ES KANN ÜBERALL EINTRETEN
Die Wahrheit Erinnern ist nicht dem gleich, dich all der Dinge zu erinnern, die du in deinem Geist trägst, um sie erinnern zu können. Die Wahrheit Erinnern ist eine Flamme an Licht. Das ist eine Einsicht, die hervorbricht. Es ist mit keinem Bemühen verbunden. Es gibt kein Kopfzermartern. Und es braucht keine Vorstellungsgabe. So einfach, wie wenn dein Freund vor dir steht, du musst dir seine Präsenz nicht vorstellen. Er ist präsent.
Auf die Weise, wie die Sonne dämmerte, dämmerte sie. Und so dämmert die Wahrheit über dich herein. Du bist ein Betrachter von ihr. Sie kommt zu einem bestimmten Zeitpunkt über den Horizont, dann, wann du gerade da bist, um zuzusehen. Du bist ein Beobachter.
Vielleicht befindest du dich in einem Supermarkt, und du schaust dich um, und etwas scheint anders zu sein als einen Augenblick davor. Alles ist das gleiche, ausgenommen du. Deine Sicht hat sich gewandelt. Da ist eine Dimensionslosigkeit, die du siehst. Es ist, als hättest du einen kurzen Eindruck von der Flüchtigkeit der Zeit erhascht, zur selben Zeit, als du die Herrlichkeit der Ewigkeit kurz im Blick hattest. Die Zeit steht still. Du siehst die Zeitlosigkeit. Es ist so, als würdest du die Hauptrolle spielen, und als könntest du nicht damit aufhören. Dein Anstaunen ist simpel, und dennoch ist es zeitweilig. Deine Hand liegt immer noch auf dem Einkaufswagen. Du bist in dem Supermarkt, doch das, was immer gewöhnlich war, wurde unheimlich, da du dir gewahr bist, dass du das Universum und keinen Platz sonstwo einnimmst. Unvermittelt ist das, was dir das ganze Leben lang vertraut war, die Sonderbarkeit. Plötzlich ist das Ungewusste vertraut, oder fast vertraut, und du bist bei ihm Zuhause. Du erfährst die Realität der Ewigkeit, und es ist das Weltliche, das zum Weithergeholten geworden ist. Es ist das Weltliche, das unglaublich geworden ist. Irgendwie ist ein Vorhang vor dem Mondänen fortgezogen worden, und du siehst es so untätig wie es ist.
Und dennoch, dieser Strahl des Lichtes ist nur ein Augenblick der Erfahrung. Der Film, der einen Augenblick lang stillstand, fängt wieder weiter zu laufen an, und du schiebst deinen Wagen und kaufst ein, und alles ist das gleiche, ausgenommen du. Ein weiteres Mal hast du fast das vergessen, was erinnerbar ist. Ein weiteres Mal hast du dich in einem Film erwischt, und gleichwohl gab er dir eine Pause. Einen Moment lang wurdest du von der Ablenkung abgelenkt, und erblicktest die Stille des Lebens inmitten der Supermarkt-Betätigung.
Was überhaupt ist das Leben, das du lebst'? Und wieso scheint es etwas auszumachen, wo sich dein Körper befindet und wer bei dir ist und wer nicht? So eine große Sache ist um das Leben in der Welt gemacht worden, und eine knappe Sekunde lang kannst du dir nicht mehr ergründen, was die große Sache daran sein soll, wenn es sich um überhaupt keine Sache dreht. Es ist eine Collage, das ist alles. Es ist ein Gemälde. Es ist ein Stillleben.
Einen Moment lang erkanntest du, dass du in der Weite bist, und du begrüßtest sie. Du konntest deine Augen nicht von ihr weghalten, bis du bemerktest, dass sie gar nicht auf ihr lagen. Du hattest ein Entsinnen der Weite. Und dann hast du ein Entsinnen eines Entsinnens der Weite, denn deine Aufmerksamkeit kehrte zu deiner Einkaufsliste zurück. Du kamst vom Unendlichen zum Endlichen.
Du wirst immer und immer wieder in die Weite eintreten, bis sie früher oder später das ist, woraus du nie ausgezogen bist. Du wirst eine Figur sein, die sich in der Weite bewegt, umgeben von anderen Figuren, die sich in der Weite bewegen, ob sie sich dessen nun gewahr sind oder nicht. Im eigentlichen kannst du nur in der Weite sein, denn der Rest ist Illusion, und allein die Weite ist real. Du befindest dich auf dem Spielfeld der Weite, und du bist der Umfassendste von allem und allen.