LASST EURE MACHT VON DER LEINE
Man sprach davon, dass Wir Eins sind.
Und du sagst, Ja, ja.
Aber du glaubst es nicht. Keine Minute lang glaubst du es wirklich.
Du siehst zwischen Uns die Unterschiede als allzu groß, um sie zu überwinden.
Du weißt, dass Ich Mich nicht umgestalten werde. Ich werde nicht weiters so wie du werden. Ich werde nicht deine Weise annehmen. Gut, demnach musst du die Meine annehmen. Wir werden die Spaltung zwischen Uns verkleinern. Du wirst so eng mit Mir werden, ganz mit Mir verbunden. Du wirst dich in Meiner Art vermengen. Eine andere wirst du nicht sehen.
Du wirst den Horizont sehen, den Ich sehe.
Deine Augen werden teleskopieren. Du wirst auf den Wellen Meiner Sicht reiten. Du wirst die Kurzsichtigkeit abtun. Du wirst die Gläser abnehmen, die du getragen hast. Du brauchst sie nicht. Du hast sie getragen, weil du nur so und so weit sehen wolltest. Du wolltest die Kleinheit annehmen, und demnach verwandeltest du deine Augen dazu. Nun akzeptierst du die Linsen, die Ich dir gegeben habe. Ich gebe dir Meine Augen, mit denen du sehen kannst.
Was du siehst, dem kannst du folgen.
Du hast Angst, das Paradies zu betreten, weil du das Gefühl hast, du werdest in einem unfairen Handel ausgetrickst. Das Paradies indes nicht sehen - das war der Trick, den du fortwährend bei dir selbst zur Ausführung brachtest. Die Welt zwinkerte dir zu, und du hast ihre Torheit akzeptiert. Du hast dir selbst die Wahrheit versagt, indem du eine mindere Realität gewählt und sie sodann vergrößert hast, so lange, bis sie alles war, was du gesehen hast.
Unterdessen du die Vergangenheit hinter dir lässt, die vergangene Wahrnehmung, vergangene Konzepte, vergangene Begrenztheit hinter dir lässt, betrittst du freies Territorium. Ich sage freies Territorium anstelle von Himmelskönigreich, weil du in diesem Augenblick an das Königreich des Himmels nicht glauben wirst. Deswegen sage Ich freies Territorium, damit du eine Zeit lang von deinem Unglauben freigestellt bist.
Glaubst du, dass du mit größerem Sehvermögen freier sein kannst? Glaubst du, dass größere Sicht erweitertes Leben bedeutet? Möchtest du wirklich die Selbstbeschränkungen der Vergangenheit? Oder wagst du es (was du dir nur vorstellst, ist gewagt), dich von begrenzter Sicht zu entbinden? Was wäre, wenn du die Scheuklappen ablegtest und aus dem alten Ort, den du belegt hieltest, heraus kämest?
Was wäre, wenn du Meine Sicht und Meine Worte bejahtest?
Was wäre, wenn du glaubtest, was Ich sage?
Was könnte passieren? Was würde passieren? Denke an diese Möglichkeiten und lasse sie dein Herz betreten, und deine Sicht wird weiter reichen.
Du kannst deine Sicht kleckerweise ausdehnen, oder unverzüglich. Du bist nicht machtlos. Du bist machtvoll.
Bejahe die Möglichkeit, dass du Mächte innehast, die du von der Leine lassen kannst.
Bejahe die Möglichkeit, dass du die Scheuklappen nicht mehr länger brauchst, die du dir derart glücklich übergezogen gehalten hattest.
Nimm sie ab.
Sieh alles.
Sieh, wohin du fliegen möchtest.
Schwebe empor.
Wenn du mit Meiner Sicht siehst, wirst du nicht zögern, voranzukommen.
Wenn du durch Meine Augen siehst, wirst du dich nicht an die Vergangenheit klammern.
Genauso wenig würdest du dich an die Juwelen des Himmels klammern, denn du hättest keinen Bedarf zum Klammern.
Jemand, der frei ist, klammert nicht.
Er ist frei.
Und er setzt Andere frei.
Er nimmt seine Ketten ab, und, indem er das tut, werden die Ketten aller Anderen aufgeschlossen. Sobald du keine Ketten mehr siehst, wird es für Andere leichter, sie aufzugeben.
Freilich sage Ich nicht, das sei für euch schwer. Ihr sagt, es sei schwer.
Ich sage, ihr habt keine Wahl, aber ihr sagt: „Gott, vielleicht kann ich mich an meine alten Sachen ein wenig länger dranhängen.“
Ich sage, du bist dafür verantwortlich.
Ich sage: „Wem hörst du zu?“
Und du bemerkst, du hörst auf Ängste.
Du hältst sie teuer.
Ich sage: „Puff!“, und Wir werden sehen, was mit deinen Ängsten passiert.