GEHT IMMERZU HÖHER
Gott sprach ....
Geht immer höher. In jedweder Lage, die euch behelligt, seid ihr nicht hoch genug gegangen. Es ist nicht so, dass du nicht nachdenkst. Es ist so, dass du auf die eine Weise, und nicht auf eine andere Weise denkst. Befindest du dich im Gestrüpp, so steht es dir an, dort heraus zu kommen. Das gilt es auch bei deinen Gedanken zu tun. Ab und an verbringen dich deine Gedanken in eine schwere Lage. Was wäre, wenn die Lage ganz und gar nicht das ist, was du dir denkst? Kannst du keinen anderen Blick auf sie nehmen? Du musst sie anders anschauen. Du musst die Annahmen los lassen, die du getroffen hast. Es gibt Vorstellungen, bei denen steht es dir an, sie los zu lassen. Du kannst nicht unnachgiebig sein. Du kannst Andere nicht an deinem Standard festhalten. Sie haben ihm nicht gerecht zu werden. Womöglich sind sie nicht einmal in der Lage, ihrem eigenen nachzukommen.
Vielleicht siehst du eine Situation und interpretierst sie so, dass die damit befassten Menschen dich nicht mehr länger lieben oder nicht mehr länger genug lieben. Du siehst sie so, als würden sie dich im Stich lassen, als würden sie dich und deine Gefühle abtun. Geliebte, ihr interpretiert, so wie Welt desgleichen interpretiert. Und die Welt sagt, dass die eine Handlung in Ordnung geht, und eine andere nicht. Und doch bist du es, der sich in dieses Urteil einkaufte. „Das sollte nie passiert sein“, sagst du, und auf diese Weise rechtfertigst du deinen eingenommenen Stillstand. Du siehst es als einen Affront an, es ist etwas, was nichts mit dir zu tun hat. Auch dann wenn es auf dich einwirkt, hat es nichts mit dir zu tun. Die Entscheidung fußt nicht auf dir. Du bist aufgrund einer Entscheidung, die ein Anderer trifft, nicht weniger wert.
Sogar in persönlichen Beziehungen, wo dich alle Welt ein Opfer nennen würde, auch dann tut dir niemand etwas an. Es mag sein, die Entscheidung eines anderen verletzt dich tief, doch alles, was jemand getan hat, war, zu versuchen, sein Glück zu finden. Ob es nun eine gute Wahl oder eine schlechte ist, es ist dessen Wahl. Nicht die deine, die du zu treffen hast. Du hast niemanden in deiner Knechtschaft zu halten. Du bist nicht der Entscheidungsträger. Deine Entscheidung heißt, dich überhaupt zu erheben, vielleicht gar über die Liebe zu erheben. Die Entscheidung eines Anderen ist nicht dafür da, weder dich zu verunglimpfen noch zu entehren. Jemand traf eine Wahl, die nicht nach deinem Geschmack ist. Es ist keine Wahl, die dir gefällt. Womöglich eine Wahlmöglichkeit, die du nie treffen würdest. Nach wie vor, es obliegt nicht dir, sie zu treffen.
Eine Frau liebt ihren Ehemann sehr. Wenn ihr Gatte die Wahl trifft, sie wegen einer anderen Frau zu verlassen, hat er ihr nichts getan. Seine Wahl gründete nicht darauf, sie zu verletzen. Er traf eine Wahl, die die leidtragende Ehefrau nicht wollte, dass er sie so trifft. Es mag sein, sie stellt die ärmlichste Wahl aller Welt dar, und doch ist es an ihm, sie zu treffen. Eine Ehefrau kann sie nicht an seiner Stelle treffen. Er ist nicht ihr Hab und Gut. Was immer die Welt sagt, das macht ihn nicht zu einem bösen Kerl. Das macht ihn zu einem Gatten, der die Wahl traf, die Parameter einer Beziehung zu ändern. Dass er die eine Wahl traf und keine andere, ist kein Kapitalverbrechen. Er machte sich nicht auf den Weg, um seiner Frau, auch nicht um seinen Kindern weh zu tun. Die Ehefrau hat ihn weder als gefühllos, noch als grausam, noch als dumm oder sonstwas zu beurteilen. Ein Arrangement im Leben ändert sich.
Die Ehefrau kann bitter und auf Rache bedacht sein; sie kann sagen, er habe moralisch etwas Falsches gemacht. Sie kann alles mögliche sagen, und dennoch, wo ist diese Liebe auf ihrer Seite, die sie so verkündet hat, hin gekommen? Ihr Ehemann hat ihr nichts angetan. Er wählte in seinem Leben eine Richtung, die auf sie einwirkt, und doch tat er ihr nichts. Er machte sich nicht auf den Weg, um ihr etwas anzutun. Er wählte den Weg, den er wählte. Darüber hatte er seinen eigenen Konflikt. Vielleicht immer noch.
Die Gattin darf sich nicht als die verletzte Partei sehen. Ihr zuliebe darf sie das nicht. Nun steht es ihr an, darüber erhaben zu sein. Nun tut sie, was vor ihr liegt, und das heißt, sich darüber erheben.