Gott redete …
Die Trennlinie zwischen Glücklichsein und Traurigkeit ist eine sehr feine Linie. Glücklichsein und Traurigkeit sind ganz nahe nebeneinander, in etwa so wie Godwriting und gewöhnliches Schreiben einander recht nahe sind. Seite an Seite. Es gibt schwerlich überhaupt eine Distanz. Deswegen sind sie so leicht. In beiden Fällen habt ihr Gewahrsein, und ihr lehnt euer Gewahrsein zur Linken, oder ihr lehnt es zur Rechten. In jedem Fall befürwortet ihr ein bestimmtes Gewahrsein. Jedes ist eine Richtung, die ihr einschlagt. Habt ein Ansinnen, in die Richtung zu gehen, die ihr befürwortet. Ihr könnt näher am Glücklichsein stehen. Ihr könnt euch bei ihm hinsetzen, es wie einen Geldbeutel bei euch tragen.
Ich kann sehr wohl nachvollziehen, dass es so aussieht, dass die Vorkommnisse im Leben euch die Stirn bieten oder dass sie sich euch gegenüber freundlich zeigen. Es scheint euch, euer Empfinden des Wohlergehens sei von der Natur der Vorkommnisse abhängig. Sobald sich euer Gewahrsein nach äußeren Vorkommnissen richtet, seid ihr wie ein prallender Ball und gebt alle eure Kompetenz über euch selber weg. Ihr macht bei eurer Zuständigkeit Zugeständnisse, es komme, was nun einmal kommen möge. Oder ihr seht euch selber wie eine Orange, die durch einen namenlosen Akrobaten jongliert wird. Oder ihr seht euch selber wie einen Tennisball, der vom einen Ende des Platzes zum anderen geschlagen wird, kaum in der Lage, bei dem, was sich soeben abspielt, auf dem Laufenden zu sein.
Als Ich euch den freien Willen gab, zog Ich diese Veränderlichkeit in Betracht. Ohne freien Willen, da würdet ihr automatisch glücklich sein, ungeachtet der drängenden Fälle des Lebens. Zwingende Lagen des Lebens werden präsent sein, denn in der relativen Welt ändert sich das vermeintliche Leben von Augenblick zu Augenblick. Es wird nicht einmal zwei Sekunden lang das gleiche bleiben, und es sind jene Wandlungen, die ihr als die zwingenden Lagen des Lebens bezeichnet. Ihr könnt etwa gar eine Primadonna sein, deren Miene, abhängig davon, was an Beifall auf ihr niedergeht oder zurückgehalten wird, wechselt.
Ihr seid nicht angelegt, weder eine Primadonna noch ein Chamäleon zu sein. Ihr seid ein Menschenwesen, entworfen und gemacht durch Gott. Ihr habt nicht die Miene eures Gesichts der Dekoration oder des Wetters gemäß zu ändern. Ihr könnt wissen, dass eure Bestimmung lautet, groß und aufrecht dazustehen, unabhängig von der Landschaft und den Stürmen, die kommen und gehen.
Ihr könnt glücklich sein, ohne in Hochstimmung zu geraten, und ihr könnt traurig sein, ohne bedrückt zu werden. Gleichmut ist euch zugänglich. Sie ist eine Wahl, die ihr habt. Euer Gewahrsein hat nicht von einem Kliff heruntergeworfen zu werden, genauso wenig hat es auf Schultern herumgetragen und hat ihm zugejubelt zu werden. Euer Gewahrsein kann sich in aller Stille des Erhabeneren denn desjenigen, was euch das Leben in der Welt darbietet, gewahr sein. Ihr könnt euch des Ozeans gewahr sein, welcher allem unterliegt. Ihr könnt euch eurer eigenen Innerheit gewahr sein. Ihr könnt wissen, sie ist sicher. Unergründlich wie es alles ist, könnt ihr auch so sie bemerken und in dem Unabänderlichen gegründet sein, eben nachgerade nicht in der gekrümmten Straße, auf der ihr nun einmal soeben geht.
Weil die Welt sich ausweitet und zusammenzieht, hat dies euer Bild von ihr nicht zu tun. Weil die Welt sich ausbreitet und zusammenzieht und weil eure Tage dies ebenfalls tun, sind sie nicht immer verlässlich, und ihr könnt nicht dauernd mit ihnen rechnen. Da ist freilich das, worauf ihr euch verlassen könnt, und dies ist das Fundament des Lebens, das, was euch das Leben schenkte, das, welches ihr immerzu habt, das, worauf ihr euch verlassen könnt. Euer Verlass auf Mich, Geliebte, kann in der Welt nicht dauernd ersichtlich sein, denn in der Welt geht ihr nach oben und fallt nach unten. Derjenige, Der euch trägt, trägt euch oben in der Höhe, dessen unbenommen, was in der Welt vorzukommen scheint. Derjenige, Der euch trägt, lässt euch niemals los. Sofern ihr vom höchsten Berg herunterstürztet, würdet ihr aufgefangen. Sofern ihr in einen Schlund stürztet, würdet ihr herausgehoben werden. Abgesehen von eurem Leib und von eurem weltlichen Leben, ihr könnt nicht fallen. Ihr könnt nicht einmal euer Knie aufschürfen. Euer Leib trägt Meine Gene, Ich aber trage euch.