Gott redete ...

Als Teil des Loslassens des Konzepts von Ursache und Wirkung ist es nötig, dein Bedürfnis loszulassen, das Leben und all seine unterschiedlichen Geschehnisse zu begreifen. Es ist der Intellekt, der gerne verstehen möchte. Er möchte sammeln, sortieren, ablegen und alles nett zusammen binden. Das ist aber nicht Leben leben. Das Leben ist im Grunde nicht das Geschäft des Intellekts. Es ist wirklich ausreichend zu wissen, dass alles verbunden und miteinander in Verbindung stehend und derart miteinander verknüpft ist, dass Einssein, und infolgedessen kein Rätsel, was zu lösen sei, zugegen sind.

Die Vergangenheit los lassen und die Nachfrage los lassen, die Vergangenheit zu begreifen, sind Anforderungen, die das Gewahrsein der Ewigkeit stellen. Was du das Gegenwärtige nennst, ist das gleiche wie das Gewahrsein der Ewigkeit. Die Gegenwart ist kein isolierter Augenblick. Was ihr Gegenwart nennt, ist eine weitaus umfassendere Welt als das. Wenn ihr die Zeit verlest, befindet sich euer Gewahrsein auf dem Relativen oder auf Fragmenten von ihm. Wenn ihr die Zeit nicht einsortiert, ist euer Gewahrsein in der Ewigkeit. Wenn ihr in der Ewigkeit seid, befindet sich die Zeit nicht einmal in der Gleichung. Von ihr wird keine Vorstellung gemacht. Das Seien steigt auf.

Ihr lebt in der Ewigkeit, ob ihr euch dessen gewahr seid oder nicht, demnach möchte Ich diese Unterscheidung treffen. Das Einzige, was benötigt wird, ist das Gewahrsein der Ewigkeit. Betrachte die Zeit als deinen linken Fuß, und die Ewigkeit als deinen rechten. Wenn du gehst, kann nur ein Fuß auf ein Mal den Boden berühren. Deinen Brennpunkt auf der Zeit haben heißt ihn von der Ewigkeit weg haben. Wann du dir des Schwimmens in der Ewigkeit bewusst bist, bist du dir der Zeit nicht bewusst. Du kannst nicht gleichzeitig auf zwei Pferden sein.

Du kannst Mich Ewigkeit nennen, falls du das möchtest. Die Aufmerksamkeit auf der Ewigkeit oder die Aufmerksamkeit auf Gott – du befindest dich an derselben Stelle, oder an der gleichen nicht-existenten Stelle, sollte Ich sagen. Zeit und Raum sind die gleichen Illusionen, und beide sind Beschränkungen. Jedwede Illusion ist restriktiv. Ihr seid in der Zeit gefesselt, ebenso wie im Raum, und ihr, die ihr schrankenlos seid, braucht keine Bindungen.

Bei Mir, nicht anders als bei der Ewigkeit, gibt es keine Aufspaltungen. Da ist Einssein. Es ist nicht einmal so, dass Einssein überwiegt, denn was ist zugegen, was zu überwiegen wäre? Einssein ist, was es ist. Das Empfinden des Einsseins ist nicht auf das Leben mehr mit einem Teleskop schauen, als es unter einem Mikroskop anschauen. Es gibt keine Analyse, wenn es sich aufs Einssein beläuft. Einssein ist. Jede Analyse zerbricht das Gewahrsein des Einsseins. Analyse und Gewahrsein sind zwei verschiedene Verfahren.

Indes, auf dem Einssein angesiedelt sein hat seine eigene Wertigkeit. Du befindest dich auf dem Duft des Einsseins. Du folgst seiner Spur. An einem bestimmten Punkt wirst du mehr als auf der Spur sein. Es wird nicht mehr länger eine Spur geben. Du wirst an der Stelle sein! Natürlich gibt es da allerdings keinen Punkt des Einsseins mehr, als es eine Spur gibt. Du wirst im Einssein eingetaucht sein, nach dem du so verzweifelt suchtest. Die ganze Zeit über war es das deine, aber du hattest auf es aus zu sein. In dem Augenblick, in dem du die Analyse aufgabst, in dem Augenblick, in dem du hinter das Suchen des Gewahrseins gerietst, warst du da. Die Entdeckung erfolgte!

An jenem Punkt hast du allerdings keinen Gedanken an Entdeckung. Keine Flagge geht hoch. Du bist einfach hier, scheinbar auf dem Gipfel der Welt, unterdessen es keine Welt gibt, um an deren Spitze zu sein. Es gab keinen Gipfel, um ihn zu besteigen, mehr, als es einen Ort gab, um hinabzufallen. Ankunft ist Ankunft, und dennoch läuft es nicht unter Ankunft, weil du in der Ewigkeit bist. In der Ewigkeit gibt es kein An und Aus. Es gibt keine Abfahrt und keine Ankunft, außer in deinem Gewahrsein. Und gleichwohl, sobald du der Ewigkeit gewahr bist, gibt es nichts, mit dem sich das Gewahrsein in Kontrast setzen kann. Ewigkeit ist schlicht da, und sie hat keinen Namen.