Gott redete …
Geliebte, macht euch nicht so viele Sorgen, was ihr alles zu tun habt. Seid sachte mit euch selber. Du bist derjenige, der dich selber unter Druck setzt. Selbst wenn hundert Leute Druck auf dich ausüben, bist du der, der den Druck akzeptiert und eine Rolle als gegeben annimmt, welche nicht die deine ist. Druck gehört euch nicht zu. Er hält euch unten. Er hilft euch nicht, vorwärtszukommen. Habt Vergnügen, anstelle von Druck. Habt Frieden. Haltet euch selber an der Hand.
Legt euch auf einem Hügel hin, schaut zum Himmel hoch, und kaut eine Weile Grasblätter. Oder lasst es einen Regentag sein, wo ihr in einem Sessel dasitzt und ein Buch lest. Was genau ist an eurem euch Entspannen verkehrt? Wer sagte denn, ihr hättet die ganze Zeit zu schnaufen und zu keuchen? Ihr seid kein Lokmotor. Natürlich gibt es nichts, was ihr nicht erzielen könnt, erzielt also Entspanntsein. Schöpft Atem, Geliebte.
Eventuell seid ihr eine Oase. Seid liquide. Beschattet euch mit Palmen. Heißt die Karawane des Lebens willkommen. Mögt ihr das Bild von euch als einer Oase mehr als das Bild von euch als einem puffenden Zug?
Oder seid das stille Wasser eines blubbernden Bergbachs. Oder seid die Ufer des Bergbachs. Seid ein Hafen für euch selber.
Wer sagte euch, ein Zuchtmeister zu sein? Oder ein Drillmeister?
Sofern du ein Trommler wärst, hättest du nicht die ganze Zeit zu trommeln. Entsinne dich, zwischen den Schlägen existiert Stille. Gedenke des Stillschweigens.
Sobald dir das Leben in der Welt zu viel wird, lache. Was sonst gibt es im Eigentlichen zu tun? Ihr könnt völlig mit den Nerven am Ende sein, wenn ihr das mögt, aber warum solltet ihr das tun mögen? Lacht stattdessen. Formt ein Lächeln. Sei dir selber ein freundliches Gegenüber. Hege dich selber. Stimme deine Augenbraue gütig.
Selbst wenn du ein Fass bist, das die Niagarafälle hinunterstürzt, gehört Aufgewühltheit los gelassen. Ja gar mitten im Tumult habt ihr nicht turbulent zu sein. Tragt Friede bei euch. Stellt euch vor, wie ihr auf eurer Haut einen Balsam des Friedens auftragt, so wie ihr das am Strand mit Sonnencreme tut. Spendiert euch einen Kuraufenthalt in eurem Geist. Er ist dort. Findet ihn jetzt.
Beherbergt den Gedanken: Friede sei mit dir. Lasst Friede einen Refrain sein, der euren Sinn durchläuft, wie ein Liedchen, das nicht aufhören möchte, sich immer und immer wieder in eurem Kopf zu Gehör zu bringen. Friede ist mit euch. Er ist inwendig in euch. Sortiert eure Gedanken auseinander. Räumt mit den anderen auf. Bewahrt Frieden. Schlagt eine Liege für ihn auf. Verstreut Blumen. Vermietet euren Geist an den Frieden. Schreibt einen Pachtvertrag. Lasst Friede euer Schlagwort sein.
Lasst Aufgeregtheit und Zuspitzung dorthin gehen, wohin betagte Gedanken gehen. Stellt sie nach draußen auf die Weide. Malt sie euch als alte Klepper in einem Pferch aus, und lauft von dem Gehege davon. Reitet auf einem Schimmel des Friedens hinaus auf die Ebene.
Stellt euch einen Zusammentrieb all der anderen Rosse des Friedens vor.
Stellt euch als einen Studenten vor, der ungebunden ist, um bloß Kurse zu belegen, die er liebend gerne belegt.
Stellt euch selber als einen Lehrer vor, der bloß Wahrheit unterrichtet, und ihr werdet Liebe unterweisen, und anhand eurer Geistesverfassung Friede lehren.
Malt euch selber aus, wie ihr euch auf einer Bildpostkarte befindet. Sendet euch selber Grüße.
Stellt euch euer Leben als köstliche Eiscreme vor, die die Kehle hinunterläuft.
Stellt euch selber vor, wie ihr in ruhigen Gewässern schwimmt.
Stellt euch selber vor, wie ihr mit Mir an eurer Seite durch das Leben schlendert. Dann werdet ihr euch Wahres vorstellen, denn Ich bin an eurer Seite. Lasst Mich wildes Außer-Euch-Sein und Rage von euch fortnehmen. Lasst Mich euch einen Becher kühlendes Wasser reichen. Lasst Mich euch zu stillem Wasser und grünen Weiden führen. Lasst Mich das Sonnenlicht auf euch scheinen. Geliebte, hört den säuselnden Blättern auf den Bäumen zu, und den Vögeln, die in den Bäumen singen, und der Brise, die die Bäume seit eh und je derart sachte anfasst, und stellt euch vor, dass ihr und Ich Eins sind.