Gott redete …
Ja, dein Menschen-Herz scheint eine Art Barometer zu sein. Es geht hoch, es geht runter. Dein geliebtes Herz geht geradewegs bis zum Äußersten. Einerlei wie sehr du es vorhast, dich nicht durch Aufregungen zu zerrütten, du gerätst gleichwohl aus der Fassung. Du reagierst, als ob sich das, was drängend ist, darin ausweise, dass du eine Gegenwirkung zeigst. Du scheinst außerstande zu sein, dich dabei auch nur eine Stunde zögerlich zu geben. Es ist bei dir eine unverzügliche Sache. Der Ausdruck „Im Jetzt leben“ ist nicht bestimmt, sich auf eine rasche Retourkutsche anwenden zu lassen, welche anderen Menschen einen Dämpfer versetzt.
Was, ihr Lieben, ist euer Platz?
Ihr habt das Gefühl, es sei drängend, für euch selber einzustehen, so, als wäre es die letzte angebrochene Minute eines Baseball-Spiels. Du musst jetzt deinen Homerun erzielen. Die Sache ist die, wenn du die Wut kriegst, setzt du deinen Kopf nicht ein. Es ist möglicherweise geheuer, wenn vorgetragen wird, dass du desgleichen dein getreues Herz nicht in Gebrauch setzt, anstelle dessen dein gefühlsbeladenes Herz. Überstürzte Emotionen kommen ans Ruder. Klingt dir das alles wohlvertraut? Unbesonnenheit übernimmt die Führung, und du sagst deinen Teil dazu?
Also, womöglich hast du dir was auch immer von der Seele zu reden.
Beim nächsten Mal, wann du das Gefühl hast, du müssest einen Anderen zur Rede stellen, sei dabei eingedenk, inwendig in deinem Herzen liegt das Meinige. Sei Meinem Herzen gefällig. Lege Mein Herz bloß. Lehne dich in Mein Herz hinein. Ich garantiere dir, Unbesonnenheit wird beschwichtigt und sich davonstehlen. Derzeit, öfters oder jedesmal - nachdem du jemanden zur Rede gestellt hast, wie sehr wünschst du es dir da, du hättest gewartet, bis du abgekühlt bist.
Heh, Geliebte, warum redet ihr nicht mit Mir, bevor ihr eurem Groll mit Nachsicht begegnet? Jemand sagte etwas oder drückte eure Knöpfe. Ruft es euch selber ins Gedächtnis, eure Knöpfe sind eure Knöpfe.
Nun denn, Ich mache Mich dran und äußere das Gegenteil. Womöglich ist es an der Zeit, dass du dir Luft machtest. Womöglich warst du allzu lange am Warten. Es kann sein, du hattest es lange Zeit davor nötig, dich selber zur Geltung zu bringen, zu einem Zeitpunkt, als du es auf eine freundlichere Weise hättest ausführen können. So wie es steht - du lässt Verbitterung auflaufen, und sodann birst du mit Worten hervor, die zum wechselseitigen Groll hinzukommen.
Demnach lautet deine Lektion, bereits früher kein Blatt vor den Mund zu nehmen.
Wir könnten dein Nicht-den-Mund-Aufmachen vergleichen damit, dass du eine gewisse Zeit im falschen Zug fährst, und daraufhin bekamst du vom Schaffner einen Rüffel. Die Wahrheit ist, du hast dich selber auf die Palme gebracht. Vielleicht warst du zu einem früheren Zeitpunkt allzu ängstlich, und dann, mit der Zeit, wuchs deine Wut an und loderte auf, ärgerlich über deine eigene Zaghaftigkeit. Ist nicht dies deine Story? Stets, oft, bisweilen? Und, sobald du dann den Mund aufmachst, tust du dich alsbald um und machst deine Verschleppung wett?
Worum geht es, was dich darin bremst, von Anfang an den Mund aufzumachen, bevor sich deine Entrüstung in Stellung bringt? Hast du Angst, dass dich jemand schlagen wird? Selbstverständlich, du weißt, sie werden dich nicht schlagen. Du kannst Angst haben, du werdest ihre Gefühle verletzen, aber, was du möglicherweise tatsächlich fürchtest, ist, dass sie deinem Empfinden Schmerzen zufügen. Du hast Angst, sie würden dich nicht mehr mögen.
Du bist derjenige, über den Wir jetzt reden, und du bist womöglich geneigt, allzu lange still zu sein, so lange, bis du entschieden siehst, dass du mit allzu vielem vorlieb nimmst. An der Stelle gibt es keine Vorwürfe, Geliebte. Im Grunde gibt es keinen Vorwurf gegenüber einem Anderen, und keinen Vorwurf an dich. Vergiss Auszusetzen-Haben. Vergiss Verargen lückenlos.
Du denkst vielleicht, für das nächste Mal habest du deine Lektion gelernt, währenddessen du die Dinge noch einmal ganz von Anfang an herausfindest, und es zu einer weiteren Spiele-Wiederholung kommt.
Vernehmt es von Mir. Ihr seid berechtigt, den Mund aufzumachen. Ihr verbringt zu viel Zeit damit, die Begründetheit dessen, was ihr denkt, abzuwägen, und, später dann, verletzt ihr die Gefühle der Person, mehr als ihr das von vorneherein getan hättet. Es könnte in den jetzigen Zeiträumen schlechterdings trefflicher sein, den Mund aufzumachen.
Was bist du? Zu spät? Zu früh? Eine Kombination von beidem?