ALLE HERZEN
Wirst du heute einfach bei Mir bleiben? Können Wir wie alte Freunde sein, die nicht viel reden müssen? Können Wir einfach still in der Unmittelbarkeit Unserer Liebe sein? Können Wir heute Einssein sein? Können Wir heute Purzelbäume schlagen? Können Wir heute schlicht Unseren Weg durch diesen Tag nehmen, es nehmen, wie es kommt, es nicht abschätzen, es einfach sein lassen?
Auf jeden Fall können Wir gemeinsam einen Spaziergang machen, du und Ich. Lasst Uns ihn genießen. Lasst uns einfach Ooh und Aah sagen, und nur das sehen, was anmutig ist.
Weist auf die Anblicke hin, die Uns Freude überreichen, und lasst die anderen alleine für sich.
Lass das Gesicht, das Wir sehen, alt und verrunzelt und immer noch schön sein. Es gibt nur ein einziges Gesicht auf der ganzen Welt wie dasjenige, was Wir in dieser Minute auf Unserem Spaziergang sehen. Geliebte, wir spazieren gemeinsam. Welche Ansichten möchtet ihr Mir gerne zeigen?
Ich bezweifle, ob ihr sagen werdet: »Oh, Gott, sieh dir diesen Schrecken da drüben an!« Das würdet ihr nicht tun, oder doch?
Ich bezweifle, ob ihr sagen werdet: »Oh, Gott, sieh dir all den Dreck auf den Straßen an.«
Ich bezweifle, ob ihr sagen werdet: »Oh, Gott, schau dir all die Armut an. Schau dir die vom Krieg zerrissene Welt da drüben an. Sieh den Schmerz hier. Sieh das Leiden.«
Um gegenüber der Welt fair zu sein, würdet ihr Mir gegenüber da nicht auf etwas anderes hinweisen wollen?
Ihr könntet sagen: »Schau, Gott, da, da ist ein Baum. Schau, Gott, da sind Kinder die spielen. Höre die Klänge ihrer Liebe für das Leben.«
Ihr könntet sagen: »Schau, Gott, Wir, du und Ich, gehen zusammen. Ich werde durch Deine Augen sehen. Ich möchte gerne, dass Du mich auf die Ansichten hinweist. Ich möchte still neben Dir gehen. Ich möchte die Welt, die Du geschaffen hast, anschauen, und sagen: 'Oh, ja, sie ist schön.' Nach alledem, Gott, was kann es da geben, wenn Du mit mir spazieren gehst?
»Wie kann meine Nase nicht dieselbe Richtung nehmen, während der Allmächtige Gott in aller Freundschaft neben mir her geht? Welche Ansicht wird nicht in Licht getaucht, während Du an ihr vorbeigehst? Es muss so sein, dass ich in Deinem Licht gehe. Dein Licht, nicht der Schatten, fällt auf mich.
Du sagst mir, dass ich die Liebe deines Lebens bin. Braucht es noch irgend etwas anderes zu hören? Obliegt es nicht mir, in der Welt entzückt zu sein, die du gestaltet und uns überreicht hast, um darin herum zu tollen?
Gott, Du gabst uns Leben. Du gabst uns alles. Wenn jeder Mensch wüsste, dass er durch Dich geliebt wurde, und dass er der Liebe wert ist, die Du gibst, welche Schande könnte es fortan auf der Welt geben? Welchen Irrtum oder welche Travestie gäbe es da zu sehen? Welchen Schaden würde jemand anrichten, oder bloß daran denken, ihn zu tun? Wer wäre nicht ein Weißer Ritter in Glänzender Rüstung? Es gäbe selbstverständlich niemanden, mit dem man duellieren könnte. Keine Jungfern zu retten. Alle wären aus reiner Freude. Das ganze Leben würde wie eine Parade. Wir befänden uns alle in ihr, und wir würden sie uns anschauen.
Oder das Leben wäre wie ein Musical, das größte Musical in der Welt! Dort würde gesungen, es würde getanzt. Dort würde gelacht. Dort gäbe es Chöre, die sich an der Hand halten. Das Publikum würde applaudieren und ausrufen: 'Zugabe. Zugabe.'
Jeden Tag gäbe es eine neue Vorstellung. Niemand wollte den Unterschied kennen zwischen dem, was auf der Bühne gespielt wird, und dem, was auf der Straße gespielt wird. Worin bestünde der Unterschied, und wer machte sich daraus etwas? Es gäbe Freude über Freude. Alle Herzen würden singen, bis nichts anderes mehr zu hören wäre. Dein Licht, Gott, wäre so hell, dass nichts anderes mehr zu sehen wäre. Die Freude und Dein Licht würden gemeinsam tanzen, und alle Herzen würden als Eines schlagen.«