Gott redete …
Was immer ihr eurem Empfinden nach benötigt, dies ist an euch, es euch zukommen zu lassen. Sofern euer Verlangen auf Verstandenwerden-Mögen gerichtet ist, dann seid verständnisvoll. Sofern ihr nach Friede lechzt, gebt ihn. Sofern es euch sehnlich um Gemeinschaft ist, seid ein Gefährte. Sofern Menschen nicht an dir interessiert sind, musst du fortan an ihnen interessiert sein. Sofern du dein Telefon klingeln hören möchtest, rufe jemanden an.
Alles, was sich tut, alles, was du fühlst, ruft deine Aufmerksamkeit herbei. Es gibt dir zu verstehen, etwas, was vor sich geht, die Aufmerksamkeit zu schenken. Ziehe in Erwägung, dass alles, was deinen Frieden des Geistes behelligt, ein Hilferuf ist. Es kann sein, es ist der Hilferuf eines anderen. Du neigst zu der Auffassung, ein jeder Finger im Universum weise auf dich, es kann aber sein, dass du angestupst wirst, um aufzuwachen und dich eines anderen anzunehmen. Sonstwer ist natürlich ein Aspekt euer selbst.
Ein schlichtes Rezept, eines, was keiner Analyse bedarf, ist das - zu geben, was du gerne empfangen möchtest. Du mögest nicht vorgeben, Verständnis zu haben, unterdessen du nicht verstehst, aber du kannst in der Nähe bleiben, und deine Präsenz und Bereitwilligkeit können zu Verstehen führen. Du brauchst nicht die vermeintliche Ursache zu kennen, um zu begreifen, was jemand durchläuft. Du kannst dir sicher sein, dass dieser etwas durchläuft.
Sofern du dich abgeschieden fühlst, kann es dabei bloß sein, dass du dich selber isoliert hast. Sofern du zu einer öden Insel verbracht wurdest, ist, per Definition, niemand außer dir da. Du hast dich irgendwohin zu begeben, oder du hast Leute zu dir einzuladen.
Jeder wirbelnden Bewegung kommt obendrein ein Ausströmen zu. Ein in einen Teich geworfener Stein erzeugt Strudel. Ein Taucher verdrängt das Wasser. Eine Sache führt zur anderen. Wohin wirst du geleitet? Du bist nicht bestimmt, das Treibgut zu sein, welches dorthin treibt, wohin es geweht wird. Du hast etliches Sagen. Selbst wenn du auf dem Fluss dahingleitest, kannst du dort im Wasser paddeln. Du hast nicht im Kreis herum zu gehen. Du hast nicht den Regenspeier herunterzulaufen.
Ihr habt Selbstbestimmung inne, Geliebte.
Ihr seid in der Welt am Leben. Es ist Platz für euch da. Und ihr habt eine Rolle zu spielen. Ihr könnt in jedem Augenblick, wie es euch danach ist, über eure Rolle entscheiden. Ihr könnt die Naive spielen. Ihr könnt den Schurken mit einem gezwirbelten Schnurrbart spielen. Ihr könnt den Helden mit geschwollener Brust spielen. Ihr könnt den Asketen spielen. Den Wüstling. Ihr könnt die Rollen wechseln. Ihr könnt der Ratgeber sein, und der Beratene. Es gibt nicht einen einzigen ohne den anderen.
Was bedeutet es, dass du alles sein kannst, was du möchtest? Ist dies nicht der Sinn von freiem Willen? Selbst wenn du in abhängigen Verhältnissen lebst, kannst du frei sein. Der Welt ist es nicht, eine unlöschbare Linie um dich festzusetzen. Niemand kann dir ansagen, wie deine Gedanken zu lauten haben. Was du aus etwas machst, ist, was du aus ihm machst. Du machst aus ihm, was du möchtest. Du bist nicht an eine Denkart gekettet. Du kannst deinen Sinn zu jeder Zeit, wie es dir ist, ändern. Du kannst deinem Geist angeben, was zu denken ist. Selbst wenn du stets auf die Pfeife in deinem Kopf und auf die Pfeife von jemand anderem getanzt hast, kannst du die Musik wechseln, zu der du tanzt.
Du möchtest dein Leben nicht jemand anderem überlassen, der darüber befindet, wie das Leben sein wird.
Ja, du bist am Reagieren. Und du bist ebenso ein Akteur. Du kannst deine eigenen Zeilen hinschreiben. Du kannst zuhören, was ein anderer sagt, und daraufhin kannst du deine eigenen Gedanken aufsuchen. Du hast nicht einer Auffassung zu sein. Du hast nicht nicht einverstanden zu sein. Du hast einfach herauszukriegen, wo du bist und was du denkst und was dir was bedeutet. Verlasse das Labyrinth.