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HEAVENLETTER # 5229 Das Bühnenstück des Lebens [II]

DAS BÜHNENSTÜCK DES LEBENS [II]

Gott redete …

Es ist, als trügest du gleichsam ein Theater in deinem Herzen. Du hast einen Bühnenautor, einen Produzenten, Regisseur, Bühnendirektor, Schauspieler und noch weiteres in deinem Herzen. Jeden Tag kommen sie auf die Bühne heraus und bringen ein gutes Stück auf die Bretter. Du könntest dir das nicht einmal ausdenken, was, ja nachgerade ohne irgendwelche Probe, auf die Beine gestellt wird. Jeder hüpft auf der Bühne herum, und das Drama tut, was an ihm ist zu tun, und das Publikum, welches dich mit einschließt, ist auf der Reise durch alle Emotionen, die dem Menschen kenntlich sind. Öfters wirst du bei dem Drama überrumpelt. Zu anderen Zeiten, da scheint nichts Neues zugegen zu sein. Sieh dich um. Es wird neue Entwicklungen geben. Die Theatersessel sind jeden Tag voll besetzt.

Selbst wenn du nachhause gegangen bist, das Theater ist da, jeder an seiner Stelle, und an der nachfolgenden Aufführung ist man allemal soeben dran. Das Orchester spielt, und das Theaterstück des Lebens hat mit seinem Kreisen begonnen.

Bist du nicht einer der Akteure auf der Bühne? Ist es nicht dein Theater? Stellst du dich nicht auf der Szene ein, gerüstet für die Komödie oder das Drama, für alle Szenen und Charaktere, die dir vorgesetzt werden? Es ist bis zur Perfektion ein Bühnenstück aus dem Stegreif. Falls ihr denn das Stück über Jahre hindurch einstudiert hättet, könntet ihr euren Part nicht besser spielen – und, im übrigen, es ist dies bei allen anderen Rollen das gleiche. Es ist letztendlich dein Stück und dein Erleben.

Sogar ein Catering Service ist mit von der Partie. Manchmal bist du mit dem Essen zufrieden, und manchmal nicht. Beinahe alle Arten von Darbietungen finden bei dir den Weg auf die Bühne, und bei vielen kommt es in der einen oder anderen Form zu Wiederholungen.

Das Theater nimmt seinen Anfang, zu Zeiten als du Säugling bist, und danach als Kleinkind, die ganze Zeit über, so lange, bis du die Bühne nach deiner letzten Aufführung verlässt, zumeist wenn du alt geworden bist, und sowie eine neue Besetzung von Charakteren deine Bühne übernommen hat. Nach deiner letzten Vorstellung bist du zu einem Teil des allgemeinen Gesprächsstoffs geworden. In späteren Zeiten gibt es bei den Mitwirkenden keinen, der sich deiner wirklich noch entsinnt. Der Name eines Anderen ist auf deinen Bühnenbrettern aufgegangen.

Von deinem neuen Platz hoch auf dem Hügel aus ist dir dies jetzt nicht mehr weiter von Belang. Du eignest jetzt nichts, und du hast alles. Du hast deine personale Identität hinter dir gelassen. Dein Leib und Name sind nun wie alte Kleider in einer Truhe. Du bist wieder auf dem richtigen Weg. Du leitest eine andere Art Orchester, das unablässig spielt und fortwährend das gesamte Universum in die Höhe hebt. Mit Gott zusammenkommen ist stets das gleiche, obschon jedes Mal eminent frisch, niemals ein alter Hut.

Du bist nun zu neuen Schlussausführungen gelangt. Nicht einmal in den Gedanken verfällst du darauf, worauf du als Folgerungen gelangt warst. Es ist mehr so, wie wenn du, während du entlangtanzt, neue Funde machst und auf neue Melodien und Weisen kommst, um dich selber zu begleiten. Es muss sich um die Musik der Sphären handeln, der du lauschst.

Du bist nun auf dem Gipfel der Welt. Du gehst nirgendwohin, und doch bist du überall. Du bist aufs Neue zahlreichen Freunden begegnet, die du einst kanntest, und ebenso Feinden, geradeso wie sie dir nunmehr lieb und teuer sind, und du kannst dir nicht einmal vorstellen, wovon all die Aufregung gehandelt hat, als die Essenz von dir in einer Art Halfter, genannt Körper, herumgetragen wurde. Jetzt kommt es nicht zu einer Vorspiegelung einer Eigentümerschaft, und es stellen sich keine Barrieren ein. Keine Türen, um dort anzuklopfen. Keine Türen zum Schließen. Tatsächlich existiert im Grunde genommen kein Raum, wie auch kein Rennen, um sich dorthin zu begeben.

Oh, du meine Güte, was für ein Nicht-Ort, um dort zu weilen. Du bist so leicht wie Luft. Ebenso bist du mit Licht umgeben. Du umfasst das Licht, und du bist durch Licht umfasst. Wo Licht scheint, da bist du. Es gibt schlechterdings keinen Ort, falls es denn Raum gäbe, dann wären du, das Licht und Gott nicht als auseinander-seiend verlautbart oder auf diese oder jene Weise umarrangiert. Einssein würde Einssein besingen. Endlosigkeit, welche Unfasslich Ausgedehnte Weite ist, würde dich flott halten. Du würdest das Universum füllen. Du würdest wissen, dass du des Himmels bist, und dennoch würdest du das Universum umfangen. Alle Seelen wären in deinem Herzen. Es wäre unmöglich, einen Unterschied zwischen dem einen Herzen und einem anderen anzugeben. Gott würde voller Freude in einem jeden Herzen hervorbersten. Du wärst dir sicher, dass Gott Ist, und gleichwohl, Gott wäre ununterscheidbar von all der Liebe, die durch ihre Beschränkungen birst, deren sie keine hätte, gleichwie jenes Geschehen ja im Himmel das gegebene ist. Was für ein Ensemble bringt doch in dem Immerland - welches existiert, welches indes nicht an einer festgelegten Stelle existiert - Musik zum Erklingen. Im Himmel gibt es keine Mauern. Nichts außer Einssein, welches hier und da wie auch allerorts in die Höhe schwebt.