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HEAVENLETTER # 1373 Wie ein Stern am Firmament

WIE EIN STERN AM FIRMAMENT

Gott redete ...

Sowie jemand oder etwas dich zum Lachen bringt, freue dich. Wenn dich etwas zum Lachen bringt, bringt das dir eine neue Sicht. Just das tut der Humor. Und das tun die ganzen Irrtümer im Leben. Sie bringen dich zum ein Mal, zum zwei Mal, zum drei Mal Hinsehen. Sie unterbrechen deine reguläre Gedankenkette und bringen dich zum Denken.

Es ist, wie wenn vor dir ein Auto plötzlich anhält. Du hast auf die Bremse zu treten. Das war nicht dein Plan, aber hier stehst du nun, verdutzt, plötzlich zum Stehen gebracht, verwundert dreinschauend.

Die Welt ist weidlich mehr wie Kraut und Rüben, als ihr wisst.

Die ganzen Unterbrechungen im Leben sind Gelegenheiten, dir zu einem neuen Blick zu verhelfen. Zumindest sind sie Gelegenheiten, dich zum Hinsehen zu bringen.

Du hast versehentlich eine Schachtel Mikadostäbchen ausgeschüttet, und jetzt packst du sie wieder ein, aber nicht so, wie sie am Herauskommen waren. Es ist nicht jedesmal das gleiche.

Du teilst Karten aus, und du weißt nie, welche Zusammenstellung du bekommst.

Du würfelst am Roulettekessel des Lebens. Öfters sind deine Augen unachtsam, und du siehst nicht, wo der Ball hingegangen ist. Deine Augen gehören untersucht. Deine Sicht auf das Leben gehört untersucht.

Folgendermaßen erschließt du dir den Blick auf das Leben neu:

Lasse als erstes alle Mutmaßungen, die du innehieltst, los. Beginne noch einmal von vorne. Du hast dein ganzes Lager an Weisheit ziehen zu lassen, anderenfalls schnürt es dich ein und hält dich zurück.

Sei wie der jüngste Sohn, der weiß, dass er nicht viel weiß und der sich trotzdem zu seiner Reise aufmacht. Seine hohe Karte ist seine treuherzige Ahnungslosigkeit. So sein Herz und Geist offen sind, schlängeln sich allerhand Leute und Begebenheiten an ihn heran, um ihm behilflich zu sein. Ahnungslosigkeit gerät zu einem Signal an die ganze Natur, sich zu sputen, dass er auf die Beine kommt.

Treuherzige Ahnungslosigkeit ist nicht Hilflosigkeit.

Wenn du vollgetränkt mit erworbenem absolut sicherem Wissen bist, denkst du, du wissest genau, was du tun sollest und wie das Leben sich herausstellen sollte. Und demnach belässt du vor dir einen engen Pfad. Du lässt einen schmalen Pfad, und schließt vor und hinter dir die Türen. Dadurch dass du herumsagst, du wissest es sehr wohl, wie mit diesen Karten auf der Hand zu spielen sei, bringst du die ganze Natur durcheinander. Daraufhin hat die Natur sich zu entwirren, bevor sie dir beispringen kann, dich wieder hinzukriegen.

Sofern das Leben eine Spielepartie ist, kannst du nicht endgültig sein, wie es sich entfalten müsse. Bestimmt ist das Leben mehr als ein Glücksspiel. Gleichzeitig hat man es mit einer Menge Abdrift zu tun. Und es bist du, der Spieler, der die Abdrift zuzubilligen hat.

Du möchtest gerne, dass wunderbare Dinge geschehen, und doch möchtest du den Würfel gezinkt haben. Du möchtest den Würfel in eine bestimmte Abfolge verfügen, als wärest du der Kommandeur. Du bist der Spieler, und du bist zudem die hin und her bewegte Figur, und du hast ein Sagen. Aber du hast das letzte Sagen nicht.

Du bist ebenso sozusagen das Spielbrett, denn das Spiel wird auf deinem Bauch gespielt. Du bist das Theater, und du bist die ganze Story, du bist der Autor, und dennoch kennst du den nächsten Film nicht. Du bist ebenso überrascht wie jeder. Oder nicht mehr überrascht als jeder. In der Tat, das Leben geht dabei seine eigenen Wege.

Zum einen Zeitpunkt eilt es und du kannst kaum weiteratmen. Ein anderes Mal trödelt es herum und zieht die Füße hinter sich her, während du ungeduldig mit den deinen stampfst. Manchmal hast du das Gefühl, das Leben sei ein Paddel-Tennis-Schläger und du der rückfedernde Ball, der an ihm befestigt ist, mal so, mal so geschwungen und geschlagen.

Und dennoch bist du das Gestirn des Lebens. Das ist für dich zum Festhalten. Du bist gleichwie ein Stern am Firmament platziert worden, aus dem einzigen Zweck, dein Licht zu leuchten. Scheine jetzt.