DIE REDEGEWANDTHEIT EURES HERZENS
Nach und nach beginnt das, was Ich sage, hineinzusinken und ein Teil von euch zu werden. Oh, ja, Verstöße herstellende, ärgerliche Situationen und Menschen treten nach wie vor auf. Wie kann das passieren, und dennoch, es geschieht. Und vielleicht habt ihr stark das Gefühl, dass ihr auf die eine oder andere Art kontern wollt. Es mag sein, ihr wollt etlichen Leuten heimleuchten. Ihr wollt ihnen gerne sagen, wie rüde und rücksichtslos und intelligenzlos sie sind. Ihr seid euch darin gewiss, und doch legt ihr da eine Pause ein, und doch haltet ihr euch zurück und bemerkt, wie ihr in euch eine umfassendere Betrachtung und ein Verständnis, und, ja, sogar ein Mitempfinden bedenkt. Ihr bemerkt, ihr möchtet sie nicht mehr weiter berichtigen. Ihr möchtet ihnen nicht im Gegenzug weh tun. Ihr steht nicht mehr unter Dampf. Sie haben gesagt, was sie sagten, oder getan, was sie taten. Das hat sich nicht verändert, eure Bitterkeit allerdings hat nachgelassen. Ihr seid über Beleidigung hinweg.
John ist John. Joe ist Joe. Jane ist Jane. Eloise ist Eloise. Du wirst dich vielleicht sogar fragen, wieso du es jemals zugelassen hast, dass dich das, was sie sagen, behelligte. Sie haben sich nicht verändert. Vielleicht verändern sie sich nie, aber du hast dich verändert. Ein umfassenderes, großzügigeres Empfinden hat sich in dir breit gemacht.
Vielleicht wirst du, falls du so an Menschen denkst, wie du es mit geliebten Tieren tust, dich selbst biegsamer und weniger resolut in Hinsicht auf die Worte oder Handlungen eines Anderen finden. Du trägst keine Einwände vor, weil ein Pudel kein Collie ist. Du akzeptierst die Natur unterschiedlicher Sorten. Du bist nicht aufgebracht, weil der eine anders ist als der andere. Du bist nicht aufgebracht, falls der eine Hund daherkommt, um gestreichelt zu werden, und ein anderer tut es nicht. Du hast Gleichmut, wenn es sich auf die Akzeptanz von Zügen in anderen Spezies beläuft. Du akzeptierst, dass das einfach so ist. Du versuchst nicht, den Hals einer Giraffe zu kürzen. Du versuchst nicht, ein Rhinozeros in eine Gazelle zu verwandeln.
Einige Menschen sagen immer das Richtige, was, aus deinem Gesichtswinkel her, die Sache ist, die dich nährt. Andere, danach sieht es aus, sagen immer das Falsche, das, was dich unbehaglich macht. So recht, wie du liegen magst, so nehmen auch Andere ihre Richtigkeit für gewährleistet. Im Tiefsten kommst du nicht damit zurecht, dass sie sich durchaus damit zu schaffen machen, dich zu ändern. Sie möchten eben so gerne, dass du wie die Ihren bist. Sie haben weder ein Recht, Andere zu verwandeln, noch hast du das Recht, einen Anlauf zu machen, sie zu verwandeln, auch keinen anderen sonst. Sie scheinen durch blaue Augen zu sehen, während du durch braune siehst.
Jetzt in dem Augenblick begegnet dein Herz ihrem Herzen an einem besseren Ort. Sobald du dich über etwas besser fühlst, kannst du sicher sein, dass die andere Partei es auch ist. Dein Herz hat sich entspannt, und nun können die ihren es auch tun. Sie sind nicht mehr abscheulich dafür, dass sie, so wie sie es taten, mit dir geredet haben, oder worum es sich auch handelte, was dir an die Nerven gegangen war. Du lässt es los, Geliebte, Geliebter. Du lässt Verstöße los. Was für etwas Liebenswürdiges, los zu lassen! Was für eine herzliche Sache, damit durch zu sein.
Vielleicht passiert es dir sogar, dass du Andere beleidigt hast, vielleicht viele mehr, als du dir gewahr bist, und dass viele unter ihnen eine Beleidigung von deiner Seite mit einem Schulterzucken beantwortet haben. Sie haben gar nicht mit dir darüber geredet, und haben nichts davon angesprochen, was du gesagt oder getan haben konntest und solltest. Sie gingen über das Vergehen hinweg, und nun tust du das ebenso.
Du bist jetzt zu gut, um darüber, wie andere Menschen sind, pingelig zu sein. Ja, du schreitest aus der Vergangenheit heraus. Was für ein gutes Gefühl das doch ist. Vielleicht wirst du sogar diejenigen, die dich beleidigt haben, anlächeln. Vielleicht wirst du dich sogar freuen, ihnen zu begegnen, und bemerken, dass sie dich, trotz ihrer Erschwernisse, in Wirklichkeit genauso gerne haben. Während du früher Feindseligkeit sahst, ist das jetzt nicht mehr der Fall. Es ist so, wie wenn die Sonne und der Mond harte Empfindungen in deinem Herzen in den Schatten gestellt hätten, und nun liebst du die Kenntnis, dass der Mensch, der vor dir steht, nicht mehr länger das Sagen über die ausladende Redegewandtheit deines Herzens hat.