DIE WAHRHEIT ÜBER DIE ERLEUCHTUNG
Gott sprach ....
Es grassierte die Idee, dass dein Pfad, sobald deine Bewusstheit wächst, mit Rosen bestreut sein werde. Ganz sicher, dein Pfad wird mit Rosen bedeckt sein, aber das meint nicht, dass du einen Pfad ohne Dornen betreten wirst. Das meint, die Dornen herrschen in deinem Geist nicht länger vor. Dein Pfad war bereits mit Rosen bedeckt, und nun wirst du sie mehr beachten, und du wirst dich an den Dornen weniger anecken. Das Leben wird rosiger, nicht jeden Augenblick allerdings. Es wird mehr Rosen geben, allerdings nicht jede Minute. Ja, dein Leben wird umgewandelt, doch in Wirklichkeit bist du es, der umgewandelt wird.
Manchmal haben die Menschen die Idee, dass alles, sobald die Bewusstheit wächst, golden ist, und dass du nur goldene Menschen und goldene Ereignisse anzuziehen vermagst, dass das gewöhnliche Leben keinen weiteren Zugriff mehr auf dich hat und dich durchrüttelt. Etwas Wahrheit steckt darin, aber es stimmt nicht genau, nicht mehr, als der Umschlag eines Buches immer die Wahrheit darüber aussagt, was drin steht.
Aufs Hellste angestrahlt, kannst du auf dem Bürgersteig immer noch stolpern. Du kannst immer noch einen Hautausschlag bekommen. Ein Schneeball kann immer noch auf dich geworfen werden, und nicht immer mag er dich verfehlen. Nicht jeder wird wissen, Wer du bist. Ich möchte nicht, dass du enttäuscht bist, noch auch, dass du denkst, du seist aufgrund diesem oder jenem nicht erleuchtet.
In deinem Leben gibt es einen großen Unterschied, aber der wirkliche Unterschied existiert in dir, und darin, wie du dein existentes Leben wahrnimmst und darauf erwidernd eingehst.
Ja, dein Leben wird aufs Neue erhellt, und du wirst mehr Licht in dein Leben hinein ziehen, und doch wird es da immer noch glattes Eis geben.
Sofern du ein aufgeklärter Detektiv bist, wird das Verbrechen nicht getilgt sein. Wenn du ein aufgeklärter Müllmann bist, wird es immer noch Müll geben.
Sicherlich, du kannst die Karriere wechseln.
Neu beleuchtet wirst du immer noch den Abwasch zu machen haben. Auf der Straße wird es immer noch Schlamm geben.
Sofern du darauf baust, dass Erleuchtung dir ein leichtes Leben einbringt, hast du einen beschränkten Blick auf die Erleuchtung. Erleuchtung ist dir gegeben, und du siehst die Welt in neuem Licht. Einhergehend mit der Blende, die du so sehr erstrebst, wirst du finden, das Leben handelt nicht so sehr von dir, wie du es dir wohl gedacht oder erwünscht hast. Dein Milieu ist vielleicht das gleiche. Du wirst keine Reichtümer anhäufen. Immer noch brauchst du Schlaf.
Du wirst keine große Freude daran finden, in deiner Nachbarschaft der einzige Erleuchtete zu sein. Erleuchtung handelt in Wahrheit nicht von persönlichem Leben und von deiner persönlichen Erfüllung. Sie dreht sich nicht darum, wie wundervoll und gesegnet du bist. Erleuchtung ist ein Geschenk, doch wirst du finden, sie hat mit Verantwortung und Dienen an der Menschheit zu tun, und das wird dir eine Freude sein. Als ein beleuchteter Bürger der Welt ist nunmehr das Universum deine Arena. Nun reichst du weit über die Küche deiner Wahl oder über blank gewienerte oder abgewetzte Schuhe hinaus.
Suchst du Erleuchtung allein für dich, dann bellst du an dem falschen Baum hinauf. Bist du auf Medaillen aus, so wirst du enttäuscht. Anstatt nach Erleuchtung Ausschau zu halten, wie wäre es, nach Mir zu schauen?
Es ist gut, ein Suchender zu sein, und du bist ein guter Suchender. Suche nun nicht nach Gewinn, nicht einmal nach dem Gewinn der Erleuchtung. Sei darauf aus, dich zu freuen und zu geben, unterdessen du deinem Pfad zur Erleuchtung entlang gehst. Tatsächlich möchte Ich soweit gehen und sagen, dich zu vergessen. Ich sage nicht, dich zu opfern. Ich sage, in den Augenblicken, in denen du glücklich bist, denkst du nicht an dich selbst oder nicht einmal daran, glücklich zu sein. Machst du Kunst oder Musik oder für deine Familie eine herrliche Mahlzeit, so vergisst du dich für eine Weile. Zu der Zeit operierst du mit der vollen Kraft des Universums hinter dir. Du weißt bereits, was Erleuchtung ist, sonst würdest du sie nicht so sehr anstreben.