Ein Ausblick aufs Geben
Gott redete …
Du, der du geboren wurdest, um zu lieben, wirst womöglich nicht verstehen, was Liebe ist. Du, der du Liebe bist, hast zu deiner Liebe nicht hinzuzutun.
Ja, natürlich, es gibt scharenweise Formen der Liebe, dennoch ist Liebe insgesamt gesehen nicht der persönliche Aspekt, für den du sie öfters irrtümlicherweise nimmst.
Ja, Liebe ist Mitempfinden, gleichwohl, hier die Sache: Liebe ist nicht, dass es einem um jemanden leid tut. Es liegt nicht in deinem besten Interesse, dass du dir selber leid tust. Wieso solltest du dich in die Einbildung begeben mögen, dass es in jemandes besten Interesse läge, dass er dir leid tut?
Sofern es dir danach ist, jemanden zu lieben, dann bleibe von Mitleid fern. Mitleid ist sich geruhend herablassen. Falls du Mitleid hast, dann lege es nicht an den Tag. Niemand braucht dein Bemitleiden. Ach, „Du Armer“, und, ach, „Ich Armer“ zeitigen keine gute Medizin.
Beachten ist eine Sache. Dich in eine Version von dir selbst verfangen ist eine andere.
Wenn in deinem Kühlschrank etwas zum Essen ist und du hungrig bist, sitzt du nicht herum und bejammerst deinen Hunger. Du stehst auf und machst dir ein Brot. Wenn ein Anderer hungrig ist, sitzt du nicht einfach da, streichelst ihm die Hand und machst Missfallensäußerungen dz-dz-dz. Du stehst auf und machst ihm ein Brot.
Wenn jemand weint, äußert das Mitempfinden nicht, dass du mit ihm weinen musst. Für ihn da sein, das ist eine andere Sache. Ruhig sein ist gut. Sieh dich nicht als den Segen, auf den die Welt gewartet hat. Noch auch lege Ich dir ans Herz, dass du des Anderen Schmerz zu etwas Leichtem machst, so, als hätte er kein Recht auf ihn. Es bist du, der kein Recht auf den Schmerz hat. Greife nicht auf den Schmerz eines Anderen zu. Sei nicht von ihm geschmückt. Sieh dich nicht als die Rückäußerung.
Sei präsent. Freilich, weil jemand in Not ist, gilt es dir nicht, zu denken, er habe dich nötig. Sei gewiss, dass es nicht du bist, der etwas von demjenigen, der momentan etwas durchläuft, nötig hat. Sei nicht an dich als einen Geber geheftet.
Liebe ist nicht eine solch persönliche Sache, wie du meinst. Liebe ist nicht eine Veranschaulichung deiner Güte. Du stapelst deine Liebe nicht auf, als wärest du verehrt und mächtig.
Buddha heilte mit seinem Lachen. Er sagte nicht: „Du Armer.“ Ebenso nicht Christus. Er sagte nicht zu dem Lahmen: „Oh, das ist ja schrecklich. Du kannst nicht gehen.“ Zu dem Leprakranken sagte er nicht: „Ist das denn nicht entsetzlich.“ Christus nahm Krankheit und Leiden zu einem Höchlicheren Hof.
Über das Weh eines Anderen weinen mag dir ein besseres Gefühl verschaffen. Es bringt nicht Heilung. Es kann Heilung verhindern. Helfen ist nicht eine dermaßen persönliche Sache. Heilen ist nicht einen Anderen bemitleiden. Mit dir selber oder mit einem Anderen Mitleid haben ist keine hohe Schwingung. Bemitleiden gräbt die Kläglichkeit tiefer hinein.
Wenn du für dich selbst oder für sonstwen Mitleid fühlst, überbringst du: „Du armes hilfloses Ding. Oh, meine Güte, ja, du bist ein Opfer.“
Bleibe vom Opferbewusstsein weg. Mit Sicherheit, befördere es nicht.
Falls du für Andere Gutes tun möchtest, es ist besser, dich nicht selber als ein Geschenk an die Menschheit herauszustellen. Du bist ein Geschenk, dennoch gilt es dir, zu schenken, ohne dich selber wie eine Salbe zu verstreichen. Du bist nicht ein Wahrzeichen von Barmherzigkeit. Du bist kein Retter. Du bist keine Notwendigkeit. An dir ist es nicht, die Rolle eines Weltverbesserers zu spielen. Es ist für dich nicht gut, jedermann mit Zuneigung zu überschütten, so, als würdest du dich als das Süßungsmittel der Welt zuliefern. Segne einen jeden, steche dabei indes nicht hervor. Honig kann allzu süß sein. Es ist nicht an dir, dich als Gute Fee zu betrachten. Gib, aber sei kein Entsatz. Gib und freue dich zu geben, fliege indes nicht herum und sieh dich dabei nicht als einen Helfer. Du bist nicht der Erfüller der Bedürfnisse Anderer. Sei nicht wie Little Jack Homer, der in der Ecke saß, eine Pflaume herauszog und sagte: „Was für ein guter Junge ich doch bin.“
Passe auf dich auf, du kannst nicht der Löser der vermeintlichen Nöte jeglicher Anderen sein. Wirf kein Schlaglicht auf dich.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: http://www.heavenletters.org/ein-ausblick-aufs-geben.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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