UNSER EINSSEIN
Dankbarkeit Mir gegenüber ist Gewahrsein Meiner. Ich brauche deine Dankbarkeit nicht, du aber brauchst dein Gewahrsein. Du brauchst das Gewahrsein Meiner, dass du gewusst von der Stärke her kommst.
Es gibt einen starken Wind, der dich anbläst. Es ist gut, den Wind zu kennen, seinen Namen zu kennen, seine Richtung, seinen Pfad, und ihm zu folgen, wohin er dich nimmt. Dann erkennst du, du bist nicht einfach per Zufall hin und her geworfen. Du erkennst deinen Kurs, und deine Schritte ihm entlang können gefestet sein.
Der Große Wind weiß, wohin du gehst, und das ist genau, wohin du gehen möchtest. Selbstverständlich, es kann sein, du denkst, du kennest den Weg besser. Und, selbstverständlich, du kannst den Großen Wind scheuen. Du scheust ihn. Du kannst dich an einem Baum festhalten, um dich entgegenzustemmen, doch welcher Gewinn liegt darin, einfach dort zu bleiben, wo du bist, sozusagen an dem teuren Leben festzuhalten. Darin liegt nichts Vorteilhaftes. Es ist eine Fortsetzung. Es ist Fortsetzung der Vergangenheit. Ja, es ist Festhalten.
Und großer Gewinn liegt darin, den Baum loszulassen, auf den du so stolz bist, und mit dem Wind zu gehen, wohin er dich nimmt. Du gehst mit dem Wind. Vielleicht wendest du dich nach links oder nach rechts, aber der Wind wird dich daran erinnern, wohin du gehst.
Es ist alles eine Umleitung, bis du zu Meinem Herzen kommst.
Du begibst dich auf den Weg, und du verfolgst den Weg zurück, und, mit oder ohne deine ernsthafte Einwilligung, wirst du dich an Meiner Tür einfinden und anklopfen. Also gut, nicht anklopfen, sondern Zutritt erlangen. Du wirst finden, dass du hier bist! Du wirst finden, dass du zu viele unnötige Schritte genommen hast, doch was macht das jetzt, wo du innig vor Mir stehst, und wo du Mich betrachtest, Mich, Der dich betrachtet?
Das ist Unser Einssein. Unser Inbetracht-Nehmen ist Unser Einssein. Sieh Uns als zwei Lichter, die verschmelzen. Nun sind Wir Ein Licht. Und dann weißt du aufs Gewisseste, dass nach draußen schauen und nach innen schauen das gleiche ist. Die Augen des Betrachters schauen in die Augen des Betrachteten, und der Betrachtete ist der Betrachter. Der Betrachter betrachtet Sich Selbst. Wessen Augen sind sodann die deinen? Du findest, du hast eine zweiwegige Sicht, indes gibt es nicht mehr länger ein Schauen nach draußen und ein Schauen nach innen. Es gibt nur Sehen. Das Seien sieht Seien. Und das ist Sicht.
Oh, Meine teuren Kinder, ihr seid Meine Sicht. Seht ihr das jetzt? Seht ihr, was ihr für Mich seid? Ihr seid Meine Sicht. Ihr seid das, was Ich sehe. Ihr seid das, worauf Ich schaue. Meine Augen der Liebe schauen auf Meine Augen der Liebe. Meine Augen der Liebe sind von der Sicht auf euch berauscht. Du bist Meine Götterspeise. Du bist Mein, und das war immerzu wahr. Und gleichwohl dachtest du, du seist ein Anderer. Ich weiß nicht, woran du gedacht hast. Woran hast du gedacht? Kannst du dich entsinnen? Was anderes als Meine Liebe dachtest du, seist du? Welches Absehen legtest du dir unentwegt auf? Welchen Selbst-Diskurs führtest du aus, der dir stattgab, der dir einen Moment lang stattgab, zu denken, du seist sonst etwas da draußen entfernt von Mir? Welche ausgedachte Geschichte hast du gelesen und dich davon überzeugt, sie sei wahr?
Sei nicht von Mir überzeugt. Überzeugung ist Gefängnis. Unüberzeuge dich davon, was du fehlverstandenerweise als wahr erachtetest. Und dann komm, um Mich kennenzulernen. Mich Kennen ist nicht Überzeugung. Mich Kennen ist der Glaube, den du in deinen eigenen Augen hast. Mich Kennen ist dir Stattgeben, in Meine Wärme der Liebe hineinzusinken. Es ist dir Stattgeben, aus dem Abdruck zu entfliehen; du hattest dir selbst glauben gemacht, in ihn hinein zu passen. Du gehörst dem Gießer von dir zu, und nicht irgendeinem Abguss, den die Welt gefertigt hat.
Du passt in Mein Herz, Geliebte.
All Meine Botschaften sind die gleichen. Sie sind eine einzige Botschaft. Ebenso wie Wir Eins sind, sind Meine Botschaften Eins. Ich habe nicht viele Botschaften für dich. Ich habe eine Botschaft. Kennst du sie?