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HEAVENLETTER # 5315 Ist Glücklichsein Abwesenheit des Ego, ist das so?

IST GLÜCKLICHSEIN ABWESENHEIT DES EGO, IST DAS SO?

Gott redete …

Ich höre dich zu Mir rufen:

„Gott, Du bist Gott. Ich bin in Deiner Gesellschaft. Ich bin von Dir umfangen. Ich spüre Deine Liebe. Sie sickert in mich ein. Deine Liebe überflutet und verwandelt mich. Du errettetest mich, Gott. Du hast mich immer und immer wieder vor meinem Ego bewahrt. Es ist nicht so, dass Du das Ego zerstörst. Du schaffst einfach meine Aufmerksamkeit auf ein anderes Gleis. Dem Ego wird zuvorgekommen. Ich bin ihm gegenüber wie blind. Ego? Wer? Was? Ich vergesse das Ego eine Zeitlang. Womöglich ist Glücklichsein das ... Abwesenheit von Ego.

Meine Welt ist nicht mehr länger so um mich zentriert, und doch, und doch, die meisten Gedanken drehen sich darum, wie ich mich fühle und was in meinem Leben vonstatten geht. Wen werde ich heute zu Gesicht bekommen? Was werde ich schreiben? Wem möchte ich schreiben? Wer wird antworten? Wer wird auf mein Herz eingehen?

Ich bin in Gedanken versunken, so, als hätte ich in meinem Kopf weitere Gedanken nötig und als hätte ich dementsprechend weitere Gedanken zum Vergessen, Gedanken freilich steigen zur Oberfläche auf, ob ich sie nun möchte oder nicht. Wiederkehrende Gedanken nehmen das Heft in die Hand. Sie blähen mich auf. Sind sie meine Gedanken, oder sind sie es nicht? Ich bin mir da nicht sicher. Ich möchte mir sicher sein, wessen Gedanken mir durch den Kopf gehen. Ich möchte nicht auf alle Anspruch erhoben wissen. Ist mein Geist schlechterdings mein, oder ist er etwas, was ich irgendwo gefunden und gedankenlos aufgegriffen habe?

Ich sehne mich nach dem Tag, wann ich so voller Sein bin, dass für vergeudete Gedanken kein Raum ist. Ich möchte blank sein. Ich möchte bereichert sein, allerdings nicht verzehren und essen zu müssen. Ich möchte lieben, von Liebe genährt sein und die Höhen der Reise gemeinsam mit Dir, Gott, erreichen.

Du sagst, Du existierst inwendig in mir. Ich weiß, Du bist irgendwo in mir, dennoch komme ich bloß ins Stottern, sobald es sich auf den Gedanken beläuft, dass Du der Wesenskern von mir bist, obschon es Augenblicke gibt, wann ich spüre, wie Du und ich Eins sind, und wann ich es beinahe für wahr halte.

Zwischenzeitlich habe ich das Empfinden, dass Du mehr wie ein zufälliger Besucher bist, der ab und an hereinschaut. Du ziehst dir einen Stuhl her, und alles, was ich zu tun habe, ist Dich anschauen.

Ist ein jedes Gespräch ein Gespräch mit mir selber? Bin ich der Sprechende und der Zuhörende in einem als Einssein? Dies kann nicht Einssein sein, da Einssein glitzert. Ist alles, was im Leben vorgeht, eine Projektion meinerseits? Bin ich Zeuge meiner selbst? Ich erlebe mich hie und da selber mit, wie ich herumsause. Ich sehe mich in einer Wüste herumstreifen, und ich sehe mich in Sibirien am Frieren, und ich sehe mich in einer Oase, und nach wie vor ist es mir nicht klar, wer ich bin und was ich hier tue, oder ob ich hier bin, oder was hier ist oder was an dieser verschwommenen Stelle namens Hier vonstatten geht.

Du sagst, mir sei kein Anfang oder Ende, ich sei immerzu gewesen, ich sei ununterbrochen, unterdessen ich im Eigentlichen nicht weiß, ob ich bin oder ob ich nicht bin. Ich stelle zwischen mir und Hamlet einen Zusammenhang her. Nicht so sehr – Sein oder nicht Sein. Mehr so: Bin ich oder bin ich nicht? Wer bin ich und wo bin ich, und zu welchem Behuf bin ich? Vielleicht besteht mein Zweck darin, herauszufinden, dass ich nicht einmal existiere. Ich bin womöglich von der Existenz verzehrt, bin ich indessen schier ein Widerhall von Dir, Gott?

Ich bin nicht mehr als eine Woge in der Brise. Eine Hand winkt, und was hat das zu bedeuten, sowie die Hand im nächsten Augenblick aufhört zu winken? Wohin machte sich jene Woge in der Brise auf? Existiert sie noch irgendwo?

Ich mache mir Gedanken, ob sich meine Suche nach Existent-Sein letztlich als eine Suche nach Nicht-Existenz herausstellt. Nicht eine Suche nach dem Tod, sondern - als diese Personalität niemals existiert zu haben.

Du hast gesagt, diese ganze Existenz auf Erden in einem Leib sei eine Fiktion. Ist das, Gott, ist diese ganze Aufdeckung auf Erden, ist alldies, was Deinen Kindern derart bedeutsam und lebenswichtig ist, ist es, ist dies in Wirklichkeit, nachdem alles bekundet worden und durch ist, bloß eine weitererzählte Geschichte?“

Ja.