ES GIBT KEIN KARMA
Es existiert keine Entschuldigung für etwas. Entschuldigungen sind schachern. Entschuldigungen sind armselige Verteidigungen. Entschuldigungen sind nicht ganz ehrlich, Geliebte. Sie sind Geistestricks.
Es gibt weder Karma noch Kindheit noch unangemessene Erziehung, um sie als Entschuldigung anzusetzen. Euch gilt es nun, sich wegen nichts mehr zu entschuldigen. Es gibt niemanden, um ihm Vorwürfe zu machen, egal wie tadelnswürdig sie gemäß allem, was ihr wisst, und gemäß allem, was die Welt weiß, sind. Es mag sich um etwas handeln, was laut jeglichem Standard, den ihr kennt, nicht richtig war, das bedeutet aber nicht, dass ihr eure eigene Position im Leben aufgrunddessen rechtfertigen solltet. Einerlei wie unrichtig die Vergangenheit war, einerlei wie unentschuldbar, sie ist ein Zaunpfahl, an dem ihr vorüber gegangen seid. Es gibt für eure Finger keinen Bedarf, ihn fortwährend anzufassen. Er ist jetzt Träumerei. Er war immer ein vorüberziehender Gedanke. Er ist jetzt nicht mehr.
Bezogen auf die Wahrheit – ihr wart weder niemals Napoleon der Große noch ein geschlagenes oder vernachlässigtes Kind. Fortwährend herbeirufen, dass ihr das wart, und es als Erklärung für die illusorische Gegenwart heranziehen ist nicht besser, als einen nicht funktionierenden Ofen für eine angebrannte Suppe zu beschuldigen, genauso wenig hat es einen Wert, es dem Koch, oder einer Zeituhr oder dir selbst zur Last zu legen.
Hier die Sache: Tadel gilt es nicht anzufügen. Nicht dir, nicht sonst jemandem. Jeder Tag hat eine saubere Schiefertafel zu sein, anderenfalls machst du sie unleserlich. Wische die Graffiti aus deinem Geist ab. Sie haben die Wirkung auf dich, dass du sagst, sie hätten eine Wirkung.
Falls du sagst, das halte dich im Leben zurück, hält es dich zurück. Falls du sagst, das mache dich stark, macht es dich demnach stark. Falls du sagst, das mache dir das Leben schwer, macht es das Leben schwer für dich.
Wiege keine Situationen und keine Erfahrung in Bezug auf ihren augenscheinlichen Wert ab. Sie sind schier Lebenserfahrungen, nichts mehr, nichts weniger. Sie sind schier vorüberziehende Ströme. Du stehst jetzt auf anderem Grund. Die Vergangenheit ist dir nicht angelegt, dich zurückzuhalten. Sie ist bestimmt, dich voran zu treiben. Sie ist bestimmt, dich in Meine Arme zu werfen, selbst obschon du jene niemals verlassen hast.
Ihr Teuren, es ist an der Zeit, die Logik wegzuwerfen. Sie ist wahrlich nicht verlässlich. Das Leben ist nicht logisch. Es kann auf der Basis dessen, was euer Geist erfasst, nicht logisch sein. Alle Erklärungen der Welt, alle Erklärungen des umfassendsten Geists sind Rauchwölkchen aus einer Pfeife. Die Zeit ist jetzt da, um die Pfeife wegzulegen.
Das Leben ist wie ein Entlangziehen von Toffee. Es ist etwas, nach dem du dich ausstreckst. Es hält dich am Ausstrecken. Du kannst es um dich herum wickeln und dich unbeweglich machen. Oder du kannst es fortwährend in die Länge ziehen und schauen, wie weit es gehen wird. Egal, wessen Hände das Toffee auseinanderziehen, es kann unentwegt weiter gehen. Da ist immer mehr Toffee zum Ziehen.
Oder das Leben ist wie ein Ballen Garn, der keinen Anfang und kein Ende hat. Du kannst ununterbrochen mit diesem Garn stricken ohne die Befürchtung, dass es ausgeht. Bei diesem zauberischen Garn bleibt keine fallen gelassene Masche fallen gelassen, und falls das so wäre, wäre es nicht von Belang, weil eure Stricknadeln nun über sie hinweggeschnappt sind.
Die Hefe, aus dem das Leben hergestellt ist, hat was ihre Funktionsfähigkeit angeht kein Ende. Ihr Regalfach-Leben ist ewig. Bei dem Leben gibt es keine 'Kein Durchgang'.
Es ist nicht so, dass du das Beste aus dem Leben zu machen habest. Das impliziert, dass das Leben ebenso fehlerhaft ist wie ein Socken mit Löchern, und dass du es immer und immer wieder zu flicken hast. Der Ausdruck 'das Beste aus dem Leben machen' impliziert, dass du ihm eine zweite Chance geben möchtest, so, als hätte es versagt, und als hättest du ihm eine erste Chance gegeben.
Geliebte, Blutergüsse können in diesem Moment verschwinden. Einmal zum Vorschein gekommen, wo existieren Prellungen jetzt, außer in eurem Geist? Erteilt allen euren Prellungen die Erlaubnis, fortzugehen. Sie sind für dich oder für niemanden von Nutzen.