Gott redete …
Wenn es einen Konflikt gibt, ist stets ein Fehlverstehen vorhanden. Sofern es Verständnis gäbe, gäbe es keinen Konflikt. Es gäbe einzig unterschiedliche Auffassungen. Es gibt immerzu Verschiedenheiten. Verschiedenheiten sind nicht wirklich von derart großer Folgewirkung. Was für einen Unterschied erbringt ein Unterschied? Die eine Person ist vielleicht groß gewachsen, eine andere klein. Jemand hat einen bestimmten Film gerne, und ein anderer mag ihn nicht. Jemand spricht Französisch, ein anderer Portugiesisch. Jemand hat braune Augen, jemand blaue. Indessen, egal was die Augenfarbe ist, sowie Augen in die Augen eines anderen Menschen blicken, wird die Seele gesehen, und ist alles gut. Augen ist es zugedacht, sich einander zu begegnen. Sie sind bestimmt, tief zu sehen und den Ozean zu erblicken, der in ihnen Wohnung hat. Sieh unter das Blaue und das Braune. Sieh über die Farben hinaus. Sieh das Farbenlose. Erfreue dich an beidem, an der farbenprächtigen und an der farbenlosen Klarheit der Seele.
Inmitten von Konflikten geraten Unterschiedlichkeiten monumental. Sie eskalieren. Augen schweifen ab. Wie abwegig dies ist.
Was denn könnte wundervoller sein als Unterschiedlichkeiten? Wer denn sollte sich nicht mehr um sie umtun mögen denn ums Gleichartigsein? Wer sollte Unterschiedlichkeiten von dem Antlitz der Erde tilgen mögen? Nicht Ich. Ich segne sie. Ich nähre alle gleich.
Ich sage: Lasst Unterschiedlichkeiten auf die Seite gelegt sein. Lasst Unterschiede nicht sich aufhäufen. Oder lasst sie sich als entzückende Dargebote aufhäufen. Lasst Unterschiede zu Bergen von Herzen auflaufen, und lasst Verschiedenheiten, die Fülle von ihnen, ihren Glanz, ihre Sonderlichkeit – lasst sie über alles geliebt sein.
Im selben Atemzug sage Ich: Lasst Unterschiede zum Anlass von Vergnügen werden, und lasst sie ungesehen sein. Lasst die Einheit des Herzens einsehbar sein. Lasst die Allgemeingültigkeit anwachsen. Lasst die Verschiedenheiten bloß die kleinen Einzelheiten sein, welche sie sind. Beseitigt Grenzen, denn sie blenden euch. Nehmt Zäune herunter. Sie können einem bloß die Illusion von Getrenntheit übermitteln.
Was für eine Verschwendung von Zeit und Energie, Unterschiedlichkeiten zu diskutieren, den einen Unterschied besser als einen anderen zu heißen.
Wenn du eine Suppe kochst, zieht die Suppe aus all den Zutaten ihre Vorteile. Wer denn kann sagen, dass die Karotten wichtiger sind als die Kartoffeln? Welche Zutaten bei einer wundervollen Suppe möchtet ihr gerne entfernt sehen? Belasst alle Geschmacksrichtungen in ihr. Sie können bloß zu der Reichhaltigkeit der Suppe beitragen.
Möchtet ihr freundlicherweise die oberflächlichen Verschiedenheiten mit offenen Armen begrüßen und sie in euer Herz hinein vermengen?
Möchtet ihr nicht einen anderen Menschen so lieben, wie Ich euch liebe? Wer unter euch ist minder, und wer unter euch ist mehr? Nicht in Meinen Augen. Nicht in Meinem Willen. Ich lächle alle an. Alle sind Mein eines Kind. Blond oder brünett, du bist Mein. Allem unbenommen, du bist Mein, und du bist Meine Wonne. Wer sollte nicht, was Mir eine derartige Freude bereitet, über alles lieben mögen? Es geht weit über Mein Verstehen hinaus, dass ihr das eine Kinde Mein willkommen heißt, und ein anderes nicht. Ich kann das nicht begreifen.
Schaut euch die Blumen an, die Ich gepflanzt habe. Liebt die Rosen, und liebt die Gänseblümchen. Und sofern du eine Rose bist, liebe die Gänseblümchen und liebe die Osterglocken. Auch sie sind Blumen. Die Welt würde ohne sie entledigt dastehen. Wer wäre denn ohne Gänseblümchen und Osterglocken nicht betrübt. Wer sollte ausschließlich Rosen haben mögen? Ihr würdet ja sogar den kühnen Löwenzahn vermissen. Eine jede Blume dient in dem Universum einem Zweck, so wie auch ein jedes menschliches Seinswesen dienlich ist. Seid nicht zu rasch dabei, irgend eine Blume in dem Universum Gottes zu verwerfen. Es existiert keine Hierarchie, ausgenommen in dem Geist des Menschen. In einer anderen Form existiert Hierarchie nicht.
Glaube nicht einmal, es gebe eine Hierarchie von Engeln. Die Menschheit mag eine solche Art Darlegung. Im Himmel gibt es keinen ersten und keinen letzten. Alle sind Meine Begünstigten, Engel und Blumen genauso wie eine jede Seele auf Erden und im Himmel. Kommt von einer umfassenderen Perspektive her, Geliebte, und ihr werdet den Puls des Universums spüren und hoch auf den Schultern der Liebe reiten.