WEM KEHRT SICH DEIN GEWAHRSEIN ZU?
Der Himmel ist keine Erholungspause von weltlichem Kummer. Der Himmel ist das Hauptsächliche. Weltliches Kümmern ist ein kleineres Zwischenspiel, ihr habt es aber zum Hauptereignis erhoben. Dreht eure Sicht einen einzigen geringfügigen Grad höher, und ihr werdet sehen, was Ich meine.
Seht die Welt wie fallenden Schnee an. Schnee fällt zum Boden, und eine Zeitlang ist er der Hauptgesprächsgegenstand und er findet am meisten Beachtung. Und dann schmilzt er. Und es ist so, als hätte es ihn nie gegeben.
Und der Boden wird ebenfalls schmelzen. Und all das, was auf dem Boden ist, wird schmelzen. Es wird vergehen, nur der Himmel wird bleiben, und auch du wirst bleiben. Alles außer du und Ich wird entschwinden. Himmel ist bloß ein Name für das Einssein von dir und Mir, und Wir werden nie verschwinden. Probiere es, wie du es kannst, du wirst dich nicht verflüchtigen, denn du existierst in Meinen Augen.
Das, was nicht physisch ist, kann nicht verschwinden. Sofern etwas nicht physisch gesehen wird, wie kann es dann verschwinden? Das Unphysische existierte schlichtweg nie physisch, und infolgedessen wurde es in der physischen Dimension nie physisch gesehen. Alleine dasjenige, was physisch gesehen wird, kann aus deinem Blick entschwinden. Unsterblichkeit ist nicht aus dem Physischen gefertigt. Unsterblichkeit existiert außerhalb dieses Rahmens der Illusion von Zeit und Raum.
Wiewohl, um das ungesehene Übersprudeln von dir kann indessen gewusst werden. Und du weißt um es. Du weißt genau, was Ich meine.
Manchmal bist du wie eine aufknospende Iris, die durch den gefrorenen Boden herauszubrechen versucht. Der Boden ist nur eine Weile gefroren. Er weicht auf, und dann blüht die Knospe hervor, und eine Blume steht in ihrem vollen Überschwang da. Noch bevor sie in ihre Vollheit hinein erblühte, erreichten sie die Strahlen der Sonne, so, als würde sie sich zur Sonne hin strecken. Bevor der Blick der Sonne auf die aufknospende Iris in allem Licht gesehen wird, ist die Iris gleichwohl eine Iris. Im unaufgeblühten Zustand ist sie nach wie vor in ihrer Pracht da. Die ganze Zeit über, vor und nach der Blüte, ist sie eine Iris. Sie hatte sich bloß zu enthüllen. Die unaufgeblühte Iris ist nichtsdestotrotz eine Iris, bloß heruntergebeugt und in sich selbst aufgerollt. Alles von ihrer Iris-heit ist unversehrt. Es gab nie einen Augenblick, als sie das nicht war.
Du bist eine Saat-Kreatur, durch Mich geschaffen. Ich erschuf dich nicht zeitweilig. Ich weiß nichts von Zeitweiligem. Ich weiß um Ewigkeit. Ich erschaffe nichts Verworfenes. Ich erschaffe nichts Wegwerfbares. Du bist unbestreitbar Mein, und deswegen bist du immerzu Mein. Für Meine Liebe zu dir gibt es kein Ende.
Eine Iris hat nicht in deiner Hand zu existieren, damit du ihre Schönheit und Anmut kennenlernst. Noch auch hast du dir ein Bild von ihr anzusehen, um sie zu dir her zu rufen. Du kennst die Essenz der Iris, und du kannst sie dir zu jeder Zeit, wann deine Aufmerksamkeit dort hin geht, in Erinnerung rufen. Eben jetzt hat dein Bewusstsein zur Iris-heit rübergeschwenkt. Die Essenz der Iris ist für dich zu jedem Zeitpunkt, wo du sie erstrebst, immerzu da.
Auf die gleiche Weise kannst du dich auch deiner Göttlichkeit entsinnen. Eben so wie du die Essenz der Iris ins Gedächtnis rufst, kannst du die Essenz Deines Schöpfers und Meines ansässigen Seiens, das inwendig in dir in aller Gänze wiederersteht, ins Gedächtnis rufen.
Und demnach erschaffst du fortwährend die Welt um dich herum mittels deiner Wiedererkenntnis von ihr, mittels deiner Gedanken von ihr, indem du dich auf deine nachhallende Rückbesinnung auf sie einstimmst. Du setzt sie zusammen. Du erschaffst sie in deinem Gewahrsein.
Werde deiner Resonanz mit Mir inne, und du wirst mehr mit Mir mitschwingen. Unsere Resonanz ist ein unsterbliches Vorgegebenes. Deine Beachtung bringt Mich zu deinem Gewahrsein hoch. Ich bin immerzu da. Alleine dein Gewahrsein ist nicht immerzu da. Kehre dein Gewahrsein um, denn Ich bin hier, warte auf dich, bereit dafür, durch deine neuerliche Besinnung an Mich zusammengetan zu werden. Was oder wem kehrt sich dein Gewahrsein zu?