebe.

