Gott redete …
Trocknet eure Tränen, Geliebte. Ihr weint wegen nichts. Dieses imaginierte Leben auf der Erde ist in einem Augenblinzeln vorbei. All die Tragödien werden weggewaschen, als seien sie niemals gewesen. Es ist wahr, dass jeder stirbt. Es ist ebenso wahr, dass niemand stirbt.
Ganz gewiss mögt ihr eine gute Geschichte. Ihr seht euch Filme von eurem eigenen Leben an. Ihr tretet am Broadway auf, und ihr bietet die Story eures Lebens dar. Ihr bringt genauso Geschichten von anderen Menschen heran, und blendet euer Leben in den Dramen, welche die Einbildungen Anderer sind, genauso mit ein.
Das Leben auf der Erde ist ein Irrlicht. Ihr nicht. Ihr seid für immer und ewig. Ihr seid unsterblich. Bloß die Geschichten verebben. Euer Herz schlägt fortwährend. Eure Seele schlägt mit ihren Flügeln. Alle Geschichten kommen drüber weg. Das Unreale bleibt nicht da. Es war von Anfang an unreal.
Nichts kann sich ereignen. Alle die Ereignisse auf der Oberfläche des Lebens sind bloß Begebenheiten. Sie sind mit einem Stift niedergeschrieben, und danach ausradiert. Die Gezeiten waschen über sie hinweg.
Sandburgen werden gebaut, und der Ozean wäscht sie hinweg und lässt den Sand ausgeglichen zurück. Wo sind die Sandburgen jetzt?
Bist du betrübt, dass das Leben auf Erden zeitweilig ist? Dass es bloß eine vorübergehende Fantasie ist? Indes, natürlich, eine Fantasie, der eine Menge Glauben geschenkt wird. Sie ist euch sehr real. Ihr denkt, euer Leben hänge von ihr ab. Ihr seid nicht bloß der Unterhaltung halber hier. Selbst wenn ein Film eine Tragödie ist, ist es immer noch bloß ein Film, und demzufolge Unterhaltung. Tränen quellen auf, und Lachen schäumt über, und beide kommen zum Halt. In den Begriffen der Welt kommt allem ein Ende zu, allem, was dir lieb und teuer ist, und allem, was du gerne umgehen möchtest.
Aber das Seien, was du bist, bleibt stark. Dein Sein ist eine mächtige Kraft. Allerdings hat man nicht mit ihm zu rechnen. Es gibt kein Ausrechnen. Liebe ist da. Liebe und Leben können nicht getrennt werden.
Ihr liebt für immer, aber ihr liebt auf der Erde bloß ein klitzebisschen Zeit lang. Es ist dermaßen wenig, ihr könntet es genauso gut nicht erfassen. Ihr könntet es genauso gut stattdessen ausleben. Ihr wisst ohne Weiteres darum, dass euch das Zeitweilige ebenso köstlich ist, wieso daher es nicht genießen?
Ein ein Mal aufgegessener Kuchen ist nicht mehr. Dies bedeutet nicht, ihr stellt das Kuchenbacken ein. Es meint, die gebackenen Kuchen aufzuessen, solange sie noch frisch sind, und, noch weitere auf die Schnelle zuzubereiten.
Derweil das Erdenleben nach wie vor noch vor euch liegt, taucht in es ein. Esst. Esst einen jeden Bissen. Ihr habt eine Geneigtheit zum Leben inne. Schwimmt in dessen Gewässer, und kommt zum Luftholen hoch. Sei ein Fisch, der durch Sandburgen hindurch schwimmt.
Die Vorläufigkeit von Zeit gibt euch zu erkennen, dass keine da ist. Die klickende Uhr klackt wie Spielbälle in einem Poolspiel. Die Bälle prallen aneinander und machen Lärm. Die Gabel rennt mit dem Löffel davon. Und Planeten befinden sich im Umlauf.
Was geht euch jetzt soeben durch den Sinn? Lasst den Sand durch eure Finger rinnen. Ihr sollt ihn nicht aufheben.
Sobald ihr nicht versucht, euch an das Leben zu klammern, genießt ihr es. Wenn ihr es eng an euch haltet, findet ihr kein Vergnügen an ihm. Nolens volens, ihr werdet, so oder so, durch euer Leben auf der Erde hindurchkommen. Jeder überlebt es. Selbst in dem Moment des Todes überlebt ihr. Was euch zugehört, das kann nicht weggenommen werden. Und Leben ist euer.
Das Leben auf der Erde ist wie ein Eimer, den ihr zum Strand mitnehmt. An euch ist es, mit ihm zu spielen. Ihr könnt ihn voll machen, und könnt ihn leeren. Ihr könnt ihn mit vielen Dingen an vielen Plätzen in vielen Weisen voll machen. Ihr könnt auch im Ozean schwimmen gehen, woher der Eimer kam. Und wieso denn nicht, Geliebte, wieso nicht?