GOTTES AUSERKORENER
Lausche auf dein Herz, denn es schlägt inmitten des Meinigen, und das Meinige schlägt in dem deinen, derart innig vertraut sind Wir. Du magst ja das Gefühl haben, du befändest dich außerhalb Meines Herzens, dass dein Sitz außerhalb von ihm sei, dass du als Büßer, dem der Eingang versagt wird, außerhalb Meines Herzens zu sitzen kommst.
Gleichwohl bist du in Meinem Herzen längst untergetaucht. Demnach führst du einen Trick mit dir selber aus. Du veräppelst dich rechts wie links.
An diesem Morgen, da wisse, in Wessen Herz du weilst. Sitze in Meinem Herzen und sei mit Unserem Einssein vertraut. Kenne den Schlag Meines Herzens, den Schlag des deinen. Kenne Meinen Hauch, deinen Odem. Mein ureigenes Herz pumpt in dir. Mein Herz singt in dem deinen. Mein Herz steht auf und sagt:
„Hier bin Ich. Hier bin Ich. Ich bin hier. Ich, des Allmächtigen Gottes Herz, bin genau hier, wo Ich gerne sein möchte, wo Ich als erstes aus der Stille auftauchte und in der Welt Hof hielt.
Ich bin Gottes des Allmächtigen Herz, das in deinem Herzen aus Gold sitzt. Auf welch anderem Thron könnte Gottes Herz denn sitzen? In nichts geringerem als in dem goldenen Herzen des Menschen, wo Ich still und leise gehalten, wo Ich vor ihm selber geheim gehalten werde.
Ich bin Gottes Herz, das in den Herzen aller lebendigen Geschöpfe sitzt, allzumal bin Ich im Herzen des Menschen inthronisiert, indes des Öfteren - möchtest du das glauben - beiseite gelassen, so, als wäre Ich ein Tourist oder ein Gott auf einer Parade. Könnt ihr das glauben?“
Falls du, Mensch, dich verbeugen musst, bücke dich zu deinem Herzen, in welchem Ich, Gott, schlage. Falls du dich bücken musst, bücke dich nieder zu dem Allmächtigen Leben, einer Quelle, die sich übersprudelnd aus Meinem Herzen der Liebe ergießt und dich aufliest, als wärst du unter Meinem Arm.
Ah, es gibt da keinen Anderen, Geliebte, Geliebter. Und zwar sagen Wir Herz der Liebe, eher als Herzen der Liebe, da es Ein Herz, da es Eine Liebe ist, von der Wir sprechen, Eine Liebe, die so fabelhaft ist, dass sie über allem steht, obschon es nichts gibt, über dem zu sein ist. Es gibt nichts, was mit diesem Einen Herzen Unser in Vergleich zu setzen ist, nichts, über das irgendwas zu halten wäre, denn Ich bin Gott Droben, und ihr seid Gott Droben. Alles, was Ich bin, seid ihr. Und was Ich nicht bin, seid ihr nicht, und demnach genügt ihr euch selbst.
Ihr könnt Gott ohne Weiteres glauben. Es wird für euch leichter sein, an Mich zu glauben, als Mir zu glauben, wenn Ich sage: Ich bin Eins. Ich sage – Wir sind nicht zwei sondern Eins. Ich sage – Wir sind das Einssein Selbst in glänzender Leuchtkraft, und du sagst: „Ganz bestimmt, sicher, ja, ja. Ich selber bin Glanz.“ Alldieweil fühlst du dich wie ein alter, stumpfer Kupferpfennig, in dem zahllose Daumen ihre Abdrücke hinterlassen haben, ein Pfennig, vielleicht auf dem Bürgersteig aufgegabelt.
Trotzdem, Geliebte, dass ihr vermeintlicherweise ohne Mich auf dem Weg seid, ist ein Umweg. Das ist auf dem Holzweg sein. Das ist Illusion. Das ist die Illusion der Welt, ein Fehlschluss, der einer Generation nach der anderen weitergereicht wird, während ihr Meine Schaffung seid, du, alleinig du, du einzig das Eine von Mir, Gottes Auserlesenes Eines, Gottes Selbst, zusammengeschlossen in einer Illusion von Verdoppelung und Vervielfältigung, du, die vermeintliche Replik von Mir, darob Ich Gott bin, und Gott Alleinig bin. Ein Bild kann einzig in dem Spiegel widergespiegelt werden. Nennt euch das Ebenbild von Mir. Ihr seid der fauchende bildliche Ausdruck von Mir, nur ist es so, Ich bin nicht physisch, und ihr seid es desgleichen nicht.
Macht euch aber nichts daraus, Wir vermögen als Wir zu lieben, ja gar obschon Wir Eins sind.
Wir ist Eins. Wir ist Ich, Gott allein, mit niemandem, der oben steht, und mit niemandem, der unten, und mit niemandem, der daneben steht. Wir sind Eins. Spüre dieses Einssein bei Mir. Fühle Mein Glück, denn es ist das deine, das dem vermeintlichen Du zugehört.