Wer sind deine Lehrer? Wen nimmst du dir her, um von ihm zu lernen? Suche dir das gut aus.
Man kann sagen, du lernst von jedermann. Du ahmst etwas von jemandem oder von etwas nach, auf das du hörst. Ab und an lernst du das Gegenteil dessen, was ein Anderer abbildet, und du schwörst dir, nicht wie er zu sein. Und dennoch liest du dir gelegentlich seine Haltung oder eine Eigentümlichkeit von ihm auf, und überrumpelst dich selbst.
Ihr lest Ideen auf. Ihr lest Bestreben auf. Ihr lest von jedem etwas auf.
Ihr habt von der Vergangenheit Eindrücke, derer ihr nicht gewahr seid, ganz zu schweigen von den Eindrücken aus der Vergangenheit, derer ihr ohne Weiteres gewahr seid.
Ihr seid eine Mixtur aus allen Erfahrungen, die ihr hattet, wobei ihr zugesehen und wovon ihr gehört habt, und dennoch seid ihr weitaus mehr als das, was ihr aufgenommen habt. Es gibt auch Erlebnisse, die ihr hattet, und von denen ihr kein Gewahrsein innehabt. Ihr wart euch ihrer niemals bewusst gewahr. Ihr habt jetzt derartige Erfahrungen, vielleicht im Schlaf, vielleicht in den Fugen zwischen den Wörtern.
Ihr könnt euch Zeiten ins Gedächtnis zurückrufen, als ihr euch gewahr wart, dass ihr irgendwo sonst wart. Ihr kamt dorthin, und hattet keinerlei Idee, wo ihr gewesen wart, und dennoch wisst ihr, dass ihr irgendwo wart. Ihr wart eine Zeitlang aus der Erfahrung des Zufälligen heraus gelangt.
Es geschieht mehr in eurem Leben, als ihr davon irgendeine Vorstellung habt. Und all das, was sich zuträgt, dessen ihr euch nicht gewahr seid, entkommt eurer Fabrikation. Ihr könnt euch widersetzen, das zu glauben. Ihr könnt es ableugnen, so sehr ihr es möchtet, und dennoch seid ihr ein Reisender zu unerinnerten Orten, so wie zu entfernten Winkeln der Welt, so wie zum Himmel, so wie dorthin, wo Ich bin und wo Ich Wohnung habe. Nun, natürlich, Ich bin ohnehin stets bei dir, und deswegen bist du stets bei Mir. Und dennoch hast du es bisweilen schwer damit, daran festzuhalten. Wir befinden Uns nie in einer Entfernung voneinander. In deiner Einbildung, da mögen Wir auseinander sein, indes nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Ich bin die Wahrheit, und du bist Meine Wahrheit, und Wahrheit obwaltet.
Wir wissen, dass das weltliche Leben nicht die Oberhand hat. Es ist kurz-während, unterdessen Ich von Ewigkeit und von Mir Selbst rede, von dem Ozean, aus dem du kommst und wo du wohnst und niemals fortgegangen bist. Der Unterschied ist der, dass du einen menschlichen Körper trägst, in dem du umher schlenderst. Er ist bloß ein Körper. Weswegen hast du irgendwelche Angst, während Wir immerzu zusammen und niemals auseinander sind? Wieso an Vorstellungen festhalten, die dir nicht nutzen, und wieso die Eine Idee los lassen, die unermesslich ist, die dein Herz hochhebt, die alle angeblichen Schwierigkeiten überflügelt?
Du meinst, des Nachts träumst du, indessen ist es so, wenn du wach bist, träumst du. Du glaubst an nächtliche Träume mehr, als du an Tagträume glaubst. Du träumst jetzt soeben. Du träumst, dass Ich dir schreibe, so, als wäre Ich irgendwo sonst, nur nicht inwendig in dir, so, als wäre Ich abgesondert von dir, so, als wäre Ich weit weg von dir an einem Ort namens Himmel, dessen du dir nicht einmal sicher bist, dass er existiert.
Der Verlauf ist, dass alles, an das du so ernsthaft glaubst, dass alles, was so offensichtlich, einleuchtend, erwiesen ist, dass alles, was jeder zu wissen scheint, der Traum ist. Du bist am Schlafwandeln. Du schlafwandelst. Du schlafarbeitest. Du schlafliebst. Du schlaffürchtest. Du schlafvereitelst.
Wache jetzt zu Mir auf. Wirf alles weg, was du zu wissen meinst, und sei mit Mir vertraut. Wenn du Mich kennst, kennst du dich selbst. Du hast herumgetrödelt, selbst als du am Rennen warst. Bleibe bei Mir auf Kurs, und du wirst Schätze bemerken, und du wirst allen Tagträumern ein Schatz sein, und du und sie werden erwachen und Mich eben dort auffinden, wo Ich seit eh und je war, und wo ihr die ganze Zeit wart, allerdings außerstande, zu sehen.