Gott redete …
Es gibt nichts zum Persönlich-Nehmen. Nichts. Selbst wenn eine Hetztirade direkt auf dich abgezielt ist, ist es nicht an dir, es persönlich zu nehmen.
Ich habe bereits zuvor bekundet, dass jeder in seiner eigenen Welt lebt. Die Welt, gesehen aus einem anderen Fenster, ist davon, was außerhalb deines Fensters im Blick ist, verschieden. Selbst so Einssein ist, sehen keine zwei Menschenseinswesen die Welt gleich. Sie sehen durch ihre Augen.
Wer immer dir Saures gibt, er spricht im Grunde zu sich selber und auf eine Art, die mit dir nichts zu tun hat. Selbst dann, wenn du etwas sagtest oder tatst, was einen Anderen in Harnisch bringt, du bist eine angeordnete Konstellation. Du bist ein griffiges Ziel. Du stehst vor ihm im Zielkorridor, und er steht soeben auf: Einüben. Manchmal könnten Wir die Welt den Zielkorridor nennen. An einigen Tagen wurdest du gehörig viel getroffen.
Es ist eine recht praktische Sache, die Dinge nicht persönlich zu nehmen. Selbst wenn du ein Kind bist, was verhauen wird, nimm es nicht persönlich. Selbst wenn das Schläge Bekommen vollauf unfair ist, es gehört nicht persönlich genommen, eine andere Ausdrucksweise für: nicht voll wichtig genommen.
Du bist auf einer Reise. Wir können sagen, im Leben erklimmst du den Himmel. Du steigst zum Himmel hoch.
Wenn du alles persönlich nimmst, hältst du dich unten, wo du gewesen bist, unverwandt festgebunden. Ich trage dir vor, wie sich erheben geht, es ist ein guter Weg, emporzusteigen, nicht der einzige. Das Sich-Wehren, einerlei worum es dabei geht – sobald du in es eintrittst und „zurückschlägst“ oder das eine oder andere Dementsprechende tust, wirst du in jenem Zustand gehalten. Ganz wörtlich, es ist nötig, dich über die Ebene des Gefechts zu erheben. Klettere die Leiter hoch, und, von obenher, was siehst du da? Siehst du Beschimpfung, die du entkräften könntest, oder erkennst du, zuguterletzt, etwas für dich, es anders zu sehen?
Eine Sache zum Lernen für dich ist, nicht einmal einen persönlichen tätlichen Übergriff als einen Verstoß zu nehmen. Deine Sicht schwillt an. Es ist großartiger Weitblick und Weisheit (wie nahe die zwei Wörter beieinander justiert sind), du lernst hinzu. Du kannst das.
Selbst wenn dich ein Auto erfasst, außer du bist ein Gangster oder ähnliches, weißt du, der Pkw machte sich nicht auf, dich anzufahren. Falls du zu einem Auto dermaßen geneigt sein kannst, weswegen dann nicht zu einem Mitmenschen, welcher ja fürwahr nicht von bewussterer Art ist als der Pkw? Er ist im Nebel. Eine Sache, die er zur Ausführung bringt, ist - richtigstellen, was er als ein Unrecht sieht. Richtig oder verkehrt gehört allerdings nicht zur Sache. Der Punkt ist niemals richtig oder falsch.
Falls du denn eine Position haben musst, dann lasse sie so lauten: „Was kann ich tun, um diese Spannung zu beseitigen?“
Du bemerkst, Ich sagte nicht: „Was kann ich tun, um mich selber zu wehren?“ Es ist eine Gegebenheit, dass es die eine oder andere Sache gibt, welche der andere Mensch nicht bekommt, und es ist eine Gegebenheit, dass es etwas gibt, was du ebenfalls nicht bekommst. Ein Verfechter ist im Grunde ein Angreifer, vielleicht seitenverkehrterweise, aber nichtsdestotrotz ein Angreifer. Mithin, sofern du dich wehrst, und ein Anderer greift an - was du dann hast, sind zwei Angreifer. Es steht nicht in deinem besten Interesse, in gleicher Weise zu kontern.
Was du im Eigentlichen möchtest, ist eine weitere Sprosse auf der Leiter hochklettern. Um das zu tun, hast du dich über die heftigen Auseinandersetzungen zu erheben. Sich darüber heben ist es wert, darauf zu stehen. Während du emporsteigst, kann dein sogenannter Opponent mit dir eine Sprosse höher steigen. Du tust dich ebenso nach seinem Wohlergehen um wie nach dem deinigen. Du überbringst der Situation Friede, und letztlich der Welt. Wo ist sodann ein Gegner, derweil du größer hinausgewachsen bist denn sein Übergriff?