NICHTS KANN MINDER SEIN
Ich gehe davon aus, dass Meine Kinder eine Schwäche haben, und das ist ein Empfinden des Verlusts. Einem Empfinden des Verlusts oder der Furcht vor Verlust entspringt Eigentümerschaft, entspringt Kontrolle, Anhaftung, Ärger und anderes Unbehagen.
Wenn ihr bloß damit vertraut wärt, dass alles unversehrt ist, dass nichts minder sein kann, dass unschlagbare Schätze allerorten überquellen, dass sich inwendig in euch strahlend ein großer Hort befindet, dass ihr durch den Allmächtigen hoch geschätzt werdet, dass ihr nicht fallen gelassen werden oder fallen könnt, dass alles, was als Tragödie erscheint, ein schieres Blinken auf einem Bildschirm ist, welches ihr als tragisch interpretiert, und so weiter und so weiter, welche wahrgenommenen Probleme hättet ihr dann oder könnte es dann geben?
Wenn ihr nichts anderes erkennen könntet in dem Augenblick, in dem ihr euch verloren fühlt, als dass ihr in ebendem Augenblick gefunden werdet, worüber würdet ihr euch sodann in Aufregung versetzen?
Wenn ihr nichts anderes kenntet, als dass ihr, ihr, die höchste Liebe, aufs Höchste geliebt seid, was würde euch oder könnte euch dann fehlen?
Wenn ihr erkennen könntet, dass es keine Materie gibt, was dann würde oder könnte euch etwas ausmachen?
Wenn ihr bloß Wahrheit kenntet, würdet ihr und könntet ihr dann Verlust, Angst vor Verlust, Kontrolle ihr gegenüber, Anhaftung, Ärger und jedwedes andere Symptom für imaginierten Verlust nicht kennen?
Habt ihr euch je etwas vorgestellt? Habt ihr gedacht, es sei so? Ihr habt etwas fehlverstanden? Ihr dachtet, ihr habt etwas überhört und habt es falsch gehört? Ihr dachtet, jemand redete über euch, und ihr fühltet euch unbehaglich, obschon sie eine Party für dich planten? Ihr kennt die Art von Dinge, die Ich meine.
Eure Vorstellung ist zu gut, und nicht gut genug. Ihr seid gut darin, euch das Schlimmste vorzustellen, und unbeholfen darin, euch das Beste vorzustellen. Beginnt, euch das Beste vorzustellen, und was es für euch bedeuten würde.
Was würde es euch bedeuten, falls all das, was ihr als negativ seht, einen anderen Aspekt hätte?
Was, wenn all die Negativität in der Welt, die ihr gesehen habt, imaginiert wurde und dann in einem Theater selbst zum Ausgespieltwerden gelangte, wenn ihr davon gelesen, es euch angeschaut habt, und wenn es vor euren Augen zum Leben kam, und wenn ihr vergaßt, dass ihr im Theater wart? Wie sähe es dann aus? Ihr wisst, wie das aussähe. Ihr habt erfahren, dass Ihr das Kreischen erfahren habt.
Was wäre, wenn die Augen der Liebe Liebe erschaffen? Was, wenn Augen der Angst Angst erschüfen? Wenn Augen der Kontrolle Kontrolle erschaffen? Anhaftung Anhaftung? Empfinden von Verlust Verlust? Und was habe Ich ausgelassen? Achja, den Tod.
Was wäre, wenn es den Tod nicht gäbe? Was wäre, wenn Tod unmöglich wäre? Was wäre, wenn du ein Kleidungsstück abgelegt sähest und dabei dachtest, das sei der Tod? Was wäre, wenn das Ablegen eines Kleidungsstückes nicht als etwas derart Düsteres gesehen würde? Was wäre, wenn das Ablegen eines Kleidungsstückes das Ablegen eines Kleidungsstückes wäre? Was wäre, wenn der Schauspieler, der das nunmehr abgelegte Kleidungsstück anhatte, nun das gleiche Seinswesen ohne die Kleidung ist, und wenn er dann und wann ein weiteres anzöge, oder eben mal nicht? Was wäre, wenn das Wesen, das vormals in einem bestimmten Kleidungsstück steckte niemals mehr ein weiteres anzöge?
Ist ein Wesen in einem Kostüm ein Wesen, das sich von sich ohne das Kostüm unterscheidet?
Vielleicht überzeugt dein Kostüm Andere, dass du der Part bist, den du spielst, indem du dein Kostüm trägst, indes, du weißt es besser, oder etwa nicht? Du weißt, du bist ein Gott-Seinswesen in einem Kostüm auf Erden, das als ein Menschlicher Körper bezeichnet wird. Du trittst in dieser Rolle auf. Doch letztenendes musst du wissen, dass es eine Rolle ist, die du spielst. Diese Rolle ist nicht, wer du bist. Lass Andere dich als einen Erdling und als nichts weiteres in Betracht nehmen. Was spielt das für eine Rolle? Du bist ein Gott-Seinswesen auf der Erde in einem Erdenkostüm. Du bist eine Glühbirne mit einem Schatten auf ihr. Das ist alles. Das ist alles, was passierte. Mit einem Schatten versehen, wiedu es sein kannst – gleichwohl bist du Licht.
Du kannst dein Licht nicht verlieren. Du kannst dein Seien nicht verlieren. Du kannst das Geschenk der Seele, das Ich dir gegeben habe und das du bist, nicht verlieren. Du kannst deine Seienshaftigkeit nicht verlieren. Nichts kann dir passieren. Etwas Wahrgenommenes kann deinem Kostüm oder der Szenerie passieren, ja, doch nichts kann je dir oder der Wahrheit der anderen Spieler auf der Bühne oder auf der Leinwand passieren. Nichts außer Gutes kann sich dir zutragen. Nichts außer Gutes geschieht.
Falls das Bühnenbild abgebaut ist, ist es für eine andere Szene abgebaut. Keine Not, um eines fallenden oder sich öffnenden Vorhangs halber zu weinen. Keine Not, um erschüttert zu sein. Applaudiere.
Du hebst dich zu Mir hoch. Spende ebendem Beifall.