ÜBER EINDRÜCKE HINAUSGEHEND
Herzensharmonie ist in Einklang mit Mir sein. Harmonie hat nicht Übereinstimmung zu bedeuten. Harmonie ist mehr als Friede. Menschen können in ihren Gedanken und Meinungen einander entgegengesetzt sein, und doch gibt es nichts Entgegengesetztes. Akzeptanz ist da. Es gibt keinen Bedarf, das zu ändern, wie jemand denkt. Was macht es aus, falls jemand den Himmel als grün und das Gras als blau bezeichnet?
Denkweisen können nicht erzwungen werden. Niemand kann dazu gebracht werden, auf die eine oder andere Weise zu denken. Hier geht es um nichts Zwangsläufiges. Gedanken wandeln sich, jedoch können sie das bloß aus freien Stücken. Gedanken haben einen Willen für sich. Du kannst nicht einmal kraft deines Willens deine eigenen Gedanken ändern, egal wie sehr du es auch versuchst; geschweige denn diejenigen Anderer. Jedoch wird der Tag kommen, wann sich die Gedanken ändern.
Gedanken ähneln Glaubensüberzeugungen. Ihr glaubt, was ihr glaubt. Einerlei, was als Belohnung oder Bestrafung ausgewiesen ist, ihr könnt bloß glauben, was ihr glaubt. Ihr könnt anders handeln, als was ihr glaubt. Ihr könnt vorgeben zu glauben, und trotzdem nicht glauben.
Indes ist es etwas Gutes, eure Gedanken und Handlungen miteinander in Einklang zu bekommen. Falls ihr denkt, eine freundliche Handlung ausführen zu mögen, so folgt dieser Spur ununterbrochen auf dem Fuß. Lasst keine Veranlassung aus. Dann wird es nichts zu bereuen geben. Ein liebenswürdiger Gedanke ist gut. Ein liebenswürdiger Gedanke, auf dem euer Handeln beruht, ist besser.
Aufgrund welcher Mittel ändern sich Gedanken? Ihr könnt sie nicht dazu bringen, sich zu ändern, allerdings verwandeln sich die Gedanken. Gedanken ändern sich, wenn ein Licht angeht. Eure Gedanken fußen auf euren Wahrnehmungen. Wie ihr denkt, hängt davon ab, wie ihr seht.
Heute seht ihr den Menschen vor euch als einen Freund. Morgen womöglich als Feind. Habt ihr das nicht erlebt, und vice versa? Die Person vor euch ist das, was ihr aus ihr macht. Ihr malt mit den Pinseln eurer Wahrnehmung euer eigenes Bild.
Ihr mögt sagen, die Worte, Handlungen oder Reaktionen eines anderen Menschen stellten das dar, worauf eure Gedanken fußen. Geliebte, ihr lasst eure Gedanken auf eurer Interpretation der Worte, Handlungen oder Reaktionen eines Anderen ruhen. Ihr müsst wissen, das ist so.
Vielleicht gibt es jemand, den ihr nicht ertragen könnt, und ein Anderer liebt diesen Menschen, den ihr so nicht haben könnt.
Ihr mögt sagen, derjenige, den ihr nicht mögt, zeige sich dem, der ihn liebt, in einem anderen Licht. Das mag durchaus so sein. Und doch ist es ebenfalls möglich, dass er das Beste von sich gibt, da derjenige, der ihn liebt, ihn anders sieht und ihn gleichfalls anders behandelt.
Eure Interpretationen sind etwas, Geliebte.
Das stimmt genauso für Nationen. In der einen Kultur wird eine bestimmte Handlung als liebenswert erachtet. In einer anderen Kultur als rüde. Wenn euch Freundlichkeit unter die Augen kommt, ist es recht wahrscheinlich, dass ihr mit Freundlichkeit darauf eingeht. Falls ihr Unnahbarkeit seht, ist es recht wahrscheinlich, dass ihr ebenfalls unnahbar seid.
Was sonst gibt es dabei zu sagen, Geliebte, als dass ihr auf der Grundlage eurer Eindrücke handelt. Ob wahr oder irrig, ob richtig oder falsch, ihr tretet eben dem gemäß in Erwiderung, wie ihr dieses oder jenes seht.
Nun gelangt ihr zu dem Punkt, wo ihr über die Impressionen hinausgeht. Ihr gelangt zu dem Punkt, woher ihr kommt, nicht dorthin, wo sich eurer Mutmaßung nach jemand befindet, vielmehr, woher ihr seid.
Euch gilt es nicht, euer Leben mit dem Abfedern von anderen Menschen zu verbringen. Falls ihr abfedern müsst, dann, Geliebte, federt euch von Mir ab. Das wird sich gut anfühlen, und euch wird es so sachte vorkommen.
Ihr werdet auf einem Berggipfel stehen. Ihr werdet der Berg sein. Welches Aufheben wird ein Berg vom Gras machen, das zu seinen Füßen wächst. Was wird er dagegen haben? Was wird er dagegen einzuwenden haben? Was wird er nicht lieben, während er derart weit oben über der tobenden Menge steht?