In Einvernehmen

God said:

Gott redete ...

Sobald dich Traurigkeit überkommt, warum auch immer, oder aus gar keinen Grund, sei darüber nicht traurig. Traurigkeit kommt und geht. Lasse sie kommen und lasse sie gehen. Du musst nicht so sein und nicht so. Du musst nicht dein Bild des Vollkommenen sein. Du kannst auch Traurigkeit empfinden. Sie wird vorübergehen und es der Freude erlauben, von neuem einzutreten. Erlaube es deiner Traurigkeit, ihren Lauf zu nehmen. Entbinde sie. Sie ist schlicht eines der vielen Dinge, die auf dir im Leben niedergehen. Du brauchst dir nicht allzu viel aus ihr zu machen.

Natürlich meine Ich nicht, dass du ihr nachgibst. Ein Augenblick der Traurigkeit kommt zum Vorschein, und du siehst ihr zu, wie sie geht. Du brauchst sie nicht mehr aus der Tür zu scheuchen, als du sie einzuladen brauchst zu bleiben. Die Traurigkeit kam also eine Weile zu dir herunter. Und jetzt, so wie der Regen, geht sie wieder. Sie kam nicht auf dein Geheiß. Du hast sie nicht erwartet. In derselben Weise kann sie wieder gehen. Sie wird gehen. Traurigkeit gehört im Grunde genommen nicht dir zu, egal, wie sehr du das meinst. Sie ist ein Zusatz. Sie ist ein Blatt, das fällt und dann wieder fortgeht.

Es sind im eigentlichen Gedanken der Traurigkeit, die bei dir anlangen. Es ist Nostalgie. Du bist Heimweh krank. Oder Heimatkrank. Es gab etwas, was du einmal hattest und jetzt nicht. Du hattest einmal eine Mutter und einen Vater und eine gewisse Position im Leben, was du nicht mehr länger hast, und du hast ein Empfinden, dass etwas fehlt. Selbstverständlich, du hast es nicht verfehlt. Du hattest es, aber jetzt bist du dessen ledig, einer anderen Zeit an einer anderen Stelle bar, die einst zu sein schien und jetzt nicht zu sein scheint. Du entsinnst dich nicht des Himmels oder, dass du ihn verlieren kannst, und dennoch sehnst du dich nach ihm gleichermaßen.

Was lehrt dich die Traurigkeit? Sie lehrt dich, nicht traurig zu sein. Sie lehrt dich, diesen Augenblick des Jetzt kostbar zu halten. Das ist ein frühreifer Augenblick, der vor deinen Augen in Erscheinung tritt und dann in einem Blinzeln entschwindet. Hier heute, ist dieser Augenblick des Jetzt in einer Minute vergangen. Ist dieser Augenblick von dir nicht wie ein Mensch, der sich als kostbar empfindet? Was immer du fühlen magst, ist nicht dieser Augenblick eine Köstlichkeit, die einen Schatz überragt? Ist nicht dieser Augenblick mehr, als was er jetzt soeben besagt?

Denke einfach, du verbringst jeden Augenblick mit Mir. Ich BIN. Ich entschwinde nicht. Ich trübe nicht ein. Ich kann nicht verloren gehen. Ich kann nicht vorübergehen. In jedem Augenblick der Existenz, durch dick und dünn, BIN Ich. Ich bin nicht schwer nachvollziehbar. Und ich bin keine Illusion. All das andere ist Illusion. All das andere ist ein Augenblick, wie er an den Himmel geschrieben ist. Und Ich bin mit dir, einerlei, was an den Himmel geschrieben ist. Unbesehen dessen, dieser Augenblick hält Mich. Wir sind löslich, du und Ich, und können nicht auseinandergenommen werden. Was kann Traurigkeit anderes sein, als eine Abirrung von Unserer Liebe, als ein Augenblick nicht bemerkten Glückes, schlicht ein geschäftiger Gedanke der Unterbrechung, ein ausgedachtes Zwischenspiel zwischen Unserem Gesang. Wir sind in Einvernehmen, Du und Ich. Es gibt nicht einen einzigen Augenblick der Trennung zwischen Uns, nicht einen einzigen, einzig, deine Gedanken sind weggewandert. Unsere Musik spielt die ganze Zeit, einzig du gerätst, mitunter, dann und wann, vielleicht für eine größere Strecke, in Ablenkung. Aber du bist von etwas abgelenkt. Du kannst nicht von nichts abgelenkt sein. Es gibt etwas, auf dem dein Geist liegt, damit du von ihm abgelenkt werden kannst. Selbstverständlich, du lenkst dich mit einer Vielzahl von Dingen von dir selbst ab.

Wir könnten sagen, dass Wir uns zusammen in einem Konzert befinden. Ein großes Orchester in einem herrlichen Saal. Jedes Instrument ist am Wirken. Jedoch hörst du, aus irgendeinem seltsamen Grund, lediglich die niedrigen Töne. Aus einem unerfindlichen Grund hörst du die hohen Töne nicht. Vielleicht erinnerst du etliche hohen Töne von vor langer Zeit, aber jetzt hörst du sie nicht, und demzufolge sagst du, das Orchester spiele sie nicht, es spiele nur Klagelieder, nur aneinander prallende Töne, und du spürst Bedauern um all die schöne Musik, die du nicht hörst.

Ich aber bin neben dir, und alle Töne, die die Morgendämmerung der Schöpfung vorangekündigt hat, sind nach wie vor am Singen. Pssst. Höre zu.

Wir sind eine gewöhnliche Veranstaltung.

Wir gehen zusammen in ein Konzert, und Wir sind das Orchester, was die Musik spielt. Wir sind jedes Instrument. Wir sind jede herrliche Note.

Derjenige, der der Musik zuhört, ist auch der Komponist von ihr. Derjenige, der die Musik komponiert hat, lauscht ihr auch. Töne werden gespielt. Sobald sie einmal gespielt sind, dauern sie an. Ein Ton wird gespielt, und er scheint zu entschwinden, und dennoch hört er zur selben Zeit nie auf. Er ist nicht zum Halten zu bringen. Er spielt immer.

Alles am Leben ist ein großes Orchester. Töne gehen im Zickzack hin und her. Viele Überkreuzungen.

Wenn die Musik als Ganzes gehört wird, ist sie prächtig. Es ist herrlich, wie jeder Ton schallt und sich harmonisiert und derart köstlich in die Musik hinein verschmilzt, dass du es schwer hast, ihn zu hören.

Die Musik des Universums ist ein schönes Netz, das die Welt in vollkommener Harmonie bewahrt.

Aus einem ursprünglichen Ton entspringen viele.

Der ursprüngliche Ton bewahrt alle anderen. In einem Atemzug sind sie innegehalten, oder freigesetzt. Alle Töne sind am Spielen. Wie Murmeln kannst du diejenigen, die du möchtest, herausholen.

Du musst dein Ohr nicht verschließen, um nur die höchsten Töne zu hören. Du brauchst nur auf sie zu lauschen, und die anderen entfallen. Sie sind ohnehin bloß der Nachhall des ursprünglichen Einen Tons, der entlang seines Weges etwas von sich selbst verloren zu haben scheint.

Vielleicht hat die Musik gedacht, sie könne ihre eigenen Töne erfinden, dass sie aus sich selbst heraus auftreten könne, dass sie ihre eigene Musik machen und aufgrund ihres eigenen Rechtes spektakulär sein könne. Und so wurden die Töne separiert, und dennoch, gleich, wie sehr sie abweichen könnten, waren sie nach wie vor Töne aus dem ursprünglichen Einen Ton.

Und auf diese Weise seid ihr Meine Musik. Was immer ihr an Aufgepepptem spielt, ihr seid Meine Musik. Damit annonciere Ich euch demnach der Welt. Ihr seid Meine Musik, die spielt. Ich möchte, dass man euch hört. Spielt euer Stück, und dann hört eine Weile dem Meinen zu, und seht, wie sie sich miteinander vermengen, wie sie füreinander gemacht, wie sie verbündet sind, was für ein schönes Einssein.

Translated by: theophil