Gott redete …
Die Jahreszeiten wechseln. Sie regen dich, weil sie sich ändern, nicht auf. Jahreszeiten widersetzen sich dem Wandel nicht. Sie machen davon kein Aufhebens, noch auch werden sie dabei verwirrt. Sie sagen nicht, sie sollten die Jahreszeit bleiben, die sie sind – Sommer oder Frühling, Herbst oder Winter.
Der Herbst sagt nicht: „Oh, nein, mir ist es keineswegs wieder danach, Winter zu sein. Das ist nichts für mich. Ich möchte es nicht.“ Jahreszeiten bejahen die Rhythmen ihres Lebens. Sie schwimmen mit ihnen. Sie rufen nicht sozusagen jede Wende in der Straße als ungünstig für sie aus. Schnee kann schmelzen, und das ist gut so. Schnee kann graupeln, und das ist ebenfalls gut so.
Du, andererseits, schlägst es ab, die einen oder anderen Jahreszeiten in deinem Leben hinzunehmen. Du heißt Wandel nur dann willkommen, wenn Umschwung deine Idee ist und als erstes auf der Liste steht. Und sofern du deinen Sinn hinterher änderst, möchtest du gerne, dass sich das Leben deinem Sinneswandel angleicht. Du möchtest, was du möchtest, und gleichwohl kannst du wetterwendisch sein.
Vielleicht fasst du den Entschluss, das ganze Jahr über Sommer zu sein.
Etliche Bescheide stehen nicht euch zu treffen an, Geliebte.
Wenn du es so siehst, dass der Winter fürs Alter steht, dann wirst du es abschlagen, Winter zu sein. Du wirst ihn nicht haben mögen. Wärest du der Frühling, so wärest du begierig, der Sommer zu sein.
Etliche Bescheide sind an euch, Geliebte, sie zu erteilen. In Anstand hinzunehmen, was im Leben auf euch zukommt, gehört zu den Beschlüssen, die ihr zu fassen habt.
Im Verlaufe einer jeden Jahreszeit gibt es etwas, was reizvoll ist. In welcher Jahreszeit des Lebens ihr euch auch gerade aufhaltet, es gibt Plusse und Minusse. Ihr möchtet gerne mit Freuden die Plusse hinnehmen, allemal möchtet ihr nirgends ein Minus auf euch zu kommen sehen.
Es gibt Dinge, die könnt ihr euch nicht auflesen und aussuchen. Ein geliebter Nahestehender stellt sich auf die Beine, und lässt den Körper hinter sich. Dies ist für euch kalter Winter. Falls euer Geliebter, der die Erde verließ, jung war, habt ihr eine Extra-Entschuldigung dafür, dass ihr gegen das Vorkommnis protestiert. Ihr werdet womöglich anheben, zu meinen, dies sei scheußlich vom Leben gewesen. Ah, Geliebte, das Leben, nicht anders wie die Gezeiten, tut schlicht sein Ding. Wellen werden das aufgreifen, was sich in ihrer Nähe befindet. Wellen warten nicht auf diesen oder jenen. Der Ozean hat nicht das Sagen darin, was er aufgreifen wird. Er trifft keine Unterscheidungen. Falls er das täte, wäre er alsbald nicht der Ozean. Er wäre ein so oder so geartetes Sieb.
Etliche Vorgänge und Veranlassungen sind nicht beredbar. Aus der Sicht von der Erde her ist die eine Sache richtig, und eine andere falsch. Dessen ungeachtet, etliche Angelegenheiten im Leben sind nicht Rücksicht-Nehmende auf die Begüterten oder die Jungen, oder auf die Armen oder Alten. Das Leben ist wie der Old Man River [der Mississippi; Anm.d.Übers.], welcher schlicht entlangströmt.
Das Leben hat euch gegenüber einen Vorteil, oder einen Nachteil, je nach dem, wie ihr es seht. Das Leben tut einfach, was es tut. Es ist, als käme das Leben aus einer Kanone hervor geschossen. Die Kanonenschüsse gehen dort nieder, wo sie niedergehen. Das Leben ist nicht da draußen, um euch zu kaschen. Ihr habt es in etwa damit zu tun, Geliebte, dass ihr die Dinge nehmt, wie sie kommen, dasjenige, was ihr als Faustschläge, als Stiche, als Verschleiß betrachtet, und das, was auch immer, was euch zerschrammt.
Schlicht so wie der Ozean sich fortbewegt, so wie der Fluss voranrückt, so habt ihr dies zu tun. Ihr gebt nicht auf, da es Winter ist.
Erbittet euch etwas anderes denn das, worum ihr gebeten habt. Es ist beileibe keine kleine Sache, um Gottes Willen zu bitten, und ihn hernach zu befolgen. Ihr gebt eine Menge vermeintliches Überwachen auf, sobald ihr Gottes Willen bejaht. Früher oder später habt ihr ohnehin einzuschlagen. Nichts davon, was das Leben aushändigt, bedeutet, dass ihr nicht gesegnet seid. Bejaht, dass ihr gesegnet seid, und dass ihr zudem außerstande seid, das Heft in der Hand zu behalten. Einen überwiegenden Teil der Zeit werdet ihr, Geliebte, wohl nicht wissen, welcher Ton denn anzugeben sei.