GOTTES BESTIMMUNG
Es gibt keine losen Enden. Du denkst, das Leben habe solche, und dass du sie zusammenzuziehen habest. Doch denkst du das, weil du meinst, das Leben sei dafür bestimmt, deinem Plan zu folgen, und dass etwas fehle, sofern es das nicht tut.
Versuche nicht, das Leben zu flicken. Wenn du das machst, versuchst du, die Vergangenheit zu flicken oder sie zu entwirren. Selbstverständlich, das kannst du versuchen. Du versuchst das in der Tat, aber es ist nutzbringender, voranzuschreiten und neue Stiche zu machen, die von heute her kommen und nicht von gestern.
Die Vergangenheit existiert ausschließlich so, wie du über sie denkst, und du denkst eine Menge über sie. Du lässt sie dir durch den Kopf gehen, durchkaust sie und erschwerst es dir über ihr. Du bereust sie oder vermisst die Leichtigkeit von ihr. Du versuchst, die Vergangenheit zu ändern, oder sie zu verlängern. In beiden Fällen siedelst du auf der Vergangenheit, einem schier vorbeigleitenden Strom des Denkens.
Tauche heute ein und werde nass, durch und durch nass. Lege auf das Heute deine Aufmerksamkeit, wie es sich vor dir entwickelt. Tritt ein. Entscheide, heute zu lieben.
Erstrebe heute.
Wenn du in deinem Leben mehr Freude erstrebst, wirst du sie haben. Wenn du mehr Raum erstrebst, wird auch das dich erreichen. Du bist berechtigt. Was du begehrst, ist berechtigt. Ich bin gewahr, dass du erstrebst. Sogar dann, wenn du erfüllt bist, erstrebst du nach wie vor.
Streben ist ein Pfad, der zu Mir führt. Ob du nun Meinen Namen kennst oder nicht, du erstrebst, dass Ich in Erscheinung trete und dich hochhebe, und ebendas tue Ich, das tue Ich.
Du möchtest immer wissen, was um die Ecke ist. Nun weißt du, dass Ich um die Ecke bin.
Ich bin auch vor der Ecke. Ich bin genau da, wo du bist, worin auch immer deine Beziehung zu etwas oder zu sonstwo besteht, oder was auch immer du von Mir denkst oder nicht denkst.
Du bist Meine Bestimmung. Du bist Mein Pfad. Was können Meine Kinder anderes sein als die Erzeugung von Mir? Wo sollte Ich gehen mögen außer bei dir?
Ich begrenze dich nicht. Ich befehlige dich nicht. Ich kann wohl sagen: „Nimm diesen Weg nicht. Nimm jenen. Der ist kürzer, er hat einen schöneren Ausblick, wenigere Schlaglöcher, mehr Sonne ...“ Aber Ich lasse dich den Weg nehmen, den du wählst oder den du aus deiner Voreinstellung heraus wählst, und Ich gehe gleichwohl mit dir.
Nicht alles im Leben muss auf Meine Weise laufen.
Ich werde nicht bestürzt. Egal, wie umschweifend oder vielfältig, Ich weiß darum, jeder Pfad führt zu Mir. Es gibt keinen anderen Pfad zu nehmen. Alles Sonstige liegt auf dem Weg.
Das lustige Unlogische dabei ist, dass Ich überall bin; Ich bin somit auf der Straße bei jedem Schritt, den du nimmst. Du hast Mich bereits erreicht. Ja, Sache ist, du bist nie fortgegangen. Nichtsdestotrotz suchst du nach Mir, da du denkst, du habest deinen Weg verloren. Du denkst, du gehest in die Irre, unterdessen du ein aufs Fürsorglichste betreutes Wesen bist.
Du kannst Mich nicht verlieren. Gleich, wie sehr du das versuchen magst, du kannst es nicht. Du kannst Mich nicht umgehen. Auch dann, wenn du Mir nicht bewusst folgst, Ich folge dir. Das meine Ich, wenn Ich sage, du seist Meine Bestimmung.
Ich folge dir, aber Ich beschatte dich nicht. Ich belauere dich nicht. Ich warte sozusagen geduldig an den Seitenlinien. Ich mische Mich nicht zwischen, obschon Ich bemüht bin, Einfluss zu nehmen. Und dann und wann eile Ich hinzu und rette dich. Du magst das nicht bemerkt haben, oder du hast es bemerkt und dich gewundert.
Die Menschen, die dir wundervolle spirituelle Erfahrungen zu haben scheinen, bemerken nur etwas, was du nicht bemerkst. Ich bin nicht mehr der ihre wie der deine. Göttliches Erfahren ist immerfort um dich herum zu Gange.
Indes ist das Beobachten und Aufzeichnen der Erfahrung bedeutungslos. Die Erfahrung selbst ist bedeutungslos. Was gewichtig ist, ob du es nun merkst oder nicht, ist, dass du in Meinem Licht wächst, und dass du in Unschuld wächst.