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HEAVENLETTER # 5432 Du Dummerchen!

Du Dummerchen!

Gott redete …

Du weißt doch, dass sich das Leben in der Welt mit einem Fingerschnipp verändern kann. Du weißt auch, dass das Phänomen des Lebens, seiner eigenen Natur nach, rechts und links vertauscht. Selbst dann, wenn das Leben nicht am Changieren zu sein scheint, verändert es sich doch. Das Leben, wie es scheint, ist immerzu neu. Das ist nicht das erste Mal, dass Ich das gesagt habe, nicht wahr?

Als du ein Kind warst, änderte sich der Wandel unmittelbar vor deinen Augen. Du bist einen Zentimeter gewachsen. Du hast ein neues Wort gelernt. Was für eine Herrlichkeit – du hast gelernt, eine Sprache zu sprechen. Du hast dich entwickelt vom Baby zum Kleinkind. Du lerntest Dreirad fahren. Das Leben blitzte zwischen deinen Augen auf, und das nächste, was dir klar war, war, du fuhrst Fahrrad, mit zwei Rädern, und dann ein Motorrad und so weiter.

Nach der Kindheit treten Umbrüche nicht mehr so jäh ein. Sie geraten mehr nachträglichen Einfällen bei näherem nochmaligen Nachdenken gleich. Sie sind gewissermaßen in einer Art Standardverfahren vorhergesagt worden. Selbst wenn das Alter auftritt, wenn das Haar grau wird, passiert es nicht alles auf ein Mal. Dann unversehens, so scheint es, gleichsam wie der Frühling auftaucht, plötzlich ist dein Haar ganz grau oder es ist schütter.

Du Dummerchen, diese Anzeichen von Veränderung erscheinen dir wie Bedrängnisse. Ideen entstehen aus dem, was du bemerkst. Jetzt hast du die Idee, dass du alt wirst. Die Welt sagt dir, dass das Wirklichkeit sei. Selbst das, was du als Wirklichkeit verkündest, ist eine Idee und oftmals eine ererbte Idee. Eine Idee von Wirklichkeit ist nicht identisch mit Wirklichkeit. Verkündungen von Wirklichkeit in der Welt können falsch sein. Einstmals wurde die Erde als eine Scheibe als Wirklichkeit angesehen. Es gibt Leute, die diese Idee wieder aufleben lassen wollen. Es gibt sogar einige, die sagen, dass diese Theorie immer noch zutrifft. Irgendjemand sagt das.

Glaubensrichtungen ändern sich genauso wie Moderichtungen. Die Tatsachen, die Änderungen illustrieren, verändern sich ebenso. Eine Theorie ist heute angesagt, und eine andere Theorie morgen. Die Wahrheit in der Welt wandelt sich entsprechend der Mehrheitsmeinung. Wahre Wahrheit bleibt gleich. Die Wahrheit der Welt wird von Trendsettern gemacht. Die Wahrheit, wie sie in der Welt gesehen wird, verändert sich auf der Basis der Popularität, was überhaupt keine Basis ist.

Es bleiben zwei Fragen übrig, die Ich stelle:

Wie kannst du irgendetwas wissen, und warum musst du wissen, ob die Erde flach, rund oder viereckig ist? Alles geht weiter mit oder ohne deine Interpretation. Welchen Unterschied macht es für die Wirklichkeit, was du denkst? Wenn du Sand nass und Wasser trocken nennst, welchen Unterschied macht das für den Sand und das Wasser?

Was dich selbst betrifft, da allerdings bedeutet in der Tat alles genau das, was du ansagst, dass es das bedeute – und es macht einen Unterschied für dich. Dein Haar ist grau geworden. Du magst äußern, dies sei der Anfang vom Ende. Du magst sagen, dies sei ein Abstieg. Du magst sagen, dies sei dein Niedergang.

Du magst zur Beglaubigung großartige Poesie darüber verfassen: „Gemeinsam erklimmen wir die Anhöhe …, und jetzt schlendern wir torkelnd herunter, John… und schlafen zusammen am Fuße ...“* Zumeist greifst du deine Interpretationen von Leuten vor dir und Leuten neben dir auf. Du bist umgeben von eingebauten Ideen.

Wie du die Dinge betrachtest, das macht all den Unterschied in der Welt aus. Es gibt im Großen und Ganzen allzu viele Erfahrungen, die durch die Welt vorhergesagt werden, und du betätigst dich im Vorhersagen ebenso, demzufolge gibt es zu viele Deutungen, die als Fakt genommen werden, und welche demnach, ja, in der Tat, dein Erleben vorhersagen und über es Bescheide erteilen.

Ist die Welt auf den Kopf gestellt oder was? Du wusstest das bereits, sogar damals, als du die Glaubenssätze der Welt akzeptiert hast.

Was einstmals unmöglich war, ist heute alltäglich oder sogar ein Standard.

Was du noch nicht weißt, ist, was das Morgen bringen wird. Sei dir nicht so sicher, du wissest, was oben ist und was unten. Lass das Festhalten jetzt los.

*Anmerkung der Herausgeberin; bzw. des Übersetzers: Im Original heißt es: „We clamb the hill thegither…, and now we maun totter down, John…and sleep thegither at the foot…“ Die Worte sind einem Gedicht, geschrieben im schottischen Dialekt, entnommen, dessen Titel lautet „John Anderson, My Jo John“. Der Dichter ist Robert Burns, 1759–1796.

Übersetzung von Clemens Lerche.