Gott redete …
Es ist ein sonderliches einzigartiges Leiden, wenn ihr das Herz von jemanden verletzt habt, dessen Herz ihr niemals verletzen wolltet. Ihr hattet das nicht vor. Ihr wolltet das niemals. Bloß, bei eurem Reden wart ihr sorglos, und nun fahrt ihr in eurem eigenen Herzen die Ernte des Wehtuns ein. Dieser Schmerz geht tiefer als der Schmerz, den ihr ausgesät habt, weil ihr ihn nicht ungeschehen machen könnt.
Alle Arten Schmerz gehören los gelassen. Es liegt kein Segen in ihnen, ausgenommen, dass ihr euch beim nächsten Mal hütet und einen Weg ausfindig macht, euch selber zum Ausdruck zu bringen, ohne irgendeiner Seele auf der Erde wehzutun. Das geflügelte Wort, keine andere Kreatur zu Schaden kommen zu lassen, geht über das körperliche Wehtun hinaus.
Ich habe euch zu verstehen gegeben, dass, sobald eure Gefühle verletzt worden sind, dies euch nicht zu beeinträchtigen hat, da es im Grunde genommen mit euch nichts zu tun hat. Es hat mit dem anderen Menschen zu tun, und daher seid ihr davon freigesetzt, euch die Verletzung zuzuziehen. Allerdings, wenn du derjenige bist, der den Schmerz zugefügt hat, bist du zuständig, und nunmehr bist du zuständig fürs Loslassen. Eure Verirrung ist nicht tadelnswert, Geliebte. Sie ist bloß eine unter vielen Irrungen, die ihr begangen habt, und jetzt korrigiert ihr sie, indem er sie in Vergessenheit geraten lasst.
Verletztsein ist nicht gut für euch. Es ist nicht gut für einen anderen. Und es ist nicht gut für die Welt. Einerlei was die Quelle des Wehtuns ist, es hat los gelassen zu werden. Du hast es los zu lassen.
Und mithin hast du dir selber zu vergeben, mit den Achseln zu zucken, es los zu lassen und zu schauen, dass es nicht noch einmal passiert. Bitte nicht um Vergebung. Vergeben ist jetzt deine Verantwortung. Es gehört dir zu, und nicht einem anderen. Lege es nicht einem anderen an.
Von jetzt ab, sofern du bei etwas unter Dampf stehst, warte ab.
Besser noch, schaffe es, dass du von Anfang an nicht unter Dampf stehst. Was, Geliebte, ist derart dringlich, dass ihr das Empfinden habt, ihr hättet zu jammern und zu dampfen? Steht nicht unter Dampf zum Ablassen. Verseht euch mit Gleichmut. Seid besonnen. Stimmt den Geist ruhig, und ihr werdet euer Herz und dasjenige des anderen nicht durcheinanderbringen. Holt einmal tief Luft und seid ruhig. Was für einen guten Rat erteile Ich euch.
Holt jetzt einmal ganz tief Luft, und atmet sie aus. Seht, wohin sich das Wehtun verzieht. Es ist sich im Klaren, dass es nicht hierher gehört. Es weiß, es hat seine Grenzen überschritten. Es weiß, dass der Schmerz von Bedauern und dass Zerknirschtheit das Wehtun verschlimmern. Ihr sollt euch kein härenes Kleid anziehen. Euch gilt es, euch von Verletzungen aller Art zu verabschieden und sie vom Antlitz der Erde zu beseitigen. Schaut her, Verletztheiten sind Halunken. Sie möchten dir gerne dein Empfinden des Wohlergehens wegstehlen, und du musst sie das nicht tun lassen. Egal, was dein Empfinden des Wohlergehens bedroht, es kann bloß bedrohen, Geliebte. Macht keinen Fußfall vor dem Verletztsein. Lasst Wehtun euch nicht in Angst und Schrecken versetzen. Es ist insgesamt Bluff. Ihr habt euch dem Verletztsein nicht zu fügen und ihm keinen Altar zu errichten.
Stellt an deren Stelle Liebe. Was für einen Unterschied zeitigt Liebe doch! Seht, wie hoch sie euch in die Höhe hebt. Verletztsein wird euch unten halten mögen. Sie möchte euch eingraben, sofern ihr das zulasst. Es ist nicht edel, Verletztsein bei euch zu haben. Es ist unedel. Wandelt euer Wehtun in Liebe um. Dies ist Schmerzen unwirksam machen. Du bist derjenige, der sie zunichte macht, und so geht es. Liebe dich zuvorderst, und danach wird alles weitere folgen. Liebe ist der Anführer. Liebe ist der König. Liebe ist der Weg des Herzens. Nicht Verletztsein.
Kicke Wehtun weg.
Quartiere es aus deinem Herzen aus.
Reite nicht ständig auf ihm herum. Belohne es nicht mit deiner Aufmerksamkeit. Wehtun ist Dutzendware. Es ist überhaupt nichts wert. Liebe andererseits ist ihr Gewicht in Gold wert. Liebe ist Gold. Verletztsein ist rostiges altes Zinn. Wirf Verletztsein hinaus.