Beschlüsse haben gefasst zu werden

God said:

Gott redete …

In weltlichen Bezügen – was trauen oder nicht trauen angeht, da ist es besser, zu vertrauen denn nicht zu vertrauen. Auf Gott, auf Ihn vertraue. Neben Gott traust du dir selber. Es ist keine Gefälligkeit für dich, einem Anderen allzu viel Zuständigkeit für dich zu überantworten.

Gute Partner sind nicht immer einer Auffassung. Ihr könnt einander eine Menge vertrauen, und dennoch euch im Klaren sein, dass ihr nicht immer einer Auffassung seid. Dachtest du wirklich, das wärt ihr? Gelegentlich ist das Leben selber Nichtübereinstimmung in Aufeinandertreffen mit Nichtübereinstimmung.

Jeder sieht aus seinen eigenen Augen heraus. In jenem Sinne hat jeder recht, darin eingeschlossen der Partner, welcher die Dinge in dir entgegengesetzter Weise im Blick hat.

In der Ehe oder dergleichen, was dachtest du da? Dass der Prinz und die Prinzessin einander für immer und ewig in die Augen schauen? Die Zeit kommt, wann Desillusionierung die Szene betritt. In der Ehe seid ihr womöglich nicht herangewachsen, um König und Königin eures einen und einzigen Reichsgebiets zu werden. Ihr könnt zu Andersdenkenden geworden sein.

Wie du Eintracht magst, und, wie sie dir zu entschlüpfen scheint. Ist Harmonie eine Illusion? Kann Harmonie hergestellt werden, derweilen Einvernehmlichkeit nicht erzeugt werden kann?

Kann es nicht für jemanden in Ordnung so sein, nicht mit dir einverstanden zu sein, und kann es für dich nicht in Ordnung so sein, nicht mit einem Anderen einverstanden zu sein? Wer sagte denn, dass Einverstandensein vor Harmonie zu rangieren habe? Was überhaupt ist Harmonie? Kann Einvernehmlichkeit sein, den Anderen zu beachten und einander zu respektieren, darin eingeschlossen all jene, die anders als du denken? Kannst du die Thematik der Übereinstimmung nicht unbehelligt belassen? Entscheidungen gehören gefällt, indes völlige Übereinstimmung nicht zu sein hat.

Übereinstimmung kann weder dauernd gesucht, noch eingekauft, noch vermeint werden. Übereinstimmung ist zugegen, oder sie ist es nicht. Niemand soll falsch Zeugnis reden.

Du kannst Einvernehmen – allerdings – los lassen. Wie bedeutsam ist es, dass ein Anderer die gleiche Sicht hat wie du, dass er so handelt wie du? Niemandem ist es geboten, in deinem Herzen und Leben als dein Zustimmer zu existieren. Schier sobald Übereinstimmung zugegen ist, ist das die Möglichkeit. Niemandem steht es an, unter Protest zuzustimmen. Niemandem steht es an, von einem Anderen Einvernehmen einzutreiben. Niemand soll einen Anderen kontrollieren. Niemand soll gänzlich unter dem Mast eines Anderen zu fliegen haben. Dennoch haben Beschlüsse gefasst zu werden.

Übereinstimmung oder Nichteinverstandensein - dies kann nicht die Thematik sein. Was wäre das Thema demnach, so du einverstanden bist oder nicht einverstanden bist? Lasse die Anhaftung an Übereinstimmung los. Gib die Hand und sei nicht gleicher Auffassung. Gleichwohl haben Beschlüsse gefasst zu werden.

Ist Nichteinigsein etwas, wofür Ersatz zu bieten ist? Muss jeder die gleiche Sprache sprechen? Keinesfalls. Es ist Platz für alle Sprachen da. Die Sprachen anderer Menschen können verstanden werden. Dies ist eine Gegebenheit. Dies wird anerkannt, gleichwohl steht die Sprache des wechselseitigen Einvernehmens in der Geneigtheit, durchgesetzt zu werden.

Niemand trägt vor, jede Sprache habe der Grammatik des Russischen oder Chinesischen zu folgen. Jede Sprache ist ihre eigene Sprache. Jede Sprache kann man verstehen. Man kann eine andere Sprache lernen. Ist es nicht leichter, eine Sprache zu lernen, denn auf dem Von-Gleicher-Auffassung-Sein zwischen zwei Menschen zu beharren?

Die Auffassung, jemand habe mit dir einverstanden zu sein, ist ein Ruf zu den Waffen. Schlachten rühren von dieser Idee her, Gefechte zwischen Ehemännern und Ehefrauen, Schlachten zwischen einer Nation und einer anderen. Und sodann versucht die eine Nation, eine andere an sich zu ziehen, damit sie die gleiche Seite einnehme, und so werden Kriege geboren.

Ist die Nicht-Übereinstimmungs-Thematik wirklich eine Thematik von Nicht-Übereinstimmung, oder ist es eine Thematik von Kontrolle-Ausüben, und keineswegs von Nicht-Übereinstimmung? Sofern die Thematik Kontrolle ist, führst du einen aussichtslosen Kampf. Du magst ja Pflichttreue eintreiben, freilich ist sich den freien Willen des Anderen untertan machen nicht das gleiche wie Einverstandensein. Sofern du dich selber etwas gewinnen siehst, indem du einen Anderen bezwingst, gewinnst du nichts. Dessen unbenommen haben Beschlüsse gefasst zu werden.

Einerlei wie sachverständig du deinem Dafürhalten nach bist, du lernst, nicht anders als jedermann sonst, hinzu. Es ist an dir, einem Jeden Gedankenfreiheit zu gewähren. Dies ist das souveräne Recht Aller. Ich vermachte den freien Willen. Ich gab ihn Jedem, und demnach musst du es ebenso.

Jemand, der anderer Auffassung ist als du, ist nicht dein Feind. Woher hast du die Vorstellung? Genauso wenig ist es dir angelegen, dich, weil du mit ihm nicht völlig einer Meinung bist, als den Feind eines Anderen anzusehen. Wer denn soll ansagen, wer unter euch mit dem Anderen einer Meinung zu sein, oder, weswegen jener das zu sein habe?

Translated by: theophil

 

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