ROSENÖL
Einer der Gefallen, die du dir machen kannst, ist, deine Aufmerksamkeit von dir fort zu nehmen, fort von deinem individuellen Selbst. Denke an die Energie, die du darauf verwandt hast, an dich und an die Katastrophen zu denken, die dich ereilen könnten. Hebe dein Denken höher. Du hast deine Aufmerksamkeit beschlagnahmt. Du hast die Schultern hochgezogen. Gib ihnen nun eben davon nach.
Beachtung für dich selbst ist Beachtung für den Boden. Gesenkte Augen können nicht weit sehen. Gesenkte Augen können weder Breite noch Weite sehen. Hebe deine Augen höher, und Horizonte kommen zum Vorschein.
Wenn du dich derart eng an dir herunter siehst, siehst du Makel. Du vergrößerst – nicht dich selbst –, sondern deine Fehler. Dein Selbst hat es nicht nötig, vergrößert zu werden. Dein Selbst hat jenseits seiner imaginierten Grenzen gesehen zu werden. Hebe dich höher. Erhebe dich.
Wenn du an dir selbst herunter oder vor einem Spiegel direkt über dich hinweg siehst, gehst du in dir verschollen. Du siehst Poren und Linien. Du siehst die Winzigkeit. Besser ist es, die Weite zu sehen. Die Weite möchte erschaut werden. Und du hattest genug von der Kleinheit. Du hast dich dort umgeschaut. Du hast dich dort genug umgeschaut. Schau nun anderswohin. Richte deine Aufmerksamkeit dorthin, wo es keine Grenzen gibt.
Was immer es ist, das du siehst, sieh dahinter. Sogar hinter Bergen liegt etwas Anderes. Sogar hinter dem Himmel liegt mehr. Du existierst jenseits deines Rahmens.
Du bist Unendlichkeit. Du bist nicht Endlichkeit. Du bist Unendlichkeit. Du reichst über den Spiegel hinaus. Du bist kein Fragment. Du bist ein Ganzes. Du bist Unendlichkeit. Du bist ohne Ende, und somit bist du auch ohne Anfang. Du warst immerfort, und du warst immerfort bei Mir und bist bei Mir. Du bist nicht mehr ein Punkt, als Ich es bin. Auf Mich kann nicht gewiesen werden, obschon Ich gesehen werden kann. Ironischerweise kann auf dich gewiesen werden, und ebendas hält dich davon ab, zu sehen und gesehen zu werden.
Du bist nicht deine Körperlichkeit. Jene ist eine kleine Schachtel, in die du gesteckt wurdest, oder eine Schachtel, die du trägst, egal wie. Innen, außen, egal wie. Obgleich du in der Schachtel enthalten sein magst, sie umfasst dich nicht. Du gehst weiter und über die Schachtel hinaus, die dich begrenzt. Du bist wie Toffee, das von jenseits des Universums herbei gezogen wurde. Und du ziehst das Universum mit dir. Und welcher Teil von dir ist das Universum, und welcher Teil des Universums bist du?
Es gibt keine Teile. Du kannst nicht abgeteilt werden. Die Wahrheit ist, ihr könnt nicht sektioniert werden, obschon ihr es in der Vorstellung der Welt wart, wieder und immer wieder. Die Welt zieht euch auseinander. Ich setze euch zusammen, was das gleiche ist wie, Ich bringe euch dazu, die Wahrheit anzuschauen, die euch darüber unterrichtet, dass es Ganzheit ist, was ihr seid und immer wart. Ihr wart nie geschreddert. Ihr habt lediglich gedacht, ihr bestündet aus Teilen. Ihr seid Meine Ganzheit. Ihr seid nicht weniger Meine Ganzheit aufgrund dessen, dass ihr eine physische Form angenommen und jene irgendwo eingepflanzt habt.
Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose. Woimmer sie eingepflanzt ist, sie ist eine Rose. Und ob sie nun rosa, rot, gelb oder cremefarben oder weiß ist, sie ist eine Rose. Eine geschnittene Rose ist eine Rose. Und wenn die Blütenblätter herunterfallen, ist eine Rose immer noch eine Rose. Rosenessenz. Rosenöl.
Welche Essenz bist du? Wessen Essenz bist du?
Ich schone Mein Etui. Du bist Mein. Du bist immer noch Mein. Du bist für immer Mein, derweilen du in der Zeitlosigkeit der Unendlichkeit weilst, in Meinem klammerlosen Umfangen, frei im Flug zusammen mit Mir zu umfänglicheren Gefilden.