Derweilen
Gott redete …
Das Wort mittlerweile ist eine Überbrückung. Es gibt kein zwischenzeitlich. Es gibt kein Interim. Es gibt keine Pause.
Andererseits können Wir sagen, dass das ganze menschliche Leben als nichts anderes denn eine Überbrückung kenntlich ist, als nichts anderes denn ein Interim, denn eine Pause.
Wir könnten besser sagen, das Leben selber sei endlos und nicht an Zeit gebunden. Ihr seid lebende Endlosigkeit und Ewigkeit. Im menschlichen Leben wird das Einssein des Strömens in Millionen und Milliarden Teile, genannt Zeit, auseinandergebrochen, unterdessen Endlosigkeit auf einen Schlag ist. Endlosigkeit ist fortwährend, ist instant. Sie ist Nichtsheit.
In Wahrheit gibt es nichts, um es zu bedauern, um es zu beklagen, nichts, um es zu bereuen, denn nichts hat sich je begeben. Das Leben auf der Erde scheint sich ereignet zu haben, und, alleweil, du hast eine Liste an Waren eingekauft. Du hast dich sozusagen in den Schweif eines Kometen eingeklinkt. Du befindest dich vermeintlich auf einer Achterbahnfahrt, während alles und jedes eine Fata Morgana unmittelbar vor deinen Augen ist. Bisweilen eine Fata Morgana einer Oase, bisweilen eine Fata Morgana von einem ausgedörrten Land, von einer ausgetrockneten Kehle und einem Sehnen nach etwas, von dem du nicht so recht weißt was, bloß, dass du es haben müssest. Es ist dir, als habest du etwas verloren und müssest es finden.
Wieso, ja - den Begriffen des Erdenlebens nach ist euch etwas verlustig gegangen, und ist das, was ihr soeben erlebt, nicht real. Tief drinnen wisst ihr das. Im Verlaufe der vergnügtesten Träume und während der schlimmsten Ängste wisst ihr, dass das Leben, so wie ihr es kennt, nicht zutreffend ist. Ihr wisst, es ist etwas mehr da, und ihr wisst, dass das etwas Mehr wahr ist, und dass es euch nach ihm verlangt. Ihr möchtet gerne jenes etwas Mehr wiedererlangen, welches ihr irgendwo im Verlauf des Weges verlegt hattet.
Es sieht wie eine lange Linie aus, die ihr bereistet, und nun mache Ich Anstalten, euch zu sagen, es ist überhaupt keine Linie, sei sie nun kurz oder lang. Es ist nicht einmal ein Punkt. Ihr wart die ganze Zeit in der strahlenden Sonne. Ihr wart niemals irgendwo. Es hat den Anschein, als hättet ihr einen langen Schlaf gehabt, und, doch, Geliebte, Geliebter, du hattest gleichwohl ein Auge offen, und du gewahrtest, was wahr ist und was nicht wahr ist, und hernach vergaßt du es wieder. Du vergaßt, was sich unterhalb der Oberflächenwelt befindet, die du so feste an dir hältst.
Geliebte, ihr denkt zu viel über einige Dinge nach, und ihr vergesst zu viel was andere Dinge angeht.
Ah, ja, dies ist die Fasson der Welt. Ihr spürt die Erde unter euren Füßen, und der Rest von euch ist hingegen durch Dunst, durch einen Nebel, durch eine Wolke umschlossen, die euch dermaßen weit weg vom Erkennen der Wahrheit zu halten scheint. Und was ist die Wahrheit, es sei denn euer Selbst, oder Mein Selbst, wie immer ihr es ausdrücken möchtet.
Der Unterschied zwischen diesem eingebildeten du und dem realen Ich ist der, dass Ich Mich entsinne, und dass das du, das du, das du zu sein meinst, vergisst, Wer du wirklich bist - du kannst es nicht so recht ausloten. Es scheint wie eine erhabene Fiktion, wie eine reizende Fantasie, es scheint etwas, was womöglich so nicht ist, und dennoch, Ich erhalte die Aussage aufrecht, dass es so ist. Kenne Mich, und erkenne dein Selbst.
Zwischenzeitlich, im Verlaufe dieses nicht-existenten Mittlerweile, ist deine Suche danach, was du für wahr hältst, Ich, Gott, dieweil Ich Anläufe unternehme, dir zu sagen, was was ist. Was was ist, ist, dass du und Ich Eins sind, und das ist es dann. Das ist es, was du zu erkennen suchst. Das möchtest du erleben. Wie gerne du doch Unser Einssein erfahren möchtest, und dennoch, das Vorstellungskonzept lässt dich dies umgehen. Das Einssein ist gleich hier, auf der Zungenspitze. Du kannst fast sein Herausbersten spüren, freilich noch nicht so richtig. Du bist fast da. Du kannst fast den Horizont der Wahrheit anfassen, jedoch nicht ganz, noch nicht ganz, indes bald, Geliebte. Bald werdet ihr beim Königreich Gottes anlangen, welches in euch Wohnung hat, und sodann werdet ihr sprechen: „Ich BIN.“
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: http://www.heavenletters.org/derweilen.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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