ES GIBT EIN LEBEN, WAS DU ERSTREBST
Wie liebenswürdig ist doch das Leben, wenn ihr es liebt. Vielleicht könnt ihr das Leben genießen, selbst wenn nicht alles an ihm so ist, wie ihr es mögt. Ihr wisst, das Leben wird seine Zusammensetzung bald genug wechseln. Mit oder ohne eure Geduld – was für euch schwer zu ertragen ist und das, was ihr liebt, werden sich wandeln. Was nicht geändert werden kann, kann andererseits – unter eurem Widerstand oder ohne ihn – nicht geändert werden. Es gibt Dinge, die ihr nicht wieder aufleben lassen könnt.
Die Welt erzählt euch, es sei nicht ratsam, gegen die Stadtverwaltung anzugehen. Ich sage euch, nicht gegen das Leben anzufechten! Ihr mögt doch kein Seilziehen mit dem Leben veranstalten. Was denkt ihr?
Ihr könntet euch als einen Geschäftsbesitzer sehen, der eine gute Kundschaft besitzt. Ihr überseht bei euren Kunden gewisse Dinge. Das habt ihr hinzugelernt. Ihr lasst ihnen ein wenig zukommen. Ihr sagt nicht zu euren Kunden: „So wie ich, oder sonst gar nichts.“ Indes streitet ihr euch mit dem Leben, und das Leben wird des Öfteren nicht hinhören. Doch hört ihr mit dem Streiten nicht auf, so als hättet ihr mit dem Leben nie ein Erleben hinter euch, so als wärt ihr, den Anschein hat es, gestern geboren und hättet keine weiteren Kenntnisse.
Falls das Leben ein Handgepäckstück wäre und dessen Räder säßen fest, würdet ihr euch eurem Trara anpassen und trotzdem noch euren Flug erreichen, das Handgepäck immer noch bei euch. Ihr würdet eurem Gepäckstück nicht heimleuchten oder es fortkicken. Ihr werdet euer Flugzeug immer noch bekommen, ob die Räder euch nun gefällig sind oder nicht.
Beim Leben habt ihr die Neigung, eure Hacken einzugraben, vielleicht Stunden mit der Forderung zu verbringen, dass das Leben sein Räder öle und euch gehörig gefällig zu sein habe. Vielleicht seid ihr es, die ihr mit dem Leben zusammenzuarbeiten habt. Vielleicht habt ihr es nicht so schwer zu nehmen, was euch das Leben zuwirft. Das Leben scheint aus Kehren und Wenden gefertigt, es ist indes nicht drauf und dran, euch zu überfallen. Es ist schlicht so, dass ihr euch in der Strömung des Lebens, während es daherfließt, verfangen habt.
Das Leben hat es nicht auf euch abgesehen. Ihr seid Danebenstehende. Da ist eine Flut des Lebens, und ihr werdet in der Strömung von ihr heraufgeschwemmt.
Dann und wann gibt es Straßensperren, die ihr zu umgehen habt. Habt es auf das Leben abgesehen, was ihr erstrebt. Gebt weder so rasch auf, noch stampft so schnell mit dem Fuß auf. Es gibt ein Leben, was ihr erstrebt. Fasst einen Teil eures Bestrebens ins Auge, nachgiebig und zurückfedernd zu sein. Auserseht keinen Kampf mit dem Leben. Seid ein guter Sportsmann. Schachert nicht mit dem Leben. Seid vergnügt mit ihm.
Seht das Leben wie einen Zimmergenossen. Du und dein Mitbewohner stimmen nicht in allem überein. Manchmal geht dein Mitbewohner seine Wege und du die deinen, und nach wie vor bleibt ihr Mitbewohner.
Wenn euer Auto kaputt geht, veranstaltet ihr mit ihm keine Machtprobe. Das Leben ist nicht der Wilde Westen.
Noch auch ist das Leben eine Liebesgeschichte, in der der Held immer die Heldin bekommt. Genauso wenig - wenn ihr eine Münze hochwerft, bekommt ihr weder immer Kopf noch immer Zahl.
Das Leben gibt euch immer etwas. Ihr könnt euer Leben auf der Erde nicht überspringen. Ihr habt es jeden Tag. Selbst wenn ihr den ganzen Tag lang schlaft, habt ihr es immer noch.
Das Leben, Geliebte, gibt euch nicht auf. Es ist eine Konstante. Was euch das Leben gibt, steht nicht immer auf eurer Liste.
Ihr mögt ja gerne in großen Schritten durch das Leben gehen mögen, das Gelände kann euch allerdings veranlassen, dass ihr euch gezwungen seht zu mäandern.
Hier gilt es etwas zu erfassen. Ihr macht im Leben ständig Fortschritte. Selbst Fallgruben setzen euch nach vorne in Bewegung. Großartige Erfolge mögen sich nicht immer als großartig herausstellen, jedoch seid ihr, ihr, meine Geliebten, prima darin, bei etwas anzufangen, und etwas anderes vermögt ihr nicht.