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HEAVENLETTER # 1409 Wie vergeben, wenn du es nicht kannst

WIE VERGEBEN, WENN DU ES NICHT KANNST

Gott redete ...

Sofern es deinem Herzen momentan eher nicht danach ist, zu vergeben, dann erzwinge das nicht. Lasse es einfach los. Vergebung ist nicht etwas, was zu tun ist.

Im Falle einer Freundin oder eines Freundes, eines Gatten oder einer Gattin, die sich von dir wegbegeben und für einen anderen entschieden haben, schmerzt dein Herz auf zahlreichen Ebenen, und die Schmerzen reichen tief.

Aber selbst eine kleine Sache kann dein Herz härter machen – selbst ein Fremder, vielleicht ein Verkäufer, der dir gegenüber rüde und gleichgültig ist, und du stehst hilflos daneben.

Der Schmerz, den du von einem geliebten Nahestehenden verspürst, schneidet einen tieferen und breiteren Streifen, die Schmerzen indes sind die gleichen. Jemand, den du als groß kennzeichnest, und jemand, den du als klein kennzeichnest. Beim Vergeben existiert dabei allerdings kein Unterschied, ausgenommen was die Zeit angeht, die du brauchst, um den Schmerz los zu lassen.

Im Falle einer Verkäuferin, die dich nicht richtig behandelt, wirst du eine Zeitlang aber und abermals damit leben können, aber es stand dir nie danach der Sinn, dein Leben von jener Verkäuferin abhängig zu machen, und bald genug findest du andere Beschwernisse, die den Platz von dieser Verkäuferin einnehmen. Vielleicht eine weitere Verkäuferin.

Aber im Falle einer großen Liebe denkst du nicht, ein anderer könne ihren Platz einnehmen. Deiner Auffassung nach sind sie unersetzlich. Du hattest einen Traum, Geliebte, Geliebter, und jetzt ist dein Traum verstorben.

Sobald jemand, den du geliebt hast, keinen guten Umgang mehr mit dir pflegt, kraft Verlassens, kraft Bevorzugung eines anderen, kraft welchen Behelfs auch immer, den sich der menschliche Geist herstellt, bist du überzeugt, dass dein Leben auf die Existenz deiner früheren Liebe in ihr angewiesen ist. Irgendwo bekamst du irgendwie die Idee her, dein Geliebter habe dein Geliebter zu bleiben, er oder sie habe in deinem Leben zu verbleiben, er oder sie hätte für dich dort zu verweilen. Du hast das Gefühl, er oder sie sei von deinem Leben und Herzen amputiert worden, und du seist mit einer enormen Wunde zurückgeblieben, die nicht heilen möchte trotz deiner allerbesten Anstrengungen, all deiner Gebete, trotz deines ganzen Willens. Deinem Empfinden nach ist dein Herz in zwei Hälften zerschnitten. Du hast das Gefühl, Liebe, Zutrauen und Identität seien dir entwendet worden.

Du würdest vergeben, wenn du wüsstest Wie. Du würdest vergeben, wenn du erkennen könntest, dass diese Person, dass dieser Einzelne, der dich verlassen hat, dich nicht mit einer tödlichen Wunde hinterlassen hätte. Du würdest vergeben, wenn du bloß diese Tragödie anders in den Blick nehmen könntest.

Vergeben ist keine Sache des Willens. Sie ist kein Resultat von Anstrengung. Du wirst dich nicht mehr dranmachen können, Vergebung zu forcieren, denn du eine verlorene Liebe zwingen kannst, zurückzukehren. Lasse Bemühen los. Sich Anstrengen kann bloß die Wunde noch tiefer reißen. Bemühen ist das Gegenteil von Loslassen. Es ist in Wirklichkeit eine Form von Festhalten. Du würdest gerne Vergebung steuern, wenn du könntest, aber Vergeben ist nicht etwas, was zu kontrollieren ist. Vergebung ist mehr wie eine Entdeckung, mehr wie etwas, was sich einstellt, mehr wie etwas, dem du letztendlich stattgibst, es entgegenzunehmen.

Sowie du dich mitten drin in deiner Qual daran, was wie ein Betrug erscheint, befindest, hast du das Gefühl, du könnest dich nie mehr erholen. Es hilft dir da nicht, dass du besser dran bist. Dir tut es jetzt im Augenblick sehr weh. Es hilf dir nicht zu hören, dass du darüber hinweg kommen werdest.

Was weiß sonstwer von der Tiefe deiner Hingabe? In Wahrheit, Geliebte, Geliebter, ist deine Ergebenheit, trotz deines Schmerzes und trotz deines Treuseins, mehr wie Anhaftung, denn Ergebensein. Liebe würde deinen Geliebten auf seinen künftigen Wegen segnen, ist das nicht so? Selbst wenn dessen Pfad anders verläuft als der deine. Du möchtest da ungerne hinhören, aber dein Puls pocht: „Was soll denn Gutes daran sein, mit jemandem zusammen zu sein, der nicht mehr länger bei mir bleiben möchte?“

Irgendwie hältst du den anderen Menschen für zuständig, aber er beging keine Sünde. Es kann durchaus sein, um diesen Wandel ist es auch ihm nicht gegangen. Was sollte er denn tun? So tun als ob? Und für wie lange? Und würdest du das tatsächlich wollen?

Was würde es deinem Dafürhalten nach kosten, deiner verlorenen Liebe zu sagen – in aller Stille zu sagen:

„Ich wünsche dir alles Gute. Gehe deinen Weg. Ich werde meinen gehen. Ich löse dich von jeder vermeintlichen Verpflichtung an mich. Du bist verpflichtet, deinem eigenen Herzen zu folgen, nicht dem meinen. Ich möchte nicht über dir herrschen. Ich möchte dich nicht mehr von deinem zufriedenen Glück weghalten, als du mein Glück von mir weghalten wolltest. Ich habe mir schier eine Zeitlang vorgestellt, du wärest mein glückliches Zufriedensein. Verzeihe mir, dass ich dich für mein Glücklichsein verantwortlich gemacht habe. Ich weiß jetzt, dass du das nicht bist. Du warst es nie. Es war mein eigener Traum, und jetzt befindet sich mein Traum bei dir an einem Schlusspunkt. Nun beginnt mein neues Leben. Danke dir für all die Freude, die du mir zugewendet hast, und Danke dir dafür, weitergegangen zu sein, zu Zeiten als dies das war, was du zu tun hattest. Ich gebe dir eine große Verabschiedung zu deinem neuen Leben, und ich heiße das meine willkommen.

Und falls ich unfähig bin, dies wahrhaftig aus meinem Herzen heraus zum Ausdruck zu bringen, bitte ich alsdann Gott, das für mich zu tun. Ich bitte Gott, dich in meinem Namen zu segnen, und ich bitte Gott, mich von allen Lasten zu befreien, die ich an mir halte, wie auch von allen Beschränkungen, die ich dir gerne aufgelegt sehen möchte. Ich bitte Gott, mich so wie dich frei zu machen. Gottes Liebe kann mein Herz, das dir gegenüber verhärtet ist, zum Schmelzen bringen. Gottes Liebe wird das tun.

Ich warte auf die Wundertat Seiner Liebe, dass sie mich vollauf und unleugbar erreicht. Gott hat zu verstehen gegeben, es brauche schier Bereitwilligkeit, nicht meinen Willen. Ich habe eine gehörige Menge williger Geneigtheit.

Zwischenzeitlich mache ich mich an mein Leben, und lasse unterwegs Freunden und Fremden kleine Brocken meiner Liebe zukommen, so lange, bis mein Herz abermals aufgetan ist gegenüber der Fülle der Liebe, die ich zuzuwenden in der Lage bin.“

Um das vorzubringen, entstehen dir keine Kosten. Das Universum wird dich hören. Und Ich habe es gehört. Ich hörte es, lange bevor du es aussprachst, Meine Geliebte, Mein Geliebter.“